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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Metalldetektor passieren, bevor sie zu Lous Büro hinauffahren durften. Lou erwartete sie schon am Fahrstuhl.
    Als erstes nahm er Laurie bei den Schultern, sah ihr in die Augen und fragte sie, was passiert sei.
    »Ist alles okay«, sagte Jack und klopfte Lou auf den Rücken. »Sie ist schon wieder ganz die alte - die Vernunft und Ruhe in Person.«
    »Stimmt das?« fragte Lou und musterte Laurie eindringlich. Laurie mußte einfach lachen, als Lou sie so gründlich unter die Lupe nahm.
    »Jack hat recht«, versicherte sie ihm. »Mir geht’s prima, und ich schäme mich schon dafür, daß ich so einen Wirbel veranstaltet habe.«
    Lou seufzte vor Erleichterung. »Ich bin froh, daß ihr hier seid. Dann wollen wir uns mal in mein Gemach begeben«, schlug er vor und führte Jack und Laurie in sein Büro. »Ich kann euch sogar einen Kaffee anbieten«, sagte er, »aber ich rate dringend davon ab. Um diese Zeit ist er schon so abgestanden und stark, daß man die Abwasserleitungen damit reinigen könnte - zumindest behaupten das unsere Hausmeister.«
    »Wir wollen keine Umstände machen«, entgegnete Laurie und setzte sich.
    Jack setzte sich ebenfalls. Dann sah er sich in dem spartanisch eingerichteten Büro um und schauderte. Das letzte Mal hatte er hier vor etwa einem Jahr gesessen, nachdem er gerade einem Mordanschlag entkommen war.
    »Ich glaube, ich habe herausgefunden, wie Franconis Leiche aus unserem Institut entführt wurde«, begann Laurie. »Du hast mich zwar vor kurzem noch belächelt, als ich das Spoletto Funeral Home in Verdacht hatte, aber ich bin ziemlich sicher, daß du deine vorwitzige Bemerkung zurücknehmen mußt. Es scheint mir dringend geboten, daß du die Sache übernimmst.« Laurie legte in groben Umrissen dar, was ihrer Meinung nach geschehen war. Sie erklärte Lou, daß irgendein Mitarbeiter des Gerichtsmedizinischen Instituts an der Entführung beteiligt gewesen sein mußte. Vermutlich hatte er den Spoletto-Leuten die Eingangsnummer einer relativ frisch eingetroffenen und noch nicht identifizierten Leiche mitgeteilt und ihnen auch die Kühlfachnummer verraten, in der sich Franconis sterbliche Überreste befunden hatten.
    »Wenn ein Bestattungsinstitut zwei Fahrer schickt, um eine Leiche abzuholen, ist es häufig so, daß einer der beiden in den Kühlraum geht, um den Toten zu holen, während der andere mit dem Mitarbeiter der Leichenhalle den Papierkram erledigt«, erklärte Laurie. »In solchen Fällen trifft der Leichenhallenmitarbeiter ein paar Vorbereitungen. Er bedeckt die Leiche zum Beispiel mit einem Tuch und stellt die Rollbahre ganz nach vorn in die Nähe der Tür. Bei der Franconi-Entführung war der Ablauf wahrscheinlich folgendermaßen: Der Fahrer hat sich die Leiche vorgenommen, deren Eingangsnummer er hatte, hat ihr das Schild abgenommen und sie in eines der unbelegten Kühlfächer verfrachtet. Dann hat er Franconis Schild gegen das von der anderen Leiche ausgetauscht und ist in aller Ruhe mit Franconis Leichnam im Leichenhallenbüro erschienen.«
    »Ein ziemlich verwickeltes Szenario«, wandte Lou ein. »Sind das alles nur Mutmaßungen, oder hast du auch Beweise?«
    »Ich habe die Leiche gefunden, deren Eingangsnummer die Spoletto-Fahrer genannt haben«, erwiderte Laurie. »Sie lag in einem Kühlfach, das eigentlich hätte leer sein müssen. Der Name Frank Gleason ist frei erfunden.«
    »Ist ja interessant«, bemerkte Lou und beugte sich vor. Der Fall begann allmählich spannend zu werden. »Was ich da höre, gefällt mir immer besser, vor allem wenn man auch noch berücksichtigt, daß die Familien Spoletto und Lucia durch Heirat miteinander verbunden sind. Das könnte ein wichtiger Aspekt sein. Erinnert mich irgendwie daran, wie sie Al Capone wegen Steuerhinterziehung festgenagelt haben. Wäre es nicht fabelhaft, wenn wir ein paar von den Lucia-Gangstern wegen Leichenraubes hinter Gitter bringen könnten?«
    »Mich beunruhigt bei der Geschichte vor allem die alptraumhafte Vorstellung, daß organisierte Verbrecherbanden womöglich in unerlaubte Geschäfte mit Lebertransplantationen verwickelt sind«, bemerkte Jack. »Eine Verbindung, bei der man wirklich das Grausen kriegt.«
    »Und die zudem verdammt gefährlich sein kann«, stellte Lou klar. »Deshalb muß ich darauf bestehen, daß ihr beiden euch ab sofort nicht mehr als Amateurschnüffler betätigt. Ab jetzt übernehmen wir den Fall. Gebt ihr mir dafür euer Wort?«
    »Von mir aus kannst du den Fall gerne übernehmen«, erwiderte

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