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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Atem, aber im Zimmer war es still.
    Langsam winkelte er die Taschenlampe von seinem Körper ab, so dass nach und nach immer mehr Licht in den Raum hineinfiel. Aus dem Halbdunkel schälte sich ein Kingsize-Bett heraus. Craig lag auf der von Jack abgewandten Seite.
    Einen Moment lang blieb Jack reglos stehen und überlegte, was er tun sollte, um sicherzustellen, dass Craig nicht ins Koma gefallen war. Bis zu diesem Moment hatte er noch nicht näher darüber nachgedacht, aber als er jetzt in seinem Schlafzimmer stand, blieb ihm nichts anderes übrig. Craig aufzuwecken würde endgültige Klarheit bringen, aber diese Variante stand nicht zur Debatte. Schließlich kam Jack zu dem Schluss, dass er zu ihm hinübergehen und auf seinen Atem lauschen würde. Wenn der sich normal anhörte, würde er einfach davon ausgehen, dass mit Craig alles in Ordnung war, auch wenn man diese Methode nicht gerade als wissenschaftlich bezeichnen konnte.
    Jack ging vorsichtig weiter in den Raum hinein, wobei er sich nach seiner Erinnerung orientierte. Ein kärglicher Rest Außenlicht schaffte es gerade noch, von der Straße her einen Weg durch die Gaubenfenster zu finden. Es reichte aus, damit Jack die vagen Umrisse der größeren Möbelstücke erkennen konnte. Als er das Fußende des Bettes erreichte, blieb er stehen und horchte auf die abgehackten, zischenden Geräusche des Schlafs. Im Raum herrschte Totenstille. Jack spürte, wie das Adrenalin durch seine Adern schoss. Zu seinem Entsetzen hörte er nicht den geringsten Laut. Craig atmete nicht!

 
Kapitel 22
     
    Newton, Massachusetts
    Freitag, 9. Juni 2006
    03.25 Uhr
     
    D ie nächsten Sekunden durchlebte Jack wie im Nebel. In dem Augenblick, als er realisierte, dass sein Schwager nicht atmete, machte er einen Satz, um so schnell wie möglich auf Craigs Bettseite zu gelangen. Dort wollte er die Decken zurückreißen, rasch seinen Zustand überprüfen und gegebenenfalls mit kardiopulmonaler Reanimation beginnen.
    Diese plötzliche Bewegung rettete Jack möglicherweise das Leben. Im nächsten Moment erkannte er, dass er nicht alleine im Zimmer war. Eine andere Gestalt, ganz in Schwarz gekleidet, was sie nahezu unsichtbar machte, kam wie ein Blitz durch die offene Badezimmertür. Die Person schwang einen großen Knüppel und ließ ihn in einem weiten Bogen auf die Stelle herabsausen, wo kurz zuvor noch Jacks Kopf gewesen war.
    Der Schlag verfehlte zwar Jacks Kopf, nicht aber seine linke Schulter. Glücklicherweise streifte der Knüppel ihn jedoch nur und traf ihn nicht mit seiner ganzen Wucht. Trotzdem schoss ein glühender Schmerz durch Jacks Körper, und seine Knie wurden weich.
    Jack umklammerte immer noch die Taschenlampe, deren Strahl wild durch das Zimmer sauste, während er sich am Fußende des Bettes entlangtastete. Er wollte keinesfalls riskieren, von dem Eindringling in die Enge getrieben zu werden. Eher instinktiv wusste er, dass ein zweiter Knüppelschlag drohte, als die Gestalt hinter ihm herstürzte. Jack tauchte tief ab, und weil er der Ansicht war, Angriff sei die beste Verteidigung, sprang er vor und rammte seinen Widersacher mit der Spitze seiner rechten Schulter wie ein Football-Spieler, der einen Gegner in Ballbesitz stoppen wollte. Jack umklammerte die Oberschenkel des Mannes, und indem er seine durch das Fahrradfahren trainierten Beinmuskeln anspannte, gelang es ihm, den Fremden nach und nach rückwärts zu drängen, bis sie schließlich beide zu Boden gingen.
    Jack erkannte, dass er im Nahkampf mit seiner dreißig Zentimeter langen schweren Maglite als Waffe im Vorteil war. Der längere Knüppel seines Angreifers war dagegen viel zu unhandlich. Jack ließ die Schenkel des Mannes los, packte mit der Hand sein Hemd und riss die Taschenlampe hoch, um sie dem Mann gegen die Stirn zu schmettern. Als er jedoch die Lampe anhob, huschte ihr Strahl über das Gesicht des Fremden. Zum Glück realisierte Jack, bevor er zuschlug, wen er vor sich hatte. Es war Craig.
    »Craig?«, rief Jack ungläubig. Er senkte die Lampe hastig aus ihrer drohenden Haltung und leuchtete noch einmal in Craigs Gesicht, um sicher zu sein.
    »Jack?«, stottert, Craig zurück. Er hob seine freie Hand, um seine Augen vor dem grellen Licht zu schützen.
    »Großer Gott!«, brachte Jack heraus. Er ließ Craigs Hemd los, richtete die Taschenlampe von seinem Gesicht weg und stand auf.
    Auch Craig rappelte sich auf. Er ging zu einem Wandschalter und machte das Licht an. »Was zum Teufel machst du hier? Was

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