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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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aggressiv.
    »Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Als Rechtsmediziner versuche ich, allen Möglichkeiten gegenüber aufgeschlossen zu sein. Lass mich dir eine Frage stellen: Was für ein Verhältnis hatten die Verstorbene und ihr Ehemann?«
    »Wohl eher ein etwas seltsames. Auf jeden Fall haben sie sich in der Öffentlichkeit nicht gerade mit Zärtlichkeiten überschüttet. Ich bezweifle, dass sie einander sehr nahe standen, denn er hat mich wegen ihrer Hypochondrie ausdrücklich bedauert.«
    »Weißt du, wir Rechtsmediziner sind von Natur aus misstrauisch. Wenn ich eine Autopsie durchführen würde, würde ich in Anbetracht der Zyanose vor allem auf irgendwelche Anzeichen für Ersticken oder Strangulation achten, nur um sicherzugehen, dass es sich nicht um Mord gehandelt hat.«
    »Das ist doch absurd«, fauchte Craig. »Das war kein Mord. Meine Güte!«
    »Das habe ich ja auch nicht behauptet. Ich habe es nur als eine Möglichkeit ins Spiel gebracht. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sie vielleicht einen nicht diagnostizierten Rechts-links-Shunt hatte.«
    Craig fuhr sich unwirsch durchs Haar, und sah nun nicht mehr ordentlich, sondern müde und leicht zerzaust aus. »Sie hatte keinen Rechts-links-Shunt!«
    »Woher willst du das wissen? Sie hat dich ja nach ihrem unklaren Belastungs-EKG, das ich übrigens nirgendwo finden konnte, keine weiteren nicht-invasiven Herzuntersuchungen durchführen lassen.«
    »Wir haben die Aufzeichnung in der Praxis noch nicht wiedergefunden, nur die Ergebnisse. Aber du hast recht. Sie hat jegliche Herzuntersuchung verweigert.«
    »Also könnte sie einen angeborenen Rechts-links-Shunt gehabt haben, der nie diagnostiziert wurde.«
    »Welchen Unterschied würde das machen?«
    »Womöglich hatte sie einen schweren Herzfehler oder ein Problem mit ihren Koronargefäßen, was uns zu der Frage eines Mitverschuldens bringt, da sie eingehendere Folgeuntersuchungen nach deinem Belastungs-EKG verweigert hat. Und was noch wichtiger ist, wenn sie tatsächlich einen schweren Herzfehler hatte, könnte man argumentieren, dass das Ergebnis das gleiche gewesen wäre, selbst wenn sie sofort ins Krankenhaus gebracht worden wäre. Wenn das der Fall wäre, müssten die Geschworenen zu deinen Gunsten entscheiden und du würdest den Prozess gewinnen.«
    »Interessante Argumente, aber leider ist das alles rein akademisch. Es hat keine Autopsie gegeben, und so werden wir nie erfahren, ob sie eine Fehlbildung hatte.«
    »Nicht unbedingt«, entgegnete Jack. »Es hat zwar keine Autopsie gegeben, aber das bedeutet ja nicht, dass nicht noch eine durchgeführt werden könnte.«
    »Du meinst, man könnte die Leiche exhumieren?«, fragte Alexis aus der Küche. Sie hatte offensichtlich zugehört.
    »Vorausgesetzt, sie wurde nicht eingeäschert.«
    »Sie wurde nicht eingeäschert«, sagte Craig. »Sie wurde auf dem Park Meadow Cemetery begraben. Das weiß ich, weil Jordan Stanhope mich zur Beerdigung eingeladen hatte.«
    »Ich gehe davon aus, das war, bevor er dich wegen eines Behandlungsfehlers verklagt hat.«
    »Offensichtlich. Das war noch ein Grund, warum ich so verblüfft war, als mir die Ladung und die Klageschrift zugestellt wurden. Warum sollte der Mann mich zur Beerdigung einladen und mich dann verklagen? Das ergibt genauso wenig Sinn wie alles andere in diesem Fall.«
    »Bist du hingegangen?«
    »Ja. Ich fühlte mich dazu verpflichtet. Ich meine, es hat mir zu schaffen gemacht, dass es mir nicht gelungen ist, die Frau wiederzubeleben.«
    »Ist es schwierig, eine Autopsie durchzuführen, wenn jemand schon fast ein Jahr unter der Erde liegt?«, fragte Alexis. Sie war zu ihnen herübergekommen und hatte sich aufs Sofa gesetzt. »Es klingt so makaber.«
    »Das weiß man nie im Voraus«, sagte Jack. »Zwei Faktoren sind entscheidend. Erstens wie gut der Leichnam einbalsamiert wurde. Und zweitens ob das Grab trocken geblieben oder die Sargabdichtung noch intakt ist. Das kann man erst feststellen, wenn das Grab geöffnet wird. Aber unabhängig davon kann man durch eine Autopsie eine Menge erfahren.«
    »Worüber redet ihr da?«, rief Christina vom Tisch herüber. Die beiden anderen Mädchen waren nach oben verschwunden.
    »Über nichts, Schatz«, antwortete Alexis. »Lauf nach oben und hol deine Sachen. Der Schulbus wird jede Minute da sein.«
    »Das könnte mein Beitrag zu diesem Prozess sein«, sagte Jack. »Ich könnte herausfinden, wie das Exhumierungsprozedere hier in Massachusetts geregelt ist, und eine

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