Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
irgend etwas Besonderes aufgefallen sei, als sie die beiden Leichen überführt hatten.
    Jeff und Pete wechselten einen Blick.
    »Meine sah furchtbar aus«, antwortete Pete schließlich.
    »Ich meine nicht die Leichen selbst«, erklärte Laurie. »Ist Ihnen etwas aufgefallen, als Sie sie hier abgegeben haben? Haben Sie jemanden in der Leichenhalle gesehen, den Sie nicht kannten? Haben Sie irgend etwas Außergewöhnliches bemerkt?« Pete sah noch einmal zu Jeff und schüttelte dann den Kopf. »Nein. Es war alles wie immer.«
    »Erinnern Sie sich, in welche Fächer Sie Ihre jeweiligen Leichen gebracht haben?« fragte Laurie weiter. Pete kratzte sich am Kopf. »Ich weiß es nicht mehr«, sagte er schließlich.
    »War es ein Fach in der Nähe von Nummer einhundertelf?« wollte Laurie wissen. Pete schüttelte den Kopf. »Nein, es war auf der anderen Seite. In der Gegend von Nummer fünfundfünfzig. Genau erinnere ich mich nicht. Aber unten muß es ja notiert sein.« Laurie wandte sich an Jeff.
    »Meine Leiche ist in Fach Nummer achtundzwanzig gewandert«, sagte er bestimmt. »Das weiß ich genau, weil ich nämlich achtundzwanzig bin.«
    »Hat einer von Ihnen die Leiche von Franconi gesehen?« wollte Laurie wissen.
    Wieder tauschten die Fahrer einen Blick aus. »Ja, wir haben sie gesehen«, erwiderte Jeff. »Um wieviel Uhr?«
    »Etwa um die gleiche Zeit wie jetzt«, sagte Jeff.
    »Und warum haben Sie die Leiche gesehen?« fragte Laurie.
    »Normalerweise bekommen Sie doch die Toten gar nicht zu Gesicht, wenn Sie sie nicht selber transportieren.«
    »Mike hatte uns von dem Mord an Franconi erzählt, und wegen all der Aufregung wollten wir auch mal einen Blick auf ihn werfen. Aber wir haben ihn nicht angefaßt.«
    »Es hat höchstens eine Sekunde gedauert«, fügte Pete hinzu. »Wir haben schnell die Tür geöffnet, kurz reingesehen und wieder zugemacht.«
    »Sind Sie zusammen mit Mike zu dem Fach gegangen?« fragte Laurie.
    »Nein«, erwiderte Pete. »Er hat uns nur die Nummer genannt.«
    »Hat Dr. Washington Sie über die vergangene Nacht befragt?« bohrte Laurie weiter.
    »Ja«, antwortete Jeff. »Und Mr. Harper auch.«
    »Haben Sie Dr. Washington erzählt, daß Sie sich die Leiche angesehen haben?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er nicht danach gefragt hat«, rechtfertigte sich Jeff. »Ich weiß ja, daß das normalerweise nicht zu unserem Job gehört - und ansonsten tun wir so was auch nicht. Aber nach all diesem Aufruhr waren wir nun mal neugierig.«
    »Vielleicht sollten Sie Dr. Washington doch darüber informieren«, schlug Laurie vor. »Nur damit er alle Fakten kennt.« Dann drehte sie sich um und steuerte auf den Fahrstuhl zu. Jack folgte ihr.
    »Was hältst du von den beiden?« wollte Laurie wissen. »Je näher sich der Uhrzeiger auf Mitternacht zubewegt, desto schwerer fällt mir das Denken«, erwiderte Jack. »Aber ich würde nicht viel Aufhebens darum machen, daß die beiden einen verstohlenen Blick auf den toten Franconi geworfen haben.«
    »Mich wundert nur, daß Mike nichts davon erwähnt hat«, sagte Laurie.
    »Stimmt«, pflichtete Jack ihr bei. »Andererseits wissen sie alle, daß sie es mit den Vorschriften nicht so genau genommen haben. Und in so einer Situation ist es ganz natürlich, wenn man nicht besonders mitteilsam ist.«
    »Vielleicht hast du recht«, seufzte Laurie.
    »Und was jetzt?« fragte Jack, als sie in den Fahrstuhl stiegen. »Mir gehen langsam die Ideen aus.«
    »Gott sei Dank.«
    »Meinst du nicht, ich sollte Mike noch mal fragen, warum er uns verschwiegen hat, daß die Fahrer sich Franconi angesehen haben?« wollte Laurie wissen.
    »Kannst du ja machen«, erwiderte Jack. »Aber vermutlich ist es pure Zeitverschwendung. Also ehrlich, ich glaube, die waren alle nur neugierig - mehr nicht.«
    »Dann machen wir eben Schluß für heute«, schlug Laurie vor. »Ich höre mein Bett jetzt auch rufen.«

 
    Kapitel 5
    5. März 1997, 10.15 Uhr
    Cogo, Äquatorialguinea
     
    Kevin stellte die Glaskolben mit den Gewebekulturen zurück in den Wärmeschrank und schloß die Tür. Er hatte schon vor dem Morgengrauen mit der Arbeit begonnen. Zur Zeit versuchte er, eine Transponase zu finden, mit deren Hilfe er ein kleineres Histokompatibilitätsgen auf dem Y-Chromosom handhaben konnte. Obwohl er nun seit einem Monat daran arbeitete und dieselbe Technik angewandt hatte, mit der er auch die mit dem kleinen Arm des Chromosoms 6 assoziierten Transponasen entdeckt und isoliert hatte, waren all seine

Weitere Kostenlose Bücher