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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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ließ er mich allein.
    Alex, das könnt ihr mir glauben, war genau wie unser Dad. Er sah aus wie Dad. Er dachte wie Dad. Er zerrte sich sogar die rutschende Hose hoch wie Dad.
    Dad war ein Ingenieur und Landvermesser, der praktisch nur im Auftrag von Richardson Hearth Homes arbeitete. Er liebte seinen Job. Aber die Siedlungen, die mit seiner Hilfe entstanden, hasste er. Die ganzen Häuser mit ihren individuell anpassbaren Elementen – Küchentheken, Hausgeräte, Fassadenfarbe – waren seiner Meinung nach nur was für » Konsumspießer « . Das war eines seiner Lieblingsworte, und in seinen Augen gab es fast nur Konsumspießer.
    Konsumspießer waren Menschen, die seit ihrer Jugend bei einer großen Ladenkette arbeiteten, um ihren Lohn in anderen großen Ladenketten für billigen Schrott und schlechtes Essen auf den Kopf zu hauen.
    Das sagt einiges über meinen Dad. Er blickte auf unsere Nachbarn herab – aber die Häuser, in denen sie lebten, hatte er selbst gebaut. Irgendwie paradox, was? Wir wohnten immer in einer seiner Siedlungen. Alles andere wäre blöd gewesen, bei dem fetten Rabatt, den meine Eltern bekamen.
    Doch mein Dad liebte die technische Seite seines Jobs. Land begutachten und vermessen, mit Maschinen und Computern arbeiten – das war genau sein Ding.
    Auch das hatten Alex und er gemeinsam. Alex dachte in Zahlen und Statistiken.
    Als kleines Kind hatte Alex sich vor allem gefürchtet. Vor Hunden, vor Lastern, vor der Dunkelheit, vor Halloween – egal was, er hatte Angst davor.
    Dad brachte ihm bei, die Dinge zu analysieren, die ihm Angst machten.
    Wenn wir an Halloween von Tür zu Tür gingen, kam ich mir vor wie bei einer technischen Lagebesprechung: » Das ist keine echte Hexe, sondern eine Plastikfigur mit LED-Lampen als Augen, die die Audioaufnahme eines Kreischgeräuschs abspielt. Das sind keine echten Grabsteine, sondern in Grabsteinformen gegossenes PVC mit gruseligen Sprüchen drauf, die sich ein Witzeschreiber ausgedacht hat. Und da vorne kommen keine echten Dämonen auf uns zu – das sind nur die Jungs aus der Highschool in Kostümen, die sie im Walgreens oder vielleicht online gekauft haben … «
    Währenddessen klammerte Alex sich die ganze Zeit an meine Hand, als wäre ich seine letzte Verbindung zur realen Welt.
    Mir hatte es gefallen, den Beschützer zu spielen, der ihm ein Gefühl von Sicherheit gab. Deswegen war es jetzt umso schlimmer, dass ich ihn angegriffen hatte.
    Davor waren wir immer ein gutes Team gewesen: Er war superschlau, ich war superstabil. Ein bisschen wie unsere Eltern.
    Dad war brillant und hysterisch. Mom war solide und optimistisch.
    Sie liebte Bücher. Das war eine unserer großen Gemeinsamkeiten. Unser Haus war voller alter Bücher. Mom besorgte sie kistenweise, vor allem als die Leute anfingen, fast nur noch auf ihren Tabs zu lesen.
    Irgendwann kaufte sie Bücher wie eine Irre. Als hätte sie Angst, dass man bald gar keine mehr drucken würde.
    Von ihren Lieblingsbüchern besaß sie mehrere Ausgaben – mindestens acht von Ein eigenes Zimmer (wurde ich nie so richtig schlau draus), mindestens fünf von Per Anhalter durch die Galaxis (echt nicht schlecht).
    Außerdem schilderte sie mir dauernd Ideen für Romane, die sie dann doch nie schrieb.
    Einmal fragte ich sie, warum das so war.
    » Ach, Liebling « , meinte sie. » Ich versuch’s ja. Aber irgendwie … Wenn ich dir von einer Idee erzählt habe, ist die Luft jedes Mal raus, und ich muss das Buch nicht mehr schreiben. «
    Deshalb schrieb sie keine Bücher, sondern kümmerte sich um uns.
    Und in den Schulferien jobbte sie bei einer Ladenkette.
    Nach einer längeren Futtersuche kehrten Alex und ich in die Elektronikabteilung zurück.
    Die kleine Caroline wachte heulend auf. Astrid ging rüber, hob sie auf und wiegte sie in den Armen.
    » Ich hab schlecht geträumt « , wimmerte Caroline. » Ich will zu Mommy. «
    Astrid drückte sie an sich. » Ich weiß, ich weiß. «
    » Hey, Flennoline « , ätzte Chloe. » Danke fürs Aufwecken. Jetzt muss ich mal. Wer bringt mich hin? «
    » Flennoline ist eine Beleidigung, Chloe « , stellte Batiste fest. » Und das ist eine Du-weißt-schon-was. «
    » Ist es nicht! « , erwiderte Chloe.
    » Ist es doch « , beharrte Batiste.
    » Weißt du, Batiste « , sagte Astrid, » ich finde dich ziemlich herablassend, und ich glaube, das ist auch eine Sünde. «
    » Das ist keine Sünde! « Batiste wirkte ein wenig verschnupft. » Mit Sünden kenne ich mich aus, und das ist

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