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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Laurie wissen. Mike sah in seinem Buch nach. »Frank Gleason und Dorothy Kline. Ihre Eingangsnummern lauten 100.385 und 101.455. Noch was?«
    »Hatten Sie mit den beiden Bestattungsinstituten gerechnet?« fragte Laurie weiter.
    »Na klar«, erwiderte Mike, »sie haben doch vorher angerufen. Wie immer.«
    »Sie hatten also alles schon vorbereitet?«
    »Natürlich«, stellte Mike klar. »Ich hatte den ganzen Schreibkram erledigt, so daß die Leute von den Bestattungsinstituten nur noch unterschreiben mußten.«
    »Und die Leichen?« fragte Laurie.
    »Die waren wie immer in dem begehbaren Kühlraum«, erklärte Mike. »Auf Bahren und direkt am Eingang.« Laurie sah Jack an. »Fällt dir noch etwas ein?« Jack zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, du hast alles ziemlich gründlich abgeklopft. Aber was war, wenn Mike seinen Platz mal verlassen hat?«
    »Gut, daß du daran denkst«, sagte Laurie und wandte sich wieder an Mike.
    »Wie Carl uns erzählt hat, hat er Sie gestern nacht beide Male, als er auf die Toilette mußte, über sein Weggehen in Kenntnis gesetzt. Wenn Sie mal Ihren Platz verlassen - melden Sie sich dann auch jedesmal vorher bei Carl ab?«
    »Immer«, erwiderte Mike. »Wir sind ja meistens die einzigen hier unten. Und irgend jemand muß ja die Tür bewachen.«
    »Haben Sie Ihr Büro gestern nacht für längere Zeit verlassen?« wollte Laurie wissen.
    »Nein«, antwortete Mike. »Nicht länger als sonst. Ich war ein paarmal auf dem Klo, außerdem war ich für eine halbe Stunde oben in der Kantine. Wie ich bereits sagte - es war eine ganz normale Nacht.«
    »Und die Hausmeister? Haben Sie die gesehen?«
    »Nicht während meiner Schicht«, erwiderte Mike. »Normalerweise wird hier unten schon während der Abendschicht aufgeräumt. Die Hausmeister von der Nachtschicht sind immer oben, es sei denn, es passiert irgend etwas außer der Reihe.«
    Laurie überlegte, ob sie noch etwas fragen könnte, aber ihr fiel nichts mehr ein. »Danke, Mike.«
    »Keine Ursache.«
    Laurie ging zur Tür, hielt dann aber inne und drehte sich noch einmal um. »Haben Sie die Leiche von Franconi zufällig gesehen?«
    Mike zögerte einen Augenblick und bejahte die Frage. »Wie kam es, daß Sie sie gesehen haben?«
    »Wenn ich zur Arbeit komme, informiert mich Marvin von der Abendschicht normalerweise über alles, was so los ist. Gestern nacht war er ziemlich aufgewühlt wegen dieser Franconi-Geschichte. Es wimmelte ja von Polizisten - und dann diese Szene, die die Familie hier veranstaltet hat! Nun ja, jedenfalls hat er mir die Leiche gezeigt.«
    »Als Sie sie gesehen haben - war sie da in Kühlfach Nummer einhundertelf?«
    »Ja.«
    »Und jetzt noch eine letzte Frage, Mike«, fuhr Laurie fort. »Wie tippen Sie, ist die Leiche verschwunden?«
    »Ich habe nicht den leisesten Schimmer«, erwiderte Mike. »Vielleicht ist sie einfach rausspaziert.« Er lachte kurz auf, verstummte dann aber verlegen. »Tut mir leid. Ich will keine Witze darüber reißen. Aber die Sache verwirrt mich genauso wie jeden anderen hier. Das einzige, was ich mit Bestimmtheit weiß, ist, daß gestern nacht zwei Leichen das Institut verlassen haben, und zwar die beiden, die ich überprüft habe.«
    »Und Sie haben sich Franconi nicht noch einmal angesehen, nachdem Marvin Ihnen die Leiche gezeigt hatte?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Mike. »Warum sollte ich?«
    »War nur so eine Frage«, erklärte Laurie. »Wissen Sie zufällig, wo wir die beiden Fahrer finden können?«
    »Oben in der Kantine«, erwiderte Mike. »Da sitzen sie immer.«
    Laurie und Jack nahmen den Fahrstuhl. Während sie nach oben fuhren, registrierte Laurie, wie Jack die Augen zufielen.
    »Du siehst müde aus«, sagte sie.
    »Kein Wunder«, entgegnete Jack.
    »Warum fährst du nicht einfach nach Hause?«
    »Nachdem ich bis jetzt durchgehalten habe, werde ich es wohl auch bis zum bitteren Ende schaffen.«
    Laurie und Jack mußten die Augen zusammenkneifen, als sie in das grelle Neonlicht der Kantine hineintraten. Sie fanden Jeff und Pete an einem Tisch neben dem Verkaufsautomat, wo sie es sich mit Zeitungen und Kartoffelchips gemütlich gemacht hatten. Sie trugen zerknitterte blaue Overalls, an deren Ärmeln das Emblem der Health and Hospital Corporation aufgenäht war. Beide Männer hatten Pferdeschwänze. Laurie stellte sich vor und klärte die beiden darüber auf, daß sie sich für die verschwundene Leiche interessiere. Dann fragte sie sie, ob ihnen in der vergangenen Nacht vielleicht

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