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Monuments Men

Monuments Men

Titel: Monuments Men Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert M. Edsel
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vorbereitet, mit einer Krise zurechtzukommen, da es »keinen Wissensfundus [gibt] und keine akzeptierten Standards bezüglich der Verfahrensweise«. Die Museen müssten »die Bereitschaft aufbringen, alle ihre Erfahrungen zusammenzuführen, ihre Verluste wie auch ihre Gewinne zu teilen, ihre Überzeugungen wie auch ihre Zweifel auszutauschen und eine Methode der Zusammenarbeit zu entwickeln ... Was gut für alle ist, muss in praktischer Hinsicht auch als gut für jeden Einzelnen verstanden werden.« 13
    Neben dem Informationsaustausch schlug Stout vor, unverzüglich mit der Ausbildung einer zahlenmäßig starken Gruppe neuer Konservatoren zu beginnen, »spezieller Einsatzkräfte«, die imstande sein sollten, mit der größten Bedrohung in der Geschichte der westlichen Kunst angemessen umzugehen. Stout meinte, dass diese Ausbildung fünf Jahre in Anspruch nehmen würde, und er räumte zugleich ein, dass sich die Kunstwelt in einer Krise befinde. Mittlerweile seien in Europa bereits mehr als zwei Millionen Kunstwerke aus ihren Museen abtransportiert worden, über holprige Straßen und oft unter feindlichem Beschuss, und an Orten untergebracht worden, die für eine vorübergehende Lagerung aber vielfach kaum geeignet seien. Und dabei handele es sich lediglich um die offiziellen Auslagerungen; in dieser Zahl seien die vermuteten massenhaften Plünderungen noch nicht berücksichtigt. Es werde enormer Anstrengungen und geheimdienstlicher Aufklärungsbemühungen bedürfen, um wieder normale Verhältnisse in der Kunstwelt herzustellen. Zudem stelle sich die Frage, was man tun solle angesichts der unvermeidlichen und zweifellos höchst zerstörerischen Luft- und Bodenangriffe, die notwendig sein würden, um Europa zu befreien.
    Im Sommer 1942 beschrieb Stout in einer Flugschrift unter dem Titel Protection of Monuments: A Proposal for Consideration During War and Rehabilitation die bevorstehenden Herausforderungen 14 :
    Wenn die Soldaten der alliierten Nationen sich ihren Weg bahnen in jene Länder, die vom Feind besetzt sind, werden die Regierungen der alliierten Nationen auf vielfältige Schwierigkeiten stoßen ... In Gebieten, die durch Bombardierungen und Feuer verwüstet wurden, befinden sich Kulturgüter, die von den Menschen dieser Regionen oder Städte hoch geschätzt werden: Kirchen, Heiligtümer, Statuen, Bilder und Kunstwerke unterschiedlicher Art. Einige mögen zerstört worden sein, andere beschädigt. Sie alle sind bedroht durch weitere Beschädigungen, durch Plünderung oder Zerstörung ...
    Die Sicherung dieser Objekte wird sich nicht auf den Verlauf der Kämpfe auswirken, aber sie wird die Beziehung zwischen den einmarschierenden Armeen und den Bewohnern dieser Länder und ihren Regierungen beeinflussen ... Durch den Schutz dieser Kulturgüter bezeugen wir Respekt für den Glauben und die Bräuche dieser Menschen und zeigen, dass sie nicht nur einem bestimmten Volk, sondern zum Erbe der gesamten Menschheit gehören. Die Sicherung dieser Kulturgüter liegt in der Verantwortung der Regierungen der alliierten Nationen. Bei diesen Kulturgütern handelt es sich nicht lediglich um schöne Dinge, nicht nur um kostbare Zeichen der menschlichen Schöpfungskraft. Sie sind auch Ausdruck des Glaubens, und sie stehen für das Bemühen des Menschen, eine Beziehung herzustellen zu seiner Vergangenheit und zu seinem Gott.
    In der Überzeugung, dass der Schutz und die Sicherung von Kulturgütern Bestandteil einer richtigen Kriegsführung sind, und in der Hoffnung auf Frieden ... versuchen wir, diese Tatsachen der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zur Kenntnis zu bringen und sie dazu zu bewegen, die erforderlichen Mittel bereitzustellen, um dieser Aufgabe gerecht zu werden.
    Und wer eignete sich am besten dafür, solche Schutz- und Sicherungsmaßnahmen durchzuführen? Die bestens ausgebildete Truppe der »speziellen Einsatzkräfte« natürlich, deren Einrichtung Stout angeregt hatte.
    Befehlt von Keitel vom 17.9.1940 zur Beschlagnahme von Kulturgütern
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    Berlin, 17. September 1940
Der Chef des OKW.
2 f. 28.14.W. Z . Nr 3812/40 g. Adj. Chef OKW
An den
Oberbefehlshaber des Heeres
Für die Militärverwaltung im besetzten Frankreich.
    In Ergänzung des seinerzeit mitgeteilten Auftrages des Führers an den Reichsleiter Rosenberg, in den besetzten Gebieten des Westens Logen, Bibliotheken und Archive nach für Deutschland wertvollem Material zu durchsuchen und dieses durch die Gestapo sicherzustellen, hat der Führer

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