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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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seine Tasche verrücken und sein Jackett und die Aktentasche wegnehmen, die er auf dem Sitz deponiert hatte.
    Nachdem Jack sich hingesetzt und seine Tasche bei seinen Füßen verstaut hatte, lehnte er sich an die Kopfstütze und schloss die Augen. Obwohl er völlig erschlagen war, hätte er unmöglich einschlafen können, und das lag nicht nur am iPod seines Nachbarn. Seine Gedanken kreisten unablässig um sein viel zu kurzes, unbefriedigendes Gespräch mit Alexis und die verspätete Erkenntnis, dass er sich nicht dafür entschuldigt hatte, derjenige gewesen zu sein, der Craigs Verrat, nicht nur an seinem Berufsstand, sondern auch an seiner Familie, aufgedeckt hatte. Selbst als er sich einredete, dass es für Alexis und die Kinder vielleicht sogar besser war, die Wahrheit zu kennen, fühlte er sich nicht wohler. Die Chancen, dass die Familie angesichts dessen, was ihnen bevorstand, zusammenbleiben würde, waren leider sehr gering, und dieser Gedanke bestärkte Jack noch einmal darin, wie sehr der äußere Schein trügen konnte. Von außen betrachtet, schienen die Bowmans alles zu haben: beruflich erfolgreiche Eltern, hübsche Kinder und ein Bilderbuchhaus. Doch im Inneren gab es ein Krebsgeschwür, das alles zerfraß.
    »Dürfte ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten«, knackte eine Stimme aus den Lautsprechern. »Hier spricht der Pilot. Wir sind gerade von der Bodenkontrolle darüber informiert worden, dass wir keine Rollfreigabe bekommen. Über New York zieht gerade ein Gewitter hinweg. Wir hoffen, es wird nicht allzu lange dauern, und werden Sie weiter auf dem Laufenden halten.«
    »Scheiße!«, fluchte Jack vor sich hin. Er massierte mit den Fingerballen seine Schläfen. Die Anspannung und Schlaflosigkeit bescherten ihm Kopfschmerzen. Als Realist begann er sich Gedanken darüber zu machen, was passieren würde, falls er es nicht rechtzeitig zur Hochzeit schaffen sollte. Laurie hatte ihm mehr als nur eine Andeutung darauf gegeben. Sie hatte gesagt, dass sie ihm niemals verzeihen würde, und er glaubte ihr. Laurie war sehr zurückhaltend mit Versprechungen, aber wenn sie etwas versprach, dann hielt sie es auch. Und weil er das wusste, stellte sich Jack erneut die Frage, ob er gar nicht so lange in Boston geblieben war, um Patience Stanhopes Rätsel zu lösen, sondern eher aus dem unbewussten Wunsch heraus, doch nicht zu heiraten. Er atmete tief ein. Er glaubte nicht, dass es so war, und er wollte es auch nicht, aber er war sich nicht sicher. Nur eines wusste er ganz genau, nämlich dass er rechtzeitig zur Kirche kommen wollte.
    Wie als Antwort auf seine Gedanken ertönte plötzlich wieder die Stimme aus dem Lautsprecher. »Hier spricht noch einmal der Pilot. Die Bodenkontrolle hat es sich anders überlegt. Wir können gleich starten. Das heißt, wir gehen davon aus, dass Sie planmäßig am Gate in New York eintreffen werden.«
    Das Nächste, was Jack mitbekam, war, dass er wachgerüttelt wurde, als die Räder des Flugzeugs auf dem La-Guardia Airport den Boden berührten. Zu seiner großen Überraschung war er trotz seiner Anspannung eingeschlafen, und peinlicherweise war ihm dabei etwas Spucke aus dem Mundwinkel gelaufen. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und kratzte dabei über die Stoppeln an seinem Kinn. Er brauchte dringend eine Rasur und noch dringender eine Dusche, aber ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass für beides keine Zeit mehr blieb. Es war fünfundzwanzig nach zwölf.
    Jack schüttelte sich wie ein Hund, um seinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen, und fuhr sich durchs Haar. Das trug ihm einen fragenden Seitenblick von dem Geschäftsmann ein, der sich demonstrativ von Jack weg in den Gang lehnte. Jack fragte sich, ob das wohl ein weiterer Hinweis darauf war, dass er eine Dusche vertragen konnte. Zwar hatte er einen Schutzanzug getragen, aber er hatte nicht mehr geduscht, nachdem er eine Autopsie an einem acht Monate alten Leichnam durchgeführt hatte.
    Plötzlich merkte er, dass er die ganze Zeit schon hektisch mit dem Fuß auf den Boden klopfte. Selbst als er eine Hand auf sein Knie legte, fiel es ihm schwer, sein Bein ruhig zu halten. Jack konnte sich nicht daran erinnern, jemals so aufgeregt gewesen zu sein. Erschwerend war, dass er gezwungen war, still zu sitzen. Lieber wäre er draußen auf dem Rollfeld gewesen und neben dem Flugzeug hergelaufen.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis das Flugzeug zum Terminal gerollt war und sich schließlich qualvoll langsam ans Gate

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