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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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erreichen wollten«, erwiderte Jack. »Sonst säßen wir jetzt nicht hier. Laurie und die anderen haben die Visa besorgt, und ich habe mich um die Tickets gekümmert.« Dann klopfte er sich auf den Bauch und fügte hinzu: »Außerdem habe ich ein paar französische Francs und einen Geldgürtel organisiert. Ich habe nämlich gehört, daß der Franc in Äquatorialguinea die gängige harte Währung ist, die überall akzeptiert wird.«
    »Und wie geht es weiter, wenn ihr in Äquatorialguinea gelandet seid?« wollte Lou wissen.
    Jack zeigte auf Esteban. »Unser ausgewanderter Reisebegleiter hat da schon so einiges organisiert. Estebans Cousin holt uns am Flughafen ab, und seinem Schwager gehört ein Hotel.«
    »Klingt gut«, bemerkte Lou. »Und wie sehen eure konkreten Pläne aus?«
    »Estebans Cousin hat uns einen Mietwagen reserviert«, erklärte Jack. »Und damit fahren wir nach Cogo.«
    »Und dann wollt ihr einfach so bei diesem Unternehmen hereinplatzen?« fragte Lou.
    »So hatte ich es mir eigentlich vorgestellt«, erwiderte Jack. »Na dann, viel Glück«, wünschte Lou.
    »Danke«, entgegnete Jack. »Das können wir wahrscheinlich gebrauchen.«
    Eine halbe Stunde später ging die Gruppe an Bord der Boeing 747; nur Lou blieb zurück. Sie suchten sich ihre jeweiligen Sitzplätze und verstauten ihr Handgepäck. Kaum hatten sie sich hingesetzt, gab es einen Ruck und das Flugzeug wurde von der Gangway getrennt.
    Kurz darauf heulten die Turbinen auf, und wenige Minuten später jagte der Jumbo-Jet über die Startbahn. Kurz vorm Abheben spürte Laurie, wie Jack nach ihrer Hand griff und sie fest umklammerte.
    »Ist alles okay?« fragte sie ihn.
    Jack nickte. »Ich muß nur mal wieder feststellen, daß ich nicht gerne fliege.«
    Laurie verstand das nur zu gut. »Es geht los!« rief Warren begeistert. »Afrika - wir kommen!«

 
    Kapitel 19
    8. März 1997, 2.00 Uhr
    Cogo, Äquatorialguinea
     
    Schläfst du?« flüsterte Candace.
    »Das meinst du nicht ernst, oder?« flüsterte Melanie zurück. »Wie soll ich wohl auf einem Stück nacktem Felsen und ein paar Zweigen schlafen können?«
    »Ich kann auch kein Auge zumachen«, gestand Candace. »Dieses laute Schnarchen macht einen ja wahnsinnig. Ob Kevin wohl schläft?«
    »Nein«, meldete sich Kevin. »Ich bin wach.« Sie befanden sich in einer kleinen Seitenhöhle, die direkt neben dem Eingang von der Haupthöhle abzweigte. Bis auf einen schwachen Schimmer des von draußen hereinfallenden Mondlichts war es stockfinster.
    Kevin, Melanie und Candace waren sofort nach ihrer Ankunft in diese kleine Nebenhöhle befördert worden. Sie war etwa drei Meter breit und hatte eine abfallende Decke, die an der höchsten Stelle ungefähr so hoch war, daß Kevin mit seinen knapp eins achtzig gerade aufrecht stehen konnte. Die Höhle hatte keine Rückwand; sie wurde zum Ende hin immer enger und mündete in einen Tunnel.
    Am frühen Abend hatte Kevin den Tunnel mit seiner Taschenlampe inspiziert und gehofft, auf einen anderen Ausgang zu stoßen, doch nach etwa zehn Metern hatte der Tunnel abrupt geendet.
    Obwohl die Weibchen zunächst kühl und skeptisch reagiert hatten, waren sie von den Bonobos gut behandelt worden. Ihre Ankunft hatte die Tiere offenbar völlig verwirrt, doch sie schienen ihnen nichts anzutun und sie versorgen zu wollen. Sie hatten ihnen einige Kalebassen schmutzigen Wassers und jede Menge Essen hingestellt. Leider bestand das Essen jedoch aus Larven, Würmern, anderen Insekten und Sumpfgras aus dem Lago Hippo.
    Am späten Nachmittag hatten die Tiere begonnen, im Höhleneingang ein Feuer zu entfachen. Kevin hätte zu gerne gesehen, wie sie das Feuer anzündeten, doch die Nebenhöhle war viel zu weit entfernt, um etwas erkennen zu können. Eine Gruppe von Bonobos hatte einen engen Kreis gebildet, und eine halbe Stunde später hatte ein ordentliches Feuer gelodert. »Damit wäre das Rätsel um die aufsteigenden Rauchwolken also geklärt«, hatte Kevin bemerkt.
    Die Bonobos hatten die Colobusaffen aufgespießt und sie über dem Feuer gegrillt. Als die Äffchen gar gewesen waren, hatten sie sie auseinandergerissen und sie mit großem Tamtam untereinander verteilt. Ihr aufgeregtes Gekreische und Artikulieren ließ darauf schließen, daß das Affenfleisch offenbar ein ausgesprochener Festschmaus für die Bonobos war. Bonobo Nummer eins hatte ein paar Brocken des Festessens auf ein großes Blatt gelegt und es Kevin, Melanie und Candace gebracht. Kevin war der einzige gewesen, der

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