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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gehört habe, wie Tony ihn gestern gerufen hat, als sie den Gerichtssaal verließen.«
    Jack erzählte ihnen, wie vehement Tony gegen eine mögliche Exhumierung von Patience’ Leiche und eine anschließende Autopsie gewesen war. Dann berichtete er ihnen, dass Tony ihm gedroht habe, er wäre »erledigt«, falls er die Obduktion durchführen sollte.
    Ein paar Augenblicke lang starrten Alexis und Craig ihn nur wortlos an. Beide waren sprachlos über das, was sie gerade gehört hatten.
    »Das ist doch verrückt!«, sagte Craig schließlich. »Warum sollte er so sehr gegen eine Autopsie sein?«
    Jack zuckte die Achseln. »Vermutlich weil er sich seiner Sache bei der Verhandlung ziemlich sicher ist und seinen Sieg nicht gefährden will. Er hat eine Menge Geld investiert und erwartet eine kolossale Erfolgsbeteiligung. Aber ich muss sagen, das motiviert mich nur umso mehr.«
    »Was ist mit deinem Gesicht?«, fragte Alexis. »Du weichst immer wieder aus.«
    »Das passierte gegen Ende, nachdem Franco mich rausgeworfen hatte. Ich habe blöderweise den Schlaumeier markiert und den beiden gesagt, dass ich ihre aufeinander abgestimmten Outfits ziemlich niedlich fände.«
    »Und dann hat er dich geschlagen?«, fragte Alexis bestürzt.
    »Na ja, ein liebevolles Tätscheln war es nicht gerade«, entgegnete Jack.
    »Ich finde, du solltest ihn anzeigen«, sagte Alexis entrüstet.
    »Das sehe ich anders«, entgegnete Jack. »Dummerweise habe ich zurückgeschlagen, also würde eine Anzeige nur zu einem Streit darüber führen, wer angefangen hat.«
    »Du hast diesen Koloss geschlagen?«, fragte Alexis ungläubig. »Bist du im Alter jetzt lebensmüde geworden, oder wie?«
    »Das haben mir in nicht allzu ferner Vergangenheit auch schon andere vorgeworfen. Ich selbst bezeichne mich lieber als gelegentlich impulsiv mit gelegentlichen Anwandlungen von selbstgerechtem Leichtsinn.«
    »Ich finde das überhaupt nicht witzig«, entgegnete Alexis.
    »Ich auch nicht«, stimmte Jack ihr zu. »Aber dieser Vorfall, vor allem Francos Ohrfeige, hat mir bei Jordan weitergeholfen, obwohl ich ursprünglich gedacht hatte, die ganze Sache sei hoffnungslos.« Jack griff in die Innentasche seines Sakkos und holte die Exhumierungsgenehmigung heraus. Er legte sie auf den Tisch und strich sie mit der Handfläche glatt. »Jordan hat die Genehmigung unterschrieben.«
    Alexis zog das Formular näher zu sich heran. Sie betrachtete Jordans Unterschrift und blinzelte mehrmals, als erwartete sie, sie könne plötzlich verschwinden.
    »Damit wäre wohl jeder Verdacht ausgeräumt, dass er etwas mit Patience’ Tod zu tun hat«, sagte Craig, der über Alexis’ Schulter schaute.
    »Wer weiß«, erwiderte Jack. »Zumindest liegt eine Autopsie damit jetzt als legitime Option auf dem Tisch und ist nicht länger nur eine theoretische Möglichkeit. Aber der zeitliche Rahmen ist ziemlich eng. Angenommen, auch dieses Problem ließe sich lösen, dann stellt sich jetzt die Frage, wollt ihr, dass ich es mache, oder nicht? Das muss heute Abend entschieden werden.«
    »Meine Einstellung dazu hat sich seit heute Morgen nicht geändert«, sagte Craig. »Es gibt keine Gewissheit, ob es uns helfen oder eher schaden würde, und mir fallen sowohl Argumente dafür als auch dagegen ein.«
    »Ich glaube, wegen dieser Zyanose stehen unsere Chancen etwas besser«, sagte Jack. »Es muss eine anatomische Erklärung dafür geben, irgendeine pathologische Veränderung, die dafür verantwortlich ist. Aber du hast recht: Es gibt keine Garantie.« Jack zuckte die Achseln. »Ich will euch auch gar nicht dazu überreden. Ich bin nicht hier, um alles noch schlimmer zu machen. Die Entscheidung liegt bei euch.«
    Craig schüttelte den Kopf. »Ich bin so durcheinander, dass ich im Moment kaum in der Lage bin, eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Ich glaube, wegen der Unwägbarkeiten bin ich eher dagegen, aber was weiß ich schon. Ich bin nicht gerade in der besten Position, um diese Frage objektiv zu beurteilen.«
    »Was haltet ihr davon, wenn wir Randolph fragen?«, schlug Alexis vor. »Wenn bei der Autopsie etwas Positives herauskommen sollte, wäre er derjenige, der sich überlegen müsste, wie er es überhaupt noch als zusätzliches Beweismaterial in die Verhandlung einführen könnte. Bei den strengen Regeln des Beweiserhebungsverfahrens besteht die Gefahr, dass der Richter es gar nicht erst zulässt.«
    »Du hast recht«, sagte Jack. »Wir sollten Randolph um seine Meinung bitten. Das Ganze

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