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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Jack.
    »Begeh bloß keine Dummheit!« warnte ihn Laurie. Cameron und seine Begleiter kamen sofort herübergeeilt. Stillschweigend öffnete sich der Kreis, den die Soldaten um die vier gebildet hatten, um die Männer durchzulassen. Siegfried trat in die vorderste Reihe.
    »Wir möchten uns für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die wir Ihnen bereitet haben«, begann Jack.
    »Maul halten!« brüllte Siegfried ihn an. Dann ging er um die vier herum und musterte sie von allen Seiten. Als er wieder an seinem Ausgangspunkt angelangt war, fragte er Cameron, ob es die Personen seien, mit denen er im Krankenhaus zusammengestoßen war.
    »Ohne jeden Zweifel«, erwiderte Cameron und starrte Warren ins Gesicht. »Ich hoffe, Sir, Sie gönnen mir eine kleine Revanche.«
    »Selbstverständlich«, sagte Siegfried und machte eine lässige Handbewegung.
    Ohne jede Vorwarnung holte Cameron in weitem Bogen aus und verpaßte Warren eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Es klatschte in etwa so, wie wenn ein dickes Telefonbuch auf den Boden fällt. Im nächsten Moment jaulte Cameron vor Schmerz auf, dann biß er die Zähne zusammen und hielt sich die Hand. Warren ließ sich nichts anmerken; er hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Cameron fluchte leise vor sich hin und trat zurück.
    »Durchsuchen Sie sie!« befahl Siegfried. »Es tut uns leid, wenn wir…«, begann Jack. Doch anstatt ihn zu Ende reden zu lassen, verpaßte Siegfried ihm eine so kräftige Backpfeife, daß sein Kopf zur Seite flog und sich auf seiner Wange sofort ein roter Striemen bildete. Camerons Stellvertreter nahm Jack und den anderen ihre Pässe, Brieftaschen, Geld und Autoschlüssel ab und reichte die Sachen an Siegfried weiter, der sie sorgfältig durchsah. Als Jacks Paß an die Reihe kam, sah er auf und warf ihm einen finsteren Blick zu.
    »Man hat mir schon berichtet, daß Sie ein Unruhestifter sind«, sagte er mißbilligend.
    »Ich würde mich eher als hartnäckigen Ermittler bezeichnen«, entgegnete Jack.
    »Arrogant sind Sie also auch noch«, raunzte Siegfried ihn an. »Ich hoffe für Sie, daß sich Ihre Hartnäckigkeit vor allem dann als nützlich erweist, wenn Sie dem äquatorialguinesischen Militär übergeben werden.«
    »Vielleicht sollten wir lieber die amerikanische Botschaft bitten, unser Problem zu lösen«, schlug Jack vor. »Immerhin sind wir alle Staatsbedienstete.«
    Siegfried grinste, was seine durch die Narbe verursachte höhnische Fratze noch scheußlicher aussehen ließ.
    »Amerikanische Botschaft?« fragte er mit unverhohlener Verachtung. »In Äquatorialguinea? Daß ich mich nicht totlache! Die ist weit weg auf der Insel Bioko.« An Cameron gewandt fügte er hinzu: »Bring sie ins Gefängnis. Männer und Frauen getrennt!« Cameron schnipste mit den Fingern nach seinem Stellvertreter.
    Er wollte den vier Eindringlingen zunächst Handschellen anlegen lassen. Während sein Vertreter sich an die Arbeit machte, trat er mit Siegfried zur Seite.
    »Wollen Sie die vier wirklich den Äquatorialguinesen übergeben?« fragte Cameron.
    »Auf jeden Fall«, erwiderte Siegfried. »Raymond hat mir alles über diesen Stapleton erzählt. Sie müssen unbedingt verschwinden.«
    »Wann?« wollte Cameron wissen.
    »Sobald Taylor Cabot zurückfliegt«, erklärte Siegfried. »Und ich will, daß niemand etwas von diesem Zwischenfall erfährt.«
    »Verstehe«, sagte Cameron und salutierte, indem er kurz die Hand an die Krempe seines Hutes legte. Dann ging er zurück und überwachte den Transport der Gefangenen zum Gefängnis im Keller des Rathauses.

 
    Kapitel 22
    9. März 1997, 16.15 Uhr
    Isla Francesca
     
    Es ist irgend etwas Seltsames im Gange«, stellte Kevin fest. »Aber was nur?« fragte Melanie. »Ob wir Hoffnung schöpfen können?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Kevin. »Ich bin wirklich ratlos. Was da abläuft, kann sowohl positiv als auch negativ zu deuten sein. Was ist zum Beispiel, wenn sie mit der anderen Gruppe aneinandergeraten sind und sich die Kämpfe bis hierher ausweiten?«
    »Ach du liebe Güte!« entgegnete Melanie. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.«
    Sie waren nun schon seit mehr als zwei Tagen Gefangene der Affen und hatten die kleine Nebenhöhle nicht ein einziges Mal verlassen dürfen. Inzwischen roch es bei ihnen schlimmer als in der großen Höhle. Ihre Notdurft mußten sie hinten in dem Tunnel verrichten; dementsprechend stank es dort wie in einer Jauchegrube.
    Sie selbst rochen auch nicht viel besser. Ihre Kleidung,

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