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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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schleichst du zu nachtschlafender Zeit durch mein Haus, verdammt noch mal? Wie spät ist es überhaupt?« Er sah zur Uhr auf dem Nachttisch hinüber. »Halb vier Uhr morgens, verfluchte Scheiße!«
    »Ich kann dir das erklären«, sagte Jack. Ein stechender Schmerz in seiner Schulter ließ ihn zusammenzucken. Zögernd tastete er den Bereich ab und fand die empfindliche Stelle an dem Punkt, wo Schlüsselbein und Schulter aufeinandertrafen.
    »Meine Güte«, klagte Craig. Er warf den Knüppel, der sich als ein Baseballschläger erwies, aufs Bett. Dann kam er zu Jack herüber. »Gott, tut mir verdammt leid, dass ich dich geschlagen habe. Ich hätte dich umbringen können. Bist du okay?«
    »Ich habe schon Schlimmeres abgekriegt«, sagte Jack. Er sah zum Bett hinüber. Was er für Craig gehalten hatte, waren lediglich Kissen und Decken. »Kann ich mal danach sehen?«, fragte Craig besorgt.
    »Klar.«
    Craig fasste Jack beim Arm und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. Dann ließ er Jacks Arm in der Schultergelenkpfanne kreisen und hob ihn schließlich langsam an. »Tut das weh?«
    »Ein bisschen, aber die Bewegung macht es nicht schlimmer.«
    »Ich glaube nicht, dass etwas gebrochen ist, aber es kann nicht schaden, das röntgen zu lassen. Ich könnte dich rüber ins Newton Memorial fahren, wenn du möchtest.«
    »Ich glaube, ich packe vorerst einfach nur Eis drauf«, sagte Jack.
    »Gute Idee! Komm mit runter in die Küche. Ich gebe dir etwas Eis in einen Gefrierbeutel.«
    Als sie den oberen Flur entlanggingen, sagte Craig: »Mein Herz rast immer noch wie verrückt. Ich dachte, du wärst einer von diesen Typen, die hier eingebrochen sind und meine Töchter misshandelt haben, und wärst zurückgekommen, um deine Drohung wahr zu machen. Ich war kurz davor, dich ins nächste County zu prügeln.«
    »Ich habe dich wohl auch mit einem von denen verwechselt«, entgegnete Jack. Er bemerkte, dass Craig einen dunklen Morgenmantel trug und nicht das schwarze Ninjakostüm, für das er es in seiner blühenden Fantasie gehalten hatte. Außerdem spürte er, wie der Revolver in seiner Jackentasche gegen seine Seite schlug. Zum Glück hatte er ihn im Eifer des Gefechts ganz vergessen.
    Craig versorgte Jack mit einem Eisbeutel. Jack saß auf dem Sofa und hielt das kühlende Päckchen auf die schmerzende Stelle an seiner Schulter. Craig ließ sich auf das andere Ende der Couch fallen und presste eine Hand gegen die Stirn.
    »Ich mach mich gleich wieder aus dem Staub, damit du zurück ins Bett kannst«, sagte Jack. »Aber ich schulde dir eine Erklärung.«
    »Da bin ich ja mal gespannt«, entgegnete Craig. »Ehe ich ins Bett gegangen bin, habe ich noch kurz unten im Gästezimmer nachgesehen. Du hattest die Bettwäsche abgezogen. Ich habe nicht mehr mit dir gerechnet, schon gar nicht um diese Uhrzeit, und ganz bestimmt hätte ich nicht erwartet, dass du oben rumschleichst.«
    »Ich habe Alexis versprochen, nach dir zu sehen.«
    »Hast du heute Abend mit ihr gesprochen?«
    »Ja, aber erst ziemlich spät. Offen gestanden, sie macht sich Sorgen, weil du Alkohol und Schlaftabletten mixt, und sie hat auch allen Grund dazu. Dank dieser Kombination habe ich schon ein paar Leute obduzieren müssen.«
    »Ich brauche deinen Rat nicht.«
    »Meinetwegen«, sagte Jack. »Trotzdem hat sie mich gebeten, nachzuschauen, wie es dir geht. Um die Wahrheit zu sagen, ich hielt es für unnötig. Ich wollte dich nicht wecken, weil ich Angst hatte, du würdest wütend darüber sein, dass ich hier bin.«
    Craig nahm die Hand von der Stirn und sah Jack an. »Da hast du recht.«
    »Es tut mir leid, wenn ich dich verärgert habe. Ich habe es für Alexis getan. Sie hatte Angst, dass du nach dem heutigen Prozesstag vielleicht noch aufgewühlter sein könntest als sonst.«
    »Wenigstens bist du ehrlich«, sagte Craig. »Ich nehme an, ich sollte das wohl als einen Gefallen betrachten. Es ist nur schwierig, so wie die Dinge gerade laufen. Ich bin gezwungen, mich selbst in einem nicht gerade schmeichelhaften Licht zu sehen. Ich war ein erbärmlicher, lächerlicher, völlig kontraproduktiver Zeuge. Es ist mir peinlich, wenn ich daran zurückdenke.«
    »Wie war denn dein Eindruck von euren Sachverständigen heute Nachmittag?«
    »Sie waren ganz in Ordnung. Es hat gutgetan, zur Abwechslung mal ein paar positive Worte zu hören, aber ich glaube nicht, dass es gereicht hat. Wenn Randolph morgen bei seinem Schlussplädoyer nicht eine oscarreife Leistung hinlegt, was ich

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