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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Franco startete den Wagen und fuhr zunächst auf der Columbus Avenue in Richtung Süden. Dann nahm er den Broadway und durchquerte Manhattan. Als er die Second Avenue erreichte, war es nur noch ein Katzensprung bis zur 19th Street. Diesmal brauchte Angelo nicht auf seinen Zettel zu sehen. Er fand Lauries Haus ohne Schwierigkeiten. Franco entdeckte eine günstige Parkbucht, vor der natürlich ein Verbotsschild prangte, und stellte den Wagen ab.
    »Meinst du wirklich, wir sollen die Hintertreppe nehmen?« fragte er und nahm das Gebäude in Augenschein.
    »Ja«, erwiderte Angelo. »Dafür sprechen sogar mehrere Gründe. Sie wohnt in der vierten Etage, aber ihre Fenster gehen alle nach hinten raus. Um festzustellen, ob sie überhaupt da ist, müssen wir also sowieso in den Hinterhof. Außerdem hat sie eine äußerst neugierige Nachbarin, die die vordere Wohnung bewohnt. Wie du siehst, brennt bei ihr Licht. Als ich damals bei der Montgomery vor der Wohnungstür stand, hat diese neugierige Alte zweimal ihre Tür aufgemacht und mich blöde angeglotzt. Außerdem hat die Montgomery-Wohnung Zugang zur Hintertreppe und die führt direkt bis nach unten in den Hof. Ich kenne mich da bestens aus, diese Treppe haben wir damals nämlich auch genommen.«
    »Okay«, sagte Franco. »Du hast mich überzeugt. Worauf warten wir noch?«
    Sie stiegen aus. Angelo öffnete die hintere Tür und holte seine Werkzeugtasche heraus, in der sich diverse Geräte zum Knacken von Schlössern befanden, unter anderem eine Halligan-Brechstange, mit der normalerweise Feuerwehrleute im Notfall die Türen aufbrachen.
    Durch einen Verbindungsgang gelangten sie in den Hinterhof. »Wie ich gehört habe, ist diese Laurie dir und Tony Ruggerio damals entkommen«, bemerkte Franco. »Zumindest kurzfristig. Muß ja ein ganz schön gerissenes Mädel sein.«
    »Erinnere mich bloß nicht daran«, stöhnte Angelo. »Wenn es mal wirklich darauf ankam, konnte Tony einem eine ganz schöne Last am Bein sein.«
    Der Hinterhof war ein Labyrinth aus vernachlässigten Gärten. Franco und Angelo arbeiteten sich so weit vor, bis sie zum vierten Stock hinaufsehen konnten. Die Fenster waren alle dunkel.
    »Sieht so aus, als ob wir noch ein bißchen Zeit hätten, ihr eine schöne Heimkehr zu bescheren«, bemerkte Franco. Angelo gab keine Antwort. Statt dessen steuerte er mit seiner Werkzeugtasche auf die metallene Feuertür zu, die zur Hintertreppe führte. Während Franco die Taschenlampe hervorholte, streifte er sich ein Paar enganliegende Lederhandschuhe über. Seine Hände zitterten vor Aufregung und Vorfreude. Nach fünf Jahren schwelender Wut auf Laurie Montgomery sollte er ihr nun endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Das Schloß ließ sich nicht ohne weiteres öffnen, doch als er sich zusammennahm und sich konzentrierte, sprang die Tür auf. In der vierten Etage angelangt, versuchte Angelo gar nicht erst, Lauries Sicherheitsschlösser mit seinen Werkzeugen zu knacken. Statt dessen nahm er gleich die schwere Brechstange zur Hand und machte kurzen Prozeß. Es krachte einmal dumpf, und zwanzig Sekunden später waren sie in Lauries Wohnung. Zunächst verharrten die beiden Männer für ein paar Minuten regungslos in der Speisekammer und lauschten. Sie wollten sichergehen, daß sie mit ihrem Lärm keinen der übrigen Hausbewohner auf sich aufmerksam gemacht hatten.
    »O Gott!« zischte Franco plötzlich. »Irgend etwas hat gerade mein Bein berührt!«
    »Was ist los?« wollte Angelo wissen. Eigentlich hatte er mit keinerlei Überraschungen gerechnet. Sein Herz begann sofort zu rasen.
    »Es war nur eine verdammte Katze«, entgegnete Franco erleichtert. Die beiden hörten sie in der Dunkelheit schnurrend um ihre Beine streichen.
    »Haben wir ein Glück!« grinste Angelo. »Da können wir unserem Besuch ja sogar eine ganz besondere Note verleihen. Bring die Katze mit.«
    Langsam tasteten sie sich von der Speisekammer durch die dunkle Küche zum Wohnzimmer vor. Dort angelangt, konnten sie schon viel besser sehen, da die nächtliche Beleuchtung der Stadt durch die Fenster fiel und den Raum ein wenig erhellte.
    »So weit, so gut«, bemerkte Angelo.
    »Jetzt müssen wir nur noch warten, bis sie kommt«, sagte Franco. »Ich kann mal nachsehen, ob sie Wein oder Bier im Kühlschrank hat. Worauf hast du Appetit?«
    »Ein Bier wäre nicht schlecht«, erwiderte Angelo.
     
    Im Polizeirevier mußten Laurie und Jack sich zunächst Besucher-Anstecker besorgen und einen

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