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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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doch der dickliche Mann hatte sich vorsichtshalber im Bad eingeschlossen.
    Der OP-Trakt war durch eine Pendeltür vom übrigen Bereich des Krankenhauses abgetrennt. Mit weit ausgestreckten Armen stieß Warren die Tür auf, Jack, Laurie und Natalie rannten hinter ihm her.
    Es wurde gerade nicht operiert; auch im Aufwachraum befanden sich keine Patienten. Bis auf einen Vorratsraum in der Mitte des Flurs war der gesamte Bereich nicht beleuchtet. Da die Tür des Vorratsraumes einen Spaltbreit offenstand, fiel ein schwacher Lichtstrahl auf den Flur.
    Das wiederholte Auf- und Zuschlagen der Pendeltür hatte die Aufmerksamkeit einer Krankenhausmitarbeiterin erregt, die aus dem Vorratsraum kam. Sie trug OP-Kleidung und hatte eine Einweghaube auf dem Kopf. Als sie die vier Fremden auf sie zurennen sah, hielt sie vor Schreck den Atem an.
    »He, Sie! Sie dürfen nicht in Straßenkleidung hier rein!« rief sie, als sie sich von ihrem anfänglichen Schock erholt hatte. Doch Warren und die anderen waren längst an ihr vorbeigerauscht. Völlig perplex sah sie den Eindringlingen hinterher, die am Ende des Korridors hinter der zum Labor führenden Tür verschwanden. Sie ging zurück in den Vorratsraum und steuerte auf das Wandtelefon zu.
    Warren schlitterte über den Boden und kam an einer Stelle zum Stehen, an der der Flur ein »T« bildete. Er sah in beide Richtungen. Links entdeckte er am Ende des Korridors ein rotes Wandlicht, das nach einem Feuermelder aussah. Darüber wies ein Schild zu einem Ausgang. »Warte doch mal!« rief Jack, als Warren dazu ansetzte, in Richtung Feuermelder loszustürmen, weil er dort eine Treppe nach draußen vermutete.
    »Was ist denn los?« fragte Warren besorgt. »Das sieht doch ganz nach einem Labor aus«, erwiderte Jack und ging zu einer verglasten Tür, um das Innere des Raumes zu inspizieren. Was er sah, haute ihn glatt um. Nie zuvor hatte er so ein modernes Labor gesehen - dabei waren sie im tiefsten Afrika! Jedes der zahlreichen Geräte schien nagelneu zu sein.
    »Nun komm schon!« fuhr Laurie ihn an. »Wir haben jetzt keine Zeit, das Labor zu bestaunen. Wir müssen hier raus!«
    »Laurie hat recht«, fügte Warren hinzu. »Wir sollten schleunigst hier verschwinden. Immerhin habe ich eben diesen Typen vom Sicherheitsdienst k. o. geschlagen.«
    »Ihr könnt ja schon vorgehen«, entgegnete Jack geistesabwesend. »Wir treffen uns dann am Boot.« Warren, Laurie und Natalie wechselten besorgte Blicke. Jack drehte am Knauf. Die Tür war nicht verschlossen. Er öffnete sie und ging hinein.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« rief Laurie verzweifelt. Jack konnte einen wirklich in höchstem Grade wahnsinnig machen. Daß ihm seine eigene Sicherheit völlig egal zu sein schien, war seine Sache; aber es konnte ja wohl nicht angehen, daß er seine Freunde in Gefahr brachte.
    »Es wird hier im Nu von Sicherheitsleuten und Soldaten wimmeln!« stellte Warren klar.
    »Ich weiß«, entgegnete Laurie. »Geht ihr beiden vor! Ich komme so schnell wie möglich mit Jack nach.«
    »Ich kann euch doch nicht hier zurücklassen!« widersprach Warren.
    »Denk an Natalie«, beschwor Laurie ihn.
    »Unsinn!« meldete sich Natalie zu Wort. »Ich bin doch kein zerbrechliches Püppchen. Wir sollten auf jeden Fall zusammenbleiben.«
    »Am besten geht ihr beiden da rein zu Jack und versucht ihn zur Vernunft zu bringen!« schlug Warren vor. »Ich laufe schnell zum Ende des Flurs und löse Feueralarm aus.«
    »Warum zum Teufel willst du denn Feueralarm auslösen?«
    »Das ist ein alter Trick, den ich mir schon als Teenager angeeignet habe«, erklärte Warren. »Wenn man in der Scheiße steckt, sollte man so viel Chaos wie möglich anzetteln. Dann hat man die beste Chance, sich aus dem Staub machen zu können.«
    »Wie du meinst«, entgegnete Laurie und winkte Natalie, ihr ins Labor zu folgen.
    Jack war bereits in eine angeregte Unterhaltung mit einer sommersprossigen, rothaarigen Labortechnikerin verwickelt. Sie trug einen langen, weißen Kittel und wirkte sehr freundlich. Jack hatte offenbar gerade etwas Lustiges gesagt, denn sie fing laut an zu lachen.
    »Entschuldigung«, mischte Laurie sich in das Gespräch ein. Sie mußte sich stark zusammenreißen. »Jack, wir müssen hier weg!«
    »Ah, Laurie!« rief Jack begeistert. »Darf ich dich mit Rolanda Pfeiffer bekannt machen? Sie kommt aus Heidelberg in Deutschland.«
    »Jack!« zischte Laurie ihn an.
    »Rolanda hat mir gerade etwas äußerst Interessantes erzählt«, fuhr Jack

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