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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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fuhr Franco fort. »Franconi war - mal ganz offen gesagt - ein Mistkerl. Er hat eine Menge Leute auf dem Gewissen und hatte es verdient, zu sterben. Was nun Sie betrifft, so hoffe ich, daß Sie vernünftig sind, denn in dieser großen Stadt kann man Sie unmöglich beschützen. Und Angelo würde es eine riesige Freude bereiten, wenn er mit Ihnen abrechnen dürfte, das ist ja wohl klar. Sie haben wirklich Glück, daß unser Boß ein Kopfmensch ist. Er verhandelt gerne. Verstehen Sie, was ich meine?« Er hielt wieder inne, woraufhin Laurie sich verpflichtet fühlte, ihm zu antworten. Mit Mühe brachte sie hervor, daß sie verstanden habe.
    »Wunderbar!« rief Franco. Dann schlug er sich aufs Knie und stand auf. »Als ich gehört habe, wie intelligent und einfallsreich Sie sind, Doc, wußte ich sofort, daß wir uns einigen würden.« Dann ließ er die Waffe in seinem Schulterhalfter verschwinden und streifte sich seinen Ferragamo-Mantel über. »Komm, Angelo!« rief er seinem Kumpel zu. »Die Frau Doktor möchte jetzt sicher duschen und zu Abend essen. Ich finde, sie sieht ein bißchen abgespannt aus.«
    Angelo erhob sich. Dann machte er einen Schritt in Lauries Richtung, blieb kurz stehen und drehte der Katze brutal den Hals um. Es folgte ein entsetzliches Knacken, und Tom streckte ohne einen weiteren Laut alle viere von sich. Bevor er Franco durch die Wohnungstür nach draußen folgte, warf er Laurie den toten Katzenleib in den Schoß.
    »O nein!« wimmerte Laurie und umklammerte ihre Katze, die seit sechs Jahren bei ihr gelebt hatte. Sie wußte, daß sie ihr nicht mehr helfen konnte; Angelo hatte ihr das Genick gebrochen. Mit wackligen Beinen stand sie auf und ging auf den Flur, wo sie den Fahrstuhl ankommen und hinunterfahren hörte.
    Völlig in Panik stürzte sie zur Wohnungstür und verriegelte sämtliche Sicherheitsschlösser. Tom hielt sie noch immer im Arm. Erst jetzt begriff sie, daß die beiden Männer gar nicht durch die Wohnungstür hereingekommen waren. Sie rannte zur Hintertür und sah, daß sie weit offenstand und der Holzrahmen zersplittert war. Verzweifelt versuchte sie, die Tür so gut es ging zuzuziehen.
    Dann lief sie in die Küche zum Telefon. Mit zittrigen Händen nahm sie den Hörer ab. Intuitiv wollte sie die Nummer der Polizei wählen, doch dann hörte sie in ihrem Hinterkopf die Stimme von Franco, der sie darauf hinwies, wie hoffnungslos sie ihm ausgeliefert sei. Auch Angelos grausames Gesicht und seinen bösen Blick hatte sie erneut vor Augen. Unter Schock und den Tränen nah legte sie den Hörer wieder auf. Sie wollte Jack anrufen, doch sie wußte, daß er noch nicht zu Hause sein konnte. Also rief sie erst einmal niemanden an, sondern legte die tote Katze vorsichtig in eine Styroporkiste und packte jede Menge Eiswürfel dazu. Danach ging sie ins Bad, um sich um ihre eigenen Wunden zu kümmern.
     
    Die Fahrradtour von der Leichenhalle zu sich nach Hause tat Jack erstaunlich gut. Als er sich erst einmal eingefahren hatte, fühlte er sich besser, als es ihm im Laufe seines langen Arbeitstages gegangen war. Er nahm sogar die Abkürzung durch den Central Park, den er nun seit einem Jahr nach Einbruch der Dunkelheit gemieden hatte. Er fühlte sich zwar ein wenig unbehaglich, doch gleichzeitig war es ein berauschendes Erlebnis, die dunklen, gewundenen Wege entlangzubrausen. Während seiner Fahrradtour grübelte er die meiste Zeit über GenSys und Äquatorialguinea nach. Er fragte sich, wie es wohl tatsächlich in diesem Teil Afrikas zugehen mochte. Gegenüber Lou hatte er zwar im Scherz behauptet, daß es dort feucht, heiß und verwanzt sei, doch sicher war er sich da nicht. Außerdem mußte er an Ted Lynch denken und fragte sich, was sein Kollege wohl am nächsten Tag herausfinden würde. Bevor er das Institut verlassen hatte, hatte er Ted zu Hause angerufen und ihm von der vagen Möglichkeit berichtet, daß sie es womöglich mit einem Xenotransplantat zu tun hatten. Ted hatte erwidert, daß er dies wahrscheinlich durch die Untersuchung des DNA-Bereiches, der für die ribosomalen Proteine kodiert, definitiv würde bestätigen oder verneinen können. Er hatte Jack erklärt, daß diese DNA-Bereiche je nach Spezies deutlich voneinander abwichen und daß die Informationen zur Identifizierung einer Spezies auf CD-ROM erhältlich seien. Als Jack in seine Straße einbog, kam ihm die Idee, daß er in der Buchhandlung bei ihm um die Ecke nachsehen könnte, ob es dort irgendwelche Bücher über

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