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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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erinnern?«
    »Ja.«
    »Sie sagten auch, Sie glaubten, dass sie irgendwie blau aussähe. Können Sie sich daran ebenfalls noch erinnern?«
    »Ich weiß nicht, ob ich genau diese Worte benutzt habe, aber sinngemäß war es das, ja.«
    »Ich behaupte, es war genau das, was Sie sagten, oder zumindest sehr nah am Wortlaut. Bei Ihrer Befragung im Beweiserhebungsverfahren haben Sie zugestimmt, dass es Ihrem Wortlaut sehr nahe kam. Möchten Sie die entsprechenden Passagen noch einmal nachlesen?«
    »Wenn ich gesagt habe, dass es dem ursprünglichen Wortlaut sehr nahe kam, dann stimmt das auch. Mittlerweile kann ich mich nicht mehr so genau daran erinnern.«
    »Als Dr. Bowman bei Ihnen eintraf, war Patience tiefblau, und sie bekam kaum noch Luft. Würden Sie sagen, das war ein großer Unterschied zu der Beschreibung, die Sie ihm am Telefon gegeben hatten?«
    »Es war eine schwierige Situation für mich, und ich habe mich nach Kräften bemüht. Ich habe ihm sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie schwer krank war und in einem Krankenhaus behandelt werden sollte.«
    »Noch eine weitere Frage«, sagte Randolph und richtete seine hochgewachsene, schlanke Gestalt zu seiner vollen Größe von einem Meter achtzig auf. »Angesichts von Patience’ altbekannter Hypochondrie in Verbindung mit einer gewissen Anzahl früherer Klagen über Schmerzen in der Brust, die auf Darmgase zurückzuführen gewesen waren, glauben Sie, dass Dr. Bowman am Abend des 8. September 2005 tatsächlich vermutete, Patience Stanhope könne einen Herzinfarkt erlitten haben?«
    »Einspruch«, schrie Tony und sprang auf. »Hörensagen.«
    »Stattgegeben«, entgegnete Richter Davidson. »Diese Frage kann dem Beklagten bei seiner eigenen Befragung gestellt werden.«
    »Keine weiteren Fragen«, sagte Randolph. Mit großen Schritten kehrte er an den Tisch der Verteidigung zurück.
    »Möchten Sie Ihren Zeugen noch einmal befragen?«, wollte Richter Davidson von Tony wissen.
    »Nein, Euer Ehren«, antwortete dieser.
    Als Jordan den Zeugenstand verließ, drehte sich Jack zu Alexis um. Als Reaktion auf Randolphs Kreuzverhör reckte er kurz den Daumen in die Höhe, doch dann wanderte sein Blick weiter zu den Geschworenen. Sie wirkten nicht annähernd so gefesselt wie er. Statt dass sich viele von ihnen, wie es vorher der Fall gewesen war, nach vorne beugten, saßen nun alle zurückgelehnt auf ihren Sitzen und hatten die Arme vor der Brust verschränkt, abgesehen von dem Klempnergehilfen, der sich wieder mit seinen Fingernägeln beschäftigte.
    »Mr Fasano, rufen Sie Ihren nächsten Zeugen auf!«, befahl Richter Davidson.
    Tony stand auf und rief mit lauter Stimme: »Ms Leona Rattner in den Zeugenstand, bitte.«

 
Kapitel 12
     
    Boston, Massachusetts
    Mittwoch, 7. Juni 2006
    15.25 Uhr
     
    J ack drehte sich um. Er verspürte eine fast lüsterne Spannung im Gerichtssaal, endlich das attraktive Flittchen zu sehen, das sich als verschmähte Geliebte in diesen Drachen verwandelt hatte. Nachdem er ihr vor Anzüglichkeiten strotzendes Befragungsprotokoll gelesen hatte, war er davon überzeugt, dass ihre Aussage ein Spektakel werden würde.
    Leona kam durch die Tür des Gerichtssaals herein und ging ohne zu zögern den Mittelgang entlang. Im Gegensatz zu Craigs Beschreibung ihrer üblichen aufreizenden Kleidung trug sie nun einen seriösen dunkelblauen Hosenanzug mit einer bis zum Hals geschlossenen weißen Bluse. Jack nahm an, dass Tony Fasano ihr dazu geraten hatte. Der einzige Hinweis auf ihren üblichen Stil waren hochhackige Sandalen, auf denen sie etwas wacklig lief.
    Obwohl Leona so dezent gekleidet war, erkannte Jack sofort, was Craig an ihr angezogen hatte. Ihre Gesichtszüge waren an sich nicht außergewöhnlich, genauso wenig wie ihr offensichtlich gefärbtes strohblondes Haar mit dem dunklen Ansatz. Doch ihre Haut war makellos und strahlend, der Inbegriff schamlos präsentierter jugendlicher Sinnlichkeit.
    Mit einem kessen Kopfschwung durchschritt sie die Pforte in der Absperrung. Sie wusste, dass alle Augen auf sie gerichtet waren, und sie genoss es.
    Jack warf einen vorsichtigen Blick in Alexis’ Richtung. Ihr Gesicht war wie aus Stein gemeißelt, und ihre fest aufeinandergepressten Lippen verliehen ihr einen entschlossenen Ausdruck. Jack hatte den Eindruck, dass sie sich gegen das wappnete, was nun bevorstand. Nach der Lektüre von Leonas Aussageprotokoll hielt er das für eine gute Strategie.
    Der Gerichtsbeamte vereidigte Leona, während sie ihre

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