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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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gut es mir jetzt geht. « Er lächelte uns an. » Ich danke Gott, dass er uns hierhergebracht hat. «
    Mr. Appleton entschied sich für einen simplen Stuhl, das verletzte Bein legte er auf einem Beistelltisch hoch. Ich versuchte, den Gestank der Wunden zu ignorieren. » Was wollt ihr wissen? « , fragte er.
    » Am besten fangen Sie am Anfang an und erzählen einfach der Reihe nach « , erwiderte Niko. » Wir sitzen seit dem Hagelsturm hier fest. Jede Information über die Lage in der Außenwelt könnte nützlich sein. «
    » In Ordnung. « Nach einem kurzen Zögern fing Mr. Appleton an: » Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass der Hagelschauer eine erhebliche Störung des Alltagslebens darstellte. Panik brach aus, als das Network ausfiel, denn der Notruf war nicht zu erreichen. Doch erst die Meldung von der Tragödie an der Ostküste führte zu Zuständen, die ich als chaotisch bezeichnen würde. Viele versammelten sich bei der Kriegsveteranenvereinigung, um die notdürftige Berichterstattung auf einem alten Fernsehgerät zu verfolgen. Eine Zeit der Trauer, aber auch einer bewundernswerten Kameradschaft begann.
    Es erfüllt mich mit Stolz, dass es in unserer Stadt zu keinerlei Ausschreitungen oder Plünderungen kam. Vor den Läden, die nicht durch Sicherheitstore verbarrikadiert waren, stellten sich die Leute geduldig an, um das Nötigste zu kaufen. Soweit ich weiß, benahmen sich die Bewohner von Colorado Springs nicht ganz so gut.
    Am nächsten Morgen machte ich mich in aller Früh auf den Weg zum Baumarkt. Da mein Land Cruiser in der Garage stand, hatte er den Hagel unbeschadet überstanden, was man von einem Großteil der anderen Fahrzeuge in der Stadt nicht behaupten konnte.
    Zu meiner Überraschung war der Baumarkt geschlossen. Vor dem Eingang hatten sich einige Angestellte versammelt, die selbst unschlüssig waren, ob das Geschäft noch öffnen würde oder nicht. Unter den Angestellten und den wenigen Kunden, die dabeistanden, herrschten Verwirrung und Verunsicherung.
    Da brach das Erdbeben über uns herein.
    Menschen gingen zu Boden und wurden von Trümmern getroffen. Das Dach des Baumarkts stürzte teilweise ein, Fenster splitterten. Unter den Leuten am Baumarkt gab es jedoch nur Leichtverletzte.
    Wir, die wir mit heiler Haut davongekommen waren, fragten uns, wie wir die Verletzten am effektivsten versorgen könnten. Da ich über eine umfassende Erste-Hilfe-Ausbildung verfüge, erteilte ich Anweisungen, um unsere Bemühungen zu koordinieren. So ging es etwa eine Stunde lang. Im Baumarkt konnte ich einen rudimentären Erste-Hilfe-Kasten auftreiben. Ich entschied, dass wir die Verletzten in einiger Entfernung behandeln sollten, da weitere Nachbeben größere Teile des Gebäudes zum Einsturz bringen könnten.
    Kaum war ich zu diesem Schluss gekommen, bemerkte ich die sonderbare Farbe der Luft. Am Himmel über Colorado Springs sah ich eine schwarze Rauchwolke aufsteigen.
    Minuten später veränderte sich das Verhalten der Menschen in meiner Umgebung auf eine Weise, die ich nicht begreifen konnte. «
    Mr. Appleton verstummte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er blickte stur geradeaus, als würde er einen Film über die Ereignisse sehen, von denen er berichtete.
    » Ich und ein junger Baumarktangestellter trugen gerade eine seiner Kolleginnen, die sich ein Bein gebrochen hatte. Die Dame war afro-amerikanischer Abstammung und recht schwer. Zwischen neunzig und hundertzwanzig Kilo, würde ich sagen.
    Als wir die Dame über den Parkplatz schafften, verwandelte sich die Luft – alles nahm eine Art Grünton an. Die Haut der Dame platzte auf. Zuerst waren es nur winzige Pusteln, die jedoch wuchsen und aufbrachen, während wir sie weiterschleppten. Die Dame schrie, zuckte. Wir mussten sie absetzen, zum einen weil sie sich zu heftig bewegte, zum anderen weil das Blut, das aus ihren zahlreichen Wunden strömte, zu glitschig war. Ich begriff, dass sie nicht zu retten war. Im selben Moment stürzte sich der junge Mann, dem ich zur Hand gegangen war, mit einem zornigen Schrei auf mich. «
    Seit einiger Zeit wiegte sich Mr. Appleton beim Sprechen langsam vor und zurück. Eine kleine Bewegung, die den gleichmäßigen, ruhigen Rhythmus seiner Erzählung vorgab wie ein Metronom.
    » Vorerst konnte ich den jungen Mann zurückschlagen. Doch er hätte mir sicher größere Verletzungen zugefügt, wäre er nicht seinerseits von einer anderen Person angegriffen worden – von einem älteren Herrn, der mir noch vor Kurzem

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