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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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fort!«
    »Miss Rattner«, hob Tony mit besonderer Betonung wieder an und fuhr sich wie üblich mit der Zunge über die Lippen. »Als Sie auf dem Weg zu den Stanhopes waren, sagte Dr. Bowman da etwas darüber, wie er Patience Stanhopes Zustand einschätzte? Glaubte er, dieser Hausbesuch würde sich als falscher Alarm erweisen?«
    »Einspruch«, warf Randolph ein. »Hörensagen.«
    »Stattgegeben«, seufzte Richter Davidson. »Die Zeugin möge sich auf Dr. Bowmans tatsächliche Aussagen beschränken und keine Vermutungen darüber anstellen, was er sich dabei gedacht haben könnte.«
    »Ich wiederhole«, sagte Tony, »hat Dr. Bowman Ihnen gegenüber erwähnt, wie er Patience Stanhopes Zustand einschätzte?«
    Leona sah zum Richter auf. »Ich bin verwirrt. Er fragt mich etwas, und Sie sagen mir, ich soll nicht antworten.«
    »Ich habe nicht gesagt, Sie sollen nicht antworten, Liebes«, entgegnete Richter Davidson. »Ich habe gesagt, Sie sollen nicht versuchen, sich vorzustellen, was Dr. Bowman gedacht haben könnte. Das wird er uns später noch selbst erzählen. Mr Fasano möchte von Ihnen wissen, wie sich Dr. Bowman zu Patience’ Zustand geäußert hat.«
    »Ach so«, sagte Leona, nachdem sie endlich verstanden hatte. »Er sagte, er befürchte, der Hausbesuch könnte diesmal berechtigt sein.«
    »Also dass Patience Stanhope tatsächlich krank war.«
    »Ja.«
    »Sagte er irgendetwas über seine Einstellung zu Patienten wie Patience Stanhope, den PPs oder Problempatienten?«
    »An dem Abend, im Auto?«
    »Ja, an dem Abend.«
    »Er sagte, sie wäre eine Hypochonderin und das könnte er nicht ausstehen. Er sagte, in seinen Augen wären Hypochonder nichts anderes als Simulanten. Ich kann mich noch genau daran erinnern, weil ich das Wort später nachschlagen musste. So nennt man jemanden, der eine Krankheit vortäuscht, um etwas zu bekommen. Eine ziemlich üble Sache.«
    »Das Wort Simulant nachzuschlagen ist sehr lobenswert. Was hat Sie dazu bewogen?«
    »Ich gehe zur Abendschule, um Laborassistentin oder Pflegehelferin zu werden. Da muss ich den Jargon draufhaben.«
    »Hat Dr. Bowman Ihnen gegenüber irgendwann noch etwas anderes über seine Einstellung zu Patience Stanhope geäußert?«
    »O ja, sicher!«, antwortete Leona mit einem gekünstelten Lachen, um die Wirkung ihrer Worte zu erhöhen.
    »Könnten Sie den Geschworenen erzählen, wann das war?«
    »Es war an dem Abend, als ihm die Klageschrift zugestellt wurde. Wir waren gerade im Sports Club/LA.«
    »Und was genau sagte er da?«
    »Fragen Sie mich lieber, was er nicht sagte. Ich meine, er hat über sie hergezogen, das glauben Sie gar nicht.«
    »Bitte vermitteln Sie den Geschworenen doch einen Eindruck davon, was Sie meinen.«
    »Na ja, die ganze Schimpfkanonade bekomme ich gar nicht mehr zusammen. Er sagte, er hasse sie, weil sie alle Leute in den Wahnsinn getrieben hätte, sich selbst eingeschlossen. Er sagte, sie machte ihn wahnsinnig, weil sie immer nur über ihren Stuhlgang redete, und dass sie ihn manchmal sogar aufhob, damit er ihn sich anschauen konnte. Und er sagte, dass sie ihn wahnsinnig machte, weil sie nie das tat, was er ihr riet. Er nannte sie eine Hypochonderin, eine jämmerliche Klette von Ehefrau und eine richtige Hexe, die von ihm verlangte, ihre Hand zu halten und sich ihr Gejammer anzuhören. Er sagte, ihr Tod sei ein Segen für alle.«
    »Wow!«, entgegnete Tony, als hörte er die Aussage zum ersten Mal und sei schockiert. »Vermutlich haben Sie also aus dem, was Dr. Bowman sagte, den Eindruck gewonnen, er sei froh über Patience Stanhopes Tod.«
    »Einspruch«, sagte Randolph. »Suggestivfrage.«
    »Stattgegeben«, erklärte Richter Davidson. »Die Geschworenen werden diese Bemerkung nicht berücksichtigen.«
    »Erzählen Sie uns, welchen Eindruck Sie nach Dr. Bowmans Schimpfkanonade hatten.«
    »Ich hatte den Eindruck, er war froh darüber, dass sie gestorben war.«
    »Nach dieser Schimpfkanonade, wie Sie es nannten, müssen Sie sicher zu dem Schluss gekommen sein, dass Dr. Bowman sehr aufgebracht war. Sagte er etwas speziell dazu, dass er verklagt wurde, was bedeutete, dass seine Leistung und die Entscheidungen, die er getroffen hatte, vor einem Gericht in Frage gestellt werden sollten?«
    »Ja. Er sagte, es sei eine Unverschämtheit, dass dieser durchgeknallte Bastard Jordan Stanhope ihn wegen Verlusts der ehelichen Gemeinschaft verklagte, obwohl er sich nicht vorstellen könnte, dass Mr Stanhope tatsächlich mit einer so widerlichen

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