Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Laurie. »Aber was soll mit dem Spitzel aus unserem Institut passieren?«
    »Darum kümmere ich mich am besten auch«, sagte Lou. »Wenn das organisierte Verbrechen im Spiel ist, wurde der Informant wahrscheinlich erpreßt oder genötigt. Aber das bespreche ich am besten direkt mit Bingham. Ich hoffe, ihr wißt, wie gefährlich diese Mafiatypen sein können.«
    »Das mußt du mir nicht zweimal sagen«, entgegnete Laurie. »Und ich bin viel zu sehr mit meinen mysteriösen Befunden beschäftigt«, sagte Jack. »Haben Sie eigentlich irgend etwas für mich herausgefunden?«
    »Eine Menge sogar«, erwiderte Lou und reichte Jack mit einem leisen Ächzen ein Buch riesigen Formats, das er auf der Ecke seines Schreibtisches deponiert hatte.
    Jack nahm den Wälzer verwirrt entgegen und klappte ihn auf. »Das ist ja ein Atlas?« rief er. »Was soll ich denn damit?«
    »Den werden Sie brauchen«, erwiderte Lou. »Es hat mich eine Ewigkeit gekostet, das Ding hier im Revier aufzutreiben.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr«, sagte Jack. »Mein Kontaktmann bei der FAA hat jemanden angerufen, der wiederum jemanden kannte, der bei einer europäischen Institution arbeitet, die für die Zuteilung von Start- und Landezeiten für Flüge in ganz Europa zuständig ist«, erklärte Lou. »Diese Institution verfügt über sämtliche Flugpläne und bewahrt sie über sechzig Tage lang auf. Franconis G4 ist aus Äquatorialguinea gekommen, als sie in Frankreich gelandet ist.«
    »Wie bitte?« fragte Jack und zog vor Verwunderung seine Augenbrauen so hoch, daß sie beinahe über der Nase zusammenstießen. »Den Namen habe ich noch nie gehört. Ist das ein Land?«
    »Schlagen Sie mal Seite hundertzweiundfünfzig auf!« forderte Lou ihn auf.
    »Was für eine G4?« fragte Laurie. »Was ist das überhaupt?«
    »Eine G4 ist ein Privatflugzeug«, erklärte Lou. »Ich habe für Jack recherchiert, ob Franconi wirklich außer Landes gewesen ist. Zuerst haben wir geglaubt, er hätte sich in Frankreich aufgehalten - bis ich diese Neuigkeit erfahren habe.« Jack schlug Seite 152 auf. Die Karte trug die Überschrift: »Das westliche Kongobecken«. Zu sehen war ein großer Bereich Westafrikas.
    »Geben Sie mir mal einen Tip«, bat Jack. Lou stellte sich hinter ihn und deutete über Jacks Schulter auf die Karte. »Äquatorialguinea ist das winzige Land da unten zwischen Kamerun und Gabun. Das Flugzeug ist in Bata gestartet, eine Stadt an der Küste.« Er deutete auf den entsprechenden Punkt auf der Karte. In dem Atlas war das Land fast durchgängig in grünen Farben dargestellt. Laurie stand nun ebenfalls auf, um Jack über die Schulter zu sehen. »Ich glaube, ich habe schon mal von dem Land gehört. Ist da nicht der Schriftsteller Frederick Forsyth hingefahren, um Hunde des Krieges zu schreiben?«
    Lou schlug sich vor die Stirn, so verblüfft war er. »An so etwas kannst du dich erinnern? Ich weiß nicht einmal mehr, wo ich vorgestern zu Mittag gegessen habe!«
    Laurie zuckte mit den Achseln. »Ich lese nun mal gerne Romane«, erklärte sie. »Und Schriftsteller interessieren mich.«
    »Aber das macht doch irgendwie überhaupt keinen Sinn«, wandte Jack ein. »Das Land ist völlig unterentwickelt. Es scheint da nichts als Dschungel zu geben. Dieser ganze Bereich Afrikas besteht größtenteils aus Regenwald. Niemals kann Franconi da hingefahren sein, um sich eine Leber transplantieren zu lassen.«
    »Das war auch meine erste Reaktion«, entgegnete Lou. »Aber jetzt warten Sie mal, was ich Ihnen noch mitzuteilen habe: Ich habe über eine Art Zwischenfirma in Nevada den wirklichen Eigentümer von Alpha Aviation herausgefunden. Dahinter steckt eine Firma namens GenSys Corporation, und die hat ihren Sitz in Cambridge, Massachusetts.«
    »GenSys kommt mir bekannt vor«, sagte Laurie. »Das ist ein Biotechnologie-Unternehmen, das dicke Geschäfte mit Impfstoffen und Lymphokinen macht. Eine Freundin von mir, die als Brokerin in Chicago arbeitet, hat mir empfohlen, Aktien von der Firma zu kaufen. Sie versorgt mich immer mit heißen Tips, weil sie meint, ich hätte massenhaft Geld zum Anlegen übrig.«
    »Eine Biotechnologiefirma?« grübelte Jack. »Das ist in der Tat eine überraschende Wendung. Irgendwie muß das von Bedeutung sein, ich bin mir nur noch nicht sicher, inwiefern. Außerdem weiß ich nicht, was eine Biotechnologiefirma mit Äquatorialguinea zu tun haben könnte.«
    »Und warum versteckt sich GenSys wohl hinter einer anderen Firma aus Nevada?«

Weitere Kostenlose Bücher