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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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wurde es still.
    Eine Erwachsenenstimme. Wir hatten Erwachsene unter uns.
    Caroline und Henry hielten Händchen. Ich sah, wie sich Max und Ulysses aneinanderklammerten.
    Die Tür schwang auf. Aber es war nur Alex.
    » Sie ziehen sich noch um und waschen sich « , erklärte er. » Aber stellt euch vor, Leute – sie haben eine Überraschung für euch! «
    Ein allgemeines Geplärr setzte ein: » Was denn? Was denn? « , » Was für eine Überraschung? « , » Bleiben die jetzt für immer? « , » Wollen sie uns retten? « , » Kennen wir sie? «
    Josie winkte die Kids zu sich und führte sie ein Stück nach hinten, weg von der Tür. » Die beiden Männer wollen mit uns handeln « , erklärte sie. » Wir geben ihnen was zu essen und zu trinken und lassen sie heute Nacht hier schlafen. Sie sagen uns, wie es draußen so läuft. «
    » Aber … aber … « , stammelte Henry. Tränen flossen. » Ich will nach Hause! Zu meiner Mommy! Wir sollen immer nur warten, warten, warten! «
    Josie hob ihn hoch und drückte ihn. » Ich weiß, ich weiß. Du und Caroline, ihr seid so tapfer. Aber vielleicht können uns die Männer sagen, wie lange wir noch warten müssen. Hmm? « Sie nickte den anderen Kids zu. » Kommt mit, Kinder. Jeder darf ein Willkommensgeschenk für die Fremden aussuchen! «
    Und schon verschwanden sie, plappernd und zwitschernd wie ein kleiner Vogelschwarm.
    Hinter der Tür ertönte ein männliches Lachen. Für mich und die anderen, die auf der anderen Seite standen, schien die Zeit stillzustehen.
    » Aaaaaargh « , fluchte Niko leise. » Wenn das mal kein Riesenfehler war. «
    » Glaub ich nicht « , meinte ich. » Mrs. Wooly hat ihnen von uns erzählt. Sie vertraut ihnen. «
    Seufzend fuhr Niko sich durch das dunkle, glatte Haar. » Aber wenn einem von uns was passiert … das verzeih ich mir nie. Nie. «
    » Mach nicht so ein Gesicht, Fieselschweif « , sagte Brayden. » Wird schon schiefgehen. «
    Chloe kehrte mit zwei Snickers zurück. Max und Ulysses schleppten jeweils eine große Gatorade-Flasche an. Caroline und Henry hatten Glückwunschkarten ausgesucht. Batiste brachte zwei neue Bibeln mit.
    » Okay « , meinte Josie. » Der rote Teppich ist ausgerollt. «
    Und endlich öffnete sich die Tür.
    Mr. Appleton war groß, über eins achtzig, und trug inzwischen eine Outdoor-Hose, ein kariertes Flanellhemd und einen grauen Pulli – einen Pulli mit Flicken an den Ellenbogen, wie ein alter Beamter. Er hatte rot umrandete Augen, auch seine Nasenlöcher hatten rote Ränder. Außerdem wirkte er blass und zittrig. Sein grau meliertes, kurzes Haar stand beinahe senkrecht ab und war ziemlich dreckig – mit Baby-Feuchttüchern und einem Kanister Wasser konnte man eben keine Wunder bewirken. Aber vorher war es sicher noch viel schlimmer gewesen.
    Er hinkte. Durch seine erdfarbene Hose sickerte bereits frisches Blut.
    Wir hätten Verbandszeug mitbringen sollen, dachte ich.
    Robbie war einen guten Kopf kleiner – ein Latino mit stark gebräuntem Gesicht und Fältchen um die Augen. Lachfältchen. Seine Augen und Nase waren genauso rot wie Appletons, aber er grinste uns an. Und in den Armen hielt er einen alten Hund.
    Einen nassen Hund, der seine unwürdige Position auf Robbies Armen schicksalsergeben ertrug, obwohl Robbie sich auch noch ziemlich ungeschickt anstellte. Es war kein Rassehund, sondern ein graubrauner Straßenköter mit Knittergesicht und einem weißen Fleck an der Schnauze. Sein Gesicht wirkte irgendwie eingedellt, wie bei vielen Hunden, und einer seiner unteren Zähne ragte über die Oberlippe. Ein potthässliches, aber sehr liebenswertes Viech.
    Die Kleinen jubelten und staunten: » Ooohh! « , » Aaahh! «
    Der Hund machte Wuff und wackelte höflich mit dem Stummelschwanz.
    » Alle mal herhören! « , rief Jake. » Das ist Mr. Appleton, und das ist Robbie. «
    Robbie hob den Hund in die Höhe und lächelte. » Und das ist Luna! «
    Kaum hatte er Luna abgesetzt, tapste sie auf uns zu, um unsere Füße zu beschnüffeln. Als Leine hatte sie ein Stück Bindfaden.
    Aber das würde sich bald ändern. Bald würde Luna jedes Haustier-Accessoire kriegen, das ein Greenway auf Lager hatte.
    Die Kids stürmten alle auf einmal nach vorne, um ihre Geschenke zu überreichen.
    Mr. Appleton schüttelte ihnen brav die Hand, verstrubbelte ihnen das Haar und nahm ihre Gaben entgegen – bis er plötzlich wankte. Robbie streckte die Hand aus, um ihn zu stützen.
    » Jetzt bringen wir Sie erst mal zur Apotheke « , meinte

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