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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sie da hörte, erinnerte Melanie an die Laute, mit denen sich Schimpansen verständigten. Am Fuße der Klippe teilte sich die Gruppe der Bonobos. Kevin, Melanie und Candace wurden nach vorn gezogen. Als die Weibchen sie erblickten, verstummten sie schlagartig.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, daß die Weibchen nicht gerade erfreut sind, uns zu sehen«, flüsterte Melanie.
    »Ich glaube, sie sind nur ein bißchen verwirrt«, erwiderte Kevin. »Sie haben wahrscheinlich nicht mit Gästen gerechnet.« Schließlich rief Bonobo Nummer eins »zit!« und reckte seinen Daumen nach oben. Die Gruppe setzte sich wieder in Marsch und zog Kevin, Melanie und Candace hinter sich her.

 
    Kapitel 18
    7. März 1997, 6.15 Uhr
    New York City
     
    Jack blinzelte und war auf der Stelle wach. Er setzte sich auf, rieb sich die Augen und stellte fest, daß er alles andere als ausgeschlafen war. Die vorletzte Nacht steckte ihm noch immer in den Knochen, und am vergangenen Abend war er schon wieder zu lange aufgeblieben. Doch er war viel zu aufgeregt, als daß er hätte wieder einschlafen können. Er erhob sich von der Couch, hüllte sich, da die Wohnung am frühen Morgen recht ausgekühlt war, in seine Decke und ging zur Schlafzimmertür, wo er einen Augenblick stehenblieb und lauschte. Überzeugt, daß Laurie noch tief und fest schlief, öffnete er die Tür. Wie erwartet lag sie auf der Seite, hatte sich die Decke bis über die Ohren gezogen und atmete tief und ruhig.
    So leise wie möglich durchquerte er auf Zehenspitzen das Schlafzimmer, um ins Bad zu gelangen. Er schloß die Tür hinter sich und rasierte und duschte sich schnell. Als er das Schlafzimmer erneut betrat, stellte er zufrieden fest, daß Laurie sich nicht gerührt hatte.
    Er holte sich frische Sachen aus dem Schrank und der Kommode, nahm sie mit ins Wohnzimmer und zog sich an. Ein paar Minuten später verließ er das Haus und trat hinaus in die anbrechende Dämmerung. Es war naß und kalt. Im Wind tanzten ein paar vereinzelte Schneeflocken umher. Gegenüber von seinem Hauseingang parkte ein Streifenwagen, in dem zwei uniformierte Polizisten saßen und bei eingeschalteter Innenbeleuchtung Kaffee tranken und Zeitung lasen. Als sie Jack sahen, winkten sie ihm zu. Jack winkte zurück. Lou hatte also Wort gehalten.
    Jack joggte die Straße hinunter zum nächsten Lebensmittelladen auf der Columbus Avenue. Einer der Polizisten lief pflichtgetreu hinter ihm her. Jack überlegte kurz, ob er ihm einen Donut kaufen sollte, entschied sich dann aber dagegen; er wollte nicht, daß der Mann die Geste womöglich falsch verstand. Eine mit Saft, Kaffee, Früchten und frischen Brötchen prall gefüllte Tüte im Arm kehrte er zurück zu seiner Wohnung. Laurie war inzwischen aufgestanden und stand gerade unter der Dusche. Jack klopfte an die Tür und rief ihr zu, daß sie frühstücken könnten, sobald sie soweit sei.
    Ein paar Minuten später erschien Laurie in seinem Bademantel. Ihr Haar war noch naß. Die Folgen ihres Zusammenstoßes mit Angelos Faust waren nicht so dramatisch, wie sie befürchtet hatte. Ein blaues Auge war alles, was zurückgeblieben war.
    »Willst du immer noch nach Afrika fliegen?« fragte sie zur Begrüßung. »Oder hast du deine Meinung geändert, nachdem du eine Nacht darüber geschlafen hast?«
    »Ich bin entschlossener denn je«, erwiderte Jack. »Ich habe schon richtiges Reisefieber.«
    »Und du willst den anderen wirklich die Tickets bezahlen?« fragte Laurie weiter. »Das kann ganz schön teuer werden.«
    »Was soll’s«, erwiderte Jack und sah sich in seiner Wohnung um. »Wofür soll ich mein Geld denn sonst ausgeben? Bei meinem Lebensstil brauche ich nicht viel, und mein neues Fahrrad ist bereits bezahlt.«
    »Jetzt mal im Ernst«, sagte Laurie. »Daß du Esteban das Ticket zahlen willst, kann ich ja noch verstehen - aber Warren und Natalie?«
    Als sie Teodora am vergangenen Abend Jacks Vorschlag unterbreitet hatten, hatte sie ihren Mann daran erinnert, daß einer von ihnen in New York bleiben müsse, um sich um den Laden und ihren Sohn zu kümmern. Wer von den beiden mit nach Äquatorialguinea fliegen durfte, hatten sie schließlich durch das Werfen einer Münze entschieden.
    »Mir ist wirklich daran gelegen, daß wir auf der Reise unseren Spaß haben«, entgegnete Jack. »Selbst wenn wir nichts in Erfahrung bringen sollten, hoffe ich, daß es ein voller Erfolg wird. Warren hat ganz große Augen bekommen, als ich ihm vorgeschlagen habe, uns nach Afrika zu

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