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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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eigentlich in Äquatorialguinea?‹«
    »Vergiß nicht, daß Äquatorialguinea in Afrika liegt«, erinnerte ihn Laurie. »Das ist einmal um die halbe Welt! Und überhaupt - wie kommst du darauf, daß du in Afrika irgend etwas in Erfahrung bringen kannst, wenn du dir so sicher bist, daß man dir in Cambridge nichts verrät?«
    »Vielleicht, weil sie nicht damit rechnen«, erwiderte Jack. »Ich glaube nicht, daß da unten gerade viele Besucher vorbeikommen.«
    »Das ist doch der reine Wahnsinn!« rief Laurie, während sie mit den Händen gestikulierte und die Augen verdrehte.
    »Nun beruhige dich mal«, sagte Jack. »Ich habe ja nicht gesagt, daß ich morgen fliege. Ich habe lediglich gesagt, daß ich darüber nachdenke.«
    »Dann hör bitte auf, darüber nachzudenken«, bat Laurie. »Ich habe auch so schon genug Sorgen.«
    »Daß du dir um mich so viele Gedanken machst, rührt mich ja richtig«, sagte Jack und grinste.
    »Haha!« entgegnete Laurie aufgebracht. »Ich wünschte, dich würde etwas anderes rühren - nämlich meine ständigen Bitten, endlich nicht mehr mit dem Fahrrad in der City umherzukurven.«
    Das Taxi fuhr vor Lauries Apartmentgebäude rechts an den Rand. Als Laurie ihr Portemonnaie hervorholen wollte, legte Jack ihr die Hand auf den Arm. »Laß mal, ich zahle.«
    »Okay, dann bin ich beim nächsten Mal dran«, sagte sie und machte Anstalten auszusteigen, doch dann hielt sie inne. »Wenn du mir versprichst, auf dem Nachhauseweg ein Taxi zu nehmen, könntest du noch mit raufkommen zum Essen.«
    »Danke, das ist nett«, entgegnete Jack. »Aber irgendwie muß mein Rad ja zu mir nach Hause kommen, und wenn ich mir bei dir den Magen vollschlage, schlafe ich wahrscheinlich auf der Stelle ein.«
    »Es gibt Schlimmeres«, bemerkte Laurie. »Verschieben wir es auf ein andermal - okay?«
    Laurie stieg aus, beugte sich aber noch einmal zu Jack hinab. »Dann versprich mir wenigstens, daß du nicht schon heute nacht nach Afrika fliegst!«
    Jack wollte ihr einen neckischen Klaps geben, doch sie wich seiner Hand geschickt aus. »Gute Nacht, Jack«, wünschte sie ihm und lächelte ihn liebevoll an.
    »Gute Nacht, Laurie«, entgegnete er. »Ich rufe dich nachher noch mal an, wenn ich mit Warren gesprochen habe.«
    »Ja, mach das«, sagte Laurie. »Bei all dem, was heute passiert ist, hatte ich schon gar nicht mehr daran gedacht. Dann also bis später am Telefon.«
    Sie schloß die Tür und sah dem Taxi hinterher, bis es in die First Avenue einbog. Auf dem Weg zu ihrer Haustür kam sie zu dem Schluß, daß Jack ein ziemlich charmanter, aber auch schwieriger Typ war.
    Als sie im Fahrstuhl nach oben fuhr, freute sie sich schon darauf, gleich zu duschen und sich in ihren warmen Bademantel zu kuscheln. Heute würde sie früh im Bett liegen, das schwor sie sich.
    Während sie ihre diversen Sicherheitsschlösser öffnete, bedachte sie ihre Nachbarin Debra Engler mit einem kalten Lächeln und knallte dann schwungvoll die Tür hinter sich zu, um der Frau klarzumachen, was sie von ihrer Schnüffelei hielt. Um sich den Mantel ausziehen zu können, nahm sie ihre Post in die andere Hand. Dann suchte sie in der Dunkelheit nach einem Garderobenhaken.
    Erst als sie das Wohnzimmer betrat, drückte sie auf einen Schalter an der Wand, mit dem sich eine Stehlampe anschalten ließ. Im nächsten Augenblick stolperte sie intuitiv zwei Schritte zurück in Richtung Küche, stieß einen gedämpften Schrei aus und ließ die Post auf den Boden fallen. In ihrem Wohnzimmer saßen zwei Männer. Der eine hockte in ihrem Art-deco-Sessel, der andere auf dem Sofa. Der auf dem Sofa hatte ihre Katze Tom auf dem Schoß, die offensichtlich schlief.
    Als nächstes registrierte sie auf der Lehne ihres Art-deco-Sessels eine große Pistole mit aufgesetztem Schalldämpfer.
    »Willkommen zu Hause, Dr. Montgomery«, begrüßte Franco sie. »Danke für das Bier und den Wein.«
    Laurie sah auf den Beistelltisch, auf dem eine leere Bierflasche und ein Weinglas standen.
    »Kommen Sie doch näher, und setzen Sie sich«, fuhr Franco fort und zeigte auf einen Stuhl, den sie in die Mitte des Raumes gerückt hatten.
    Laurie war unfähig, sich von der Stelle zu rühren. Sie überlegte kurz, ob sie in die Küche zum Telefon rennen sollte, doch diese Idee verwarf sie sofort wieder. Als nächstes erwog sie, ob sie einen Fluchtversuch durch die Wohnungstür wagen sollte, doch angesichts der zahlreichen Sicherheitsschlösser konnte sie das erst recht vergessen.
    »Bitte!«

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