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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ihm die Alarmglocken schrillen. »Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht«, erwiderte Darlene. »Die gute ist von dem Chirurgen. Er hat gesagt, daß es Horace Winchester hervorragend geht und daß du für ihn und das Chirurgenteam den Rücktransport in die Wege leiten kannst.«
    »Und wie lautet die schlechte Nachricht?« wollte Raymond wissen.
    »Der andere Anruf kam von Siegfried Spallek«, erwiderte Darlene. »Er hat sich nur recht vage geäußert. Aber er hat gesagt, daß es irgendwelchen Ärger mit Kevin Marshall gibt.«
    »Ärger?« hakte Raymond nach. »Wie soll ich das verstehen?«
    »Mehr hat er nicht gesagt«, entgegnete Darlene. Raymond erinnerte sich gut daran, daß er Kevin gebeten hatte, bloß nichts zu überstürzen. Womöglich hatte sich der Forscher nicht an seinen Rat gehalten. Es mußte irgend etwas mit diesem merkwürdigen Rauch zu tun haben, von dem Kevin ihm erzählt hatte.
    »Wollte Spallek, daß ich ihn noch heute abend zurückrufe?« fragte Raymond.
    »In Afrika war es schon fast Mitternacht, als er angerufen hat«, erwiderte Darlene. »Er hat gesagt, er werde dann morgen mit dir sprechen.«
    Raymond stöhnte innerlich auf. Jetzt würde er die ganze Nacht über seinen Sorgen brüten. Er fragte sich, wann es endlich vorbei sein würde mit all diesem Ärger.

 
    Kapitel 11
    5. März 1997, 23.30 Uhr
    Cogo, Äquatorialguinea
     
    Kevin hörte, wie am oberen Absatz der Steintreppe die schwere Metalltür geöffnet wurde. Ein schwacher Lichtstrahl fiel durch den Türschlitz. Zwei Sekunden später blitzten ein paar nackte Glühbirnen auf, die im Gang von der Decke herabhingen. Durch die Gitter seiner Zelle konnte er Melanie und Candace in ihren jeweiligen Einzelzellen ausmachen. Genau wie er kniffen sie die Augen zusammen, um sich an das plötzliche grelle Licht zu gewöhnen.
    Schwere Schritte stampften die Granittreppe herab und kündigten das Erscheinen von Siegfried Spallek an. Er wurde von Cameron McIvers und Mustapha Aboud begleitet, dem Kommandanten der marokkanischen Söldnertruppe.
    »Das wird aber auch langsam Zeit, Mr. Spallek!« fuhr Melanie ihn an. »Ich will hier auf der Stelle rausgelassen werden! Ansonsten können Sie sich auf ernsthafte Schwierigkeiten gefaßt machen.«
    Kevin zuckte zusammen. So durfte man doch mit Siegfried Spallek nicht reden - und schon gar nicht in ihrer jetzigen Situation.
    Kevin, Melanie und Candace hatten die letzten Stunden zusammengekauert in der absoluten Dunkelheit ihrer Einzelzellen zugebracht. Das Gefängnis befand sich im Keller des Rathauses, wo die drückende und feuchte Hitze noch unerträglicher war. Jede Zelle verfügte über ein kleines, bogenförmiges Fenster, das sich an einem an der Rückseite der Arkaden gelegenen Lichtschacht befand. Die Fenster waren vergittert, aber ohne Glas, und boten keinerlei Schutz gegen das Ungeziefer. Das herumschwirrende und -kriechende Viehzeug hatte die drei Gefangenen in Angst und Schrecken versetzt. Bevor das Licht ausgeschaltet worden war, hatten sie etliche Taranteln gesehen. Wenigstens konnten sie sich problemlos miteinander unterhalten, aber das war auch das einzige, was ihnen ihre erbärmliche Lage ein wenig erleichtert hatte. Die ersten fünf Minuten ihrer nächtlichen Tortur waren die schlimmsten gewesen. Als die Maschinengewehrsalven verhallt waren, waren Kevin und die beiden Frauen von grellen Strahlern geblendet worden. Kaum hatten sich ihre Augen an das Licht gewöhnt, mußten sie zu ihrem Entsetzen feststellen, daß sie in einen Hinterhalt geraten waren. Sie sahen sich von einer johlenden Gruppe jugendlicher äquatorialguinesischer Soldaten umstellt, die ihren Spaß daran hatten, sie lässig mit ihren Ak-47ern ins Visier zu nehmen. Einige von ihnen hatten sich sogar erdreistet, die Frauen mit den Mündungen ihrer Gewehre zu piesacken.
    Kevin und die beiden Frauen hatten das Schlimmste befürchtet. Die unkontrollierte Schießerei hatte sie derart in Angst versetzt, daß sie wie gelähmt waren. Sie hatten befürchtet, daß die Soldaten bei der geringsten Provokation sofort wieder losballern würden.
    Die schießwütigen Soldaten hatten sich erst zurückgezogen, als ein paar marokkanische Söldner aufgetaucht waren. Kevin hätte nicht im Traum damit gerechnet, daß sich ausgerechnet die furchterregenden Araber einmal als seine Retter in der Not erweisen würden. Doch sie waren genau im richtigen Moment erschienen. Sie hatten Kevin und die beiden in Gewahrsam genommen und sie zunächst in Kevins

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