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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Stich zu lassen. Wie er sich auch verhielt, es würde eine der beiden kränken. Doch statt noch länger über dieses Dilemma zu grübeln, holte er sich lieber ein zweites Bier.
    Fünfzehn Minuten später setzte sich Jack an den großen runden Esstisch, und Alexis stellte einen Teller mit himmlischem Essen vor ihn hin. Sie leistete ihm mit einer Tasse Tee Gesellschaft. Craig hatte sich wieder so weit gefangen, dass er den Fernseher eingeschaltet hatte und die Lokalnachrichten schaute.
    »Ich würde dir gerne von meinem Tag erzählen«, sagte Jack zwischen zwei Bissen. »Wir müssen über meine Rolle hier sprechen und darüber, ob ich die Autopsie durchführe. Ich muss sagen, es war ein äußerst erfolgreicher Nachmittag.«
    »Craig!«, rief Alexis zu ihrem Mann hinüber. »Ich glaube, du solltest die lebenserhaltenden Apparate abschalten und zu uns rüberkommen. Letztendlich ist es ja deine Entscheidung.«
    »Ich mag es nicht, wenn man sich über mich lustig macht«, blaffte Craig, trotzdem schaltete er den Fernseher aus. Als sei er vollkommen erschöpft, stand er auf, nahm die Scotch-Flasche und sein Glas und kam an den Tisch. Bevor er sich hinsetzte, füllte er es erneut.
    »Ich werde dir wohl den Nachschub sperren müssen«, sagte Alexis. Sie griff nach der Flasche und schob sie außer Craigs Reichweite.
    Jack hatte erwartet, dass Craig einen Wutanfall bekommen würde, aber das war nicht der Fall. Stattdessen bedachte er Alexis mit einem übertrieben künstlichen Lächeln, um sich sarkastisch bei ihr zu bedanken.
    Während er aß, berichtete Jack ihnen der Reihe nach, was er tagsüber erledigt hatte, wobei er sich bemühte, möglichst vollständig zu sein. Er erzählte ihnen von seinem Besuch im rechtsmedizinischen Institut und dass er dort Dr. Latasha Wylie kennen gelernt habe. Er wiederholte, was sie ihm über die in Massachusetts geltenden Vorschriften zur Exhumierung eines Leichnams erzählt hatte – vor allem, dass dazu die Einwilligung des nächsten Angehörigen erforderlich war.
    »Wäre das nicht Jordan Stanhope?«, fragte Alexis.
    »Er wird niemals zustimmen«, bemerkte Craig.
    »Lasst mich zu Ende erzählen«, entgegnete Jack.
    Er schilderte ihnen seinen Besuch im Bestattungsinstitut Langley-Peerson und seine Unterhaltung mit Harold Langley, von dem er den Vordruck für die Genehmigung bekommen hatte. Danach erzählte er den Bowmans, was er über Jordan Stanhope erfahren hatte.
    Alexis und Craig fiel gleichzeitig der Unterkiefer herunter, als Jack sie in knappen Worten über Jordans Biographie informierte.
    Craig fand als Erster die Sprache wieder. »Glaubst du, das stimmt?«, stotterte er.
    »Es gibt keinen Grund, warum Harold Langley lügen sollte. Die Geschichte muss in Brighton allgemein bekannt sein, sonst hätte er sie mir sicher nicht anvertraut. Bestatter sind im Allgemeinen bekanntlich eher verschwiegen.«
    »Stanislaw Jordan Jaruzelski«, wiederholte Alexis ungläubig. »Kein Wunder, dass er seinen Namen geändert hat.«
    »Ich wusste ja, dass Jordan jünger war als Patience«, sagte Craig, »aber so etwas hätte ich nie vermutet. Sie taten immer so, als wären sie schon seit über fünfundzwanzig Jahren verheiratet. Ich bin platt.«
    »Ich denke, das Interessante daran ist die Tatsache, dass das Geld Patience gehörte.«
    »Jetzt nicht mehr«, bemerkte Craig. Er schüttelte angewidert den Kopf. »Randolph hätte das herausfinden müssen. Noch so ein Beispiel für seine Unfähigkeit. Ich hätte einen anderen Anwalt verlangen sollen.«
    »Normalerweise ist das nicht die Art von Information, die bei einem Arzthaftungs-Prozess von Bedeutung ist«, entgegnete Jack, obwohl er sich auch darüber wunderte, dass es bei Jordans eidlicher Befragung nicht zur Sprache gekommen war. »Es ist nicht relevant.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Craig.
    »Lasst mich weitererzählen«, unterbrach ihn Jack. »Danach können wir die ganze Situation besprechen.«
    »In Ordnung«, erwiderte Craig. Er stellte sein Glas ab und beugte sich erwartungsvoll vor. Plötzlich glich er nicht länger einer dumpf vor sich hin brütenden Kreatur.
    Daraufhin nahm Jack die Bowmans mit ins Newton Memorial Hospital und berichtete ihnen von seinen Gesprächen mit Dr. Noelle Everette, Dr. Matt Gilbert und Ms Georgina O’Keefe. Er sprach von seinem Gefühl, dass die Frage der Zyanose immer noch nicht geklärt sei, und erwähnte, dass Georgina erklärt habe, die Zyanose sei am ganzen Körper aufgetreten, nicht nur an den

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