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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Wahrzeichen in Brighton.«
    Wenige Minuten später saß Jack wieder in seinem Mietwagen und trommelte auf dem Lenkrad herum, während er darüber nachdachte, was er als Nächstes tun sollte. Es war inzwischen nach zwei Uhr. In den Gerichtssaal zurückzukehren reizte ihn nicht besonders. Er war schon immer eher fürs Handeln gewesen als fürs Zuschauen. Statt zurück in die Bostoner Innenstadt zu fahren, griff er nach dem Stadtplan. Es dauerte ein paar Minuten, doch dann hatte er das Newton Memorial Hospital gefunden und sich orientiert, so dass er bald darauf sein Ziel erreichte.
    Das Newton Memorial Hospital sah aus wie fast alle anderen Vorstadt-Krankenhäuser, in denen Jack bis dahin gewesen war. Es bildete ein verwirrendes Durcheinander unterschiedlichster Flügel, die im Laufe der Jahre angebaut worden waren. Der älteste Teil wies vereinzelte Stilelemente auf, hauptsächlich Greek Revival, die wie die Dekoration auf einem Kuchen wirkten, aber die neueren Bauten wurden zunehmend schlichter. Der jüngste Anbau bestand nur noch aus Ziegeln und bronzefarben getöntem Glas ohne jegliche Verzierung.
    Jack parkte im Besucherbereich, auf einem Parkplatz, der hinten an ein Feuchtgebiet mit einem kleinen Teich grenzte. Ein Schwarm Kanadagänse trieb reglos auf dem Wasser wie ein paar hölzerne Lockvögel. Jack sah in der dicken Prozessakte nach und prägte sich die Namen der Personen ein, mit denen er reden wollte: der Arzt und die Schwester aus der Notaufnahme, Matt Gilbert und Georgina O’Keefe, sowie die Kardiologin Noelle Everette. Alle drei standen auf der Zeugenliste des Klägers, und alle drei waren von Randolph im Vorfeld befragt worden. Die Sache mit der Zyanose ließ Jack keine Ruhe.
    Statt den Vordereingang des Krankenhauses zu benutzen, ging er gleich in die Notaufnahme. Der Platz für den Krankenwagen war leer. Daneben befand sich eine gläserne Schiebetür, die sich automatisch öffnete. Jack ging hinein und steuerte ohne zu zögern auf den Aufnahmeschalter zu.
    Es schien ein guter Zeitpunkt für einen Besuch zu sein. Im Wartebereich saßen nur drei Leute, und keiner von ihnen sah krank oder verletzt aus. Die Schwester hinter dem Schalter sah auf, als Jack näher kam. Sie trug OP-Kleidung, und um ihren Hals hing das übliche Stethoskop. Sie las gerade im Boston Globe.
    »Die Ruhe vor dem Sturm?«, scherzte Jack.
    »So ungefähr. Was können wir für Sie tun?«
    Jack spulte seine übliche Leier ab, einschließlich des flüchtigen Vorzeigens seiner Rechtsmedizinermarke. Er fragte nach Matt und Georgina, wobei er mit Absicht ihre Vornamen benutzte, um anzudeuten, dass er sie bereits kenne.
    »Sie sind noch nicht hier«, antwortete die Schwester. »Sie arbeiten in der Abendschicht.«
    »Und wann fängt die an?«
    »Um drei.«
    Jack sah auf die Uhr. Es war kurz vor drei. »Dann werden sie ja bald da sein.«
    »Das wäre ihnen zu wünschen!«, entgegnete die Schwester streng, aber mit einem Lächeln, um anzudeuten, dass sie nur scherzte.
    »Und was ist mit Dr. Noelle Everette?«
    »Sie ist sicher hier irgendwo. Soll ich sie für Sie ausrufen?«
    »Das wäre hilfreich.«
    Jack zog sich zu den anderen drei Personen in den Wartebereich zurück. Er versuchte, Augenkontakt mit ihnen aufzunehmen, aber niemand ging darauf ein. Daraufhin musterte er eine alte Ausgabe des National Geographic, nahm sie aber nicht in die Hand. Stattdessen staunte er über Stanislaw Jordan Jaruzelski, der sich in Jordan Stanhope verwandelt hatte, und fragte sich, wie er diesen dazu bringen sollte, die Exhumierungsgenehmigung zu unterschreiben. Es erschien ihm genauso unmöglich, wie den Mount Everest nicht nur ohne Sauerstoff, sondern auch noch ohne Kleider zu besteigen. Er lächelte flüchtig bei dem Gedanken an ein paar nackte Bergsteiger, die triumphierend auf dem felsigen Gipfel standen. Nichts ist unmöglich, rief er sich in Erinnerung. Er hörte, wie Dr. Noelle Everettes Name über ein altmodisches Lautsprechersystem ausgerufen wurde. Solche Systeme erschienen ihm wie ein Anachronismus im Informationszeitalter, in dem schon Grundschüler SMS-Nachrichten schrieben.
    Fünf Minuten später rief ihn die Aufnahmeschwester zurück an den Schalter. Sie sagte ihm, dass Dr. Everette oben in der Radiologie sei und sich gerne mit ihm unterhalten wolle. Dann erklärte sie ihm den Weg.
    Die Kardiologin war gerade dabei, Angiokardiogramme auszuwerten und die Ergebnisse zu diktieren. Sie saß in einem kleinen Schauraum, wo eine ganze Wand mit

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