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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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keine. «
    » Okay, vielleicht nicht « , meinte Astrid. » Aber willst du es wirklich drauf ankommen lassen? «
    Das brachte Batiste ins Grübeln.
    Als ich seinen irritierten Blick sah, musste ich ein Lachen runterschlucken.
    Astrid stand auf. » Okay, Leute, ich bring euch zur Toilette. Jeder geht aufs Klo und wäscht sich die Hände, und danach suchen wir uns was aus der Tiefkühlabteilung aus. Zeit fürs Abendessen! «
    » Gehen wir auf die Damentoilette? « , erkundigte sich der kleine Henry. » Das will ich nämlich nicht. Ich will auf die Herrentoilette. «
    » Meine Mom hat mich mal auf die Damentoilette mitgenommen « , erzählte Max. » Und vor dem Spiegel stand eine Frau, die hat geweint und sich einen Eiswürfel aufs Auge gehalten und gesagt: ›Wenn Harry mich noch mal schlägt, kann ich für nichts garantieren‹, und da kam eine andere Frau aus einer Kabine und hat gesagt: ›Wenn Harry dich noch mal schlägt, lässt du ihn an dem Ding hier lutschen‹, und dabei hat sie eine richtige, echte Pistole neben’s Waschbecken gelegt. Eine Pistole aus Metall, ich schwör’s. Und meine Mom hat sich zu mir umgedreht und gesagt: ›Sag Daddy, er soll mit dir auf die Herrentoilette gehen.‹ «
    Langsam beschlich mich der Verdacht, dass Max bereits ein hochinteressantes Leben hinter sich hatte. Ich zog mein Tagebuch hervor, um seine kleine Geschichte aufzuschreiben.
    Astrid brachte die Kids auf Linie. Sie informierte Henry, dass sie zusammenbleiben mussten und deshalb gemeinsam auf die Damentoilette gehen würden – die psychologisch geschickteste Lösung, auch wenn die Jungs darüber maulten.

 
    8 – Wasser
    ZWEITER TAG
    Ich kümmerte mich um meinen eigenen Kram und schrieb ein paar Sachen auf. Brayden schlenderte rüber und trat gegen meinen Sitzsack.
    » Mann, Dean, wie zurückgeblieben bist du eigentlich? Bist du aus dem Mittelalter, oder was? «
    » Brayden … « , sagte Jake von seinem Sitzsack aus. Seinem Tonfall war anzuhören, was er meinte: Lass es .
    » Ich mein ja nur … ich wusste ja, dass Geraldine echt schräg ist, aber bisher war mir nicht klar, wie ernst die Lage wirklich ist. «
    » Ich schreib halt was auf « , meinte ich. » Ich schreibe gerne. Na und? «
    » Da steht sicher auch was über mich drin « , erwiderte Brayden – und riss mir das Tagebuch aus der Hand.
    Ich sprang auf. » Was soll das? «
    Er hielt das Buch am ausgestreckten Arm hinter den Rücken. Jedes Mal, wenn ich danach griff, warf er es in die andere Hand.
    Ein Zirkus wie in der ersten Klasse.
    » Da steht sicher alles Mögliche drin « , spottete Brayden. » Vor allem über Astrid. «
    Hätte Astrid das mitbekommen, ich hätte ihn umgebracht. Aber sie war noch mit den Kleinen unterwegs.
    Wir saßen gemeinsam im Greenway fest, während draußen die Welt unterging. Man hätte meinen sollen, da würde sich jeder von seiner besten Seite zeigen, aber Brayden – Überraschung! – war immer noch dasselbe überhebliche Arschloch.
    Er riss eine Seite aus dem Buch und starrte mit zusammengekniffenen Augen drauf. Den Rest hielt er hoch über den Kopf, wo ich nicht drankam, während er leise las. » Scheiße, was ist denn das für ein düsteres Zeug? «
    » Du bist so ein Vollidiot, Brayden! « , rief ich. » Mann, wie kannst du nur so kindisch sein? «
    » Lass das, Brayden « , befahl Jake.
    Brayden grinste. » Interessiert dich denn gar nicht, was er über dich schreibt, Simonsen? «
    » LASS ES, HAB ICH GESAGT! « , brüllte Jake.
    Brayden zuckte zusammen. Wir zuckten alle zusammen.
    Jake hatte sich mit geballten Fäusten vor Brayden aufgebaut. Sein kumpelhaftes Grinsen war verschwunden. Er war angepisst.
    » Mir doch egal « , meinte Brayden und schleuderte das Tagebuch ans Ende des Gangs.
    » Mann, Mann, Mann « , grollte Jake. » Du musst echt lernen, auch mal einen Gang runterzuschalten. «
    » Es tut mir leid, okay? « Brayden hob entschuldigend die Hände und zuckte mit den Schultern. » Ehrlich. Es tut mir leid. «
    Ich hastete über die kaputten Bigtabs zu meinem Tagebuch. Könnte es sein, dass ich » Wichser « murmelte, als ich an Brayden vorbeikam?
    Aber klar doch.
    Plötzlich hörten wir ein schwaches, blechernes Geräusch. Es klang nach einem Feueralarm oder einer Sirene. Aber es kam aus dem Inneren des Greenway. Und es wurde immer lauter.
    Ulysses.
    Ulysses sprintete schreiend in unsere Richtung.
    Als wir zu ihm rannten, gellte uns schon das Chaos auf der Toilette entgegen: Kreischen, Brüllen, unmenschliche

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