Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Moon

Moon

Titel: Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
Vom Netzwerk:
einzuholen - Childes' Vergangenheit, und ob er in dieser Vergangenheit irgend etwas mit der Polizei zu tun hatte, derlei Dinge. Und ich schwöre dir, Platnauer war diskret, er...«
    »Glaubst du denn wirklich, er wäre auch nur von einem der Colleges eingestellt worden, wenn er ein Vorstrafenregister hätte?«
    »Natürlich nicht. Ich habe nach etwas anderem gesucht... Wie gesagt, sein Name kam mir irgendwie vertraut vor, und ich hatte keine Ahnung, weshalb.«
    »Du hast also herausgefunden, was ihn aus England vertrieben hat. Weshalb er seine Familie verlassen mußte.«
    »Du hast nie ein Geheimnis daraus gemacht, daß er geschieden ist, das war also beileibe keine Überraschung. Die Tatsache, daß er unter Mordverdacht stand, schon eher.«
    »Vater, wenn du ihn wirklich gründlich hast überprüfen lassen, dann müssen dir alle Tatsachen bekannt sein.
    Jon hat geholfen, diese Verbrechen aufzuklären. Und er mußte dafür bezahlen - falsche Anschuldigungen und eine endlose Jagd durch die Medien, selbst dann noch, als alles vorbei war.«
    »Offiziell wurden die Morde nie aufgeklärt.«
    Sie stöhnte laut vor Verzweiflung und Ärger.
    Sebire konnte sie nicht erschrecken. »Es war eine Mordserie, drei Morde, und alles wies darauf hin, daß der Mörder jedesmal ein und dieselbe Person war. Alle Opfer waren Kinder.«
    »Und Jon war in der Lage, der Polizei entscheidende Hinweise zu geben.«
    »Er hat sie an die Stelle geführt, wo die beiden letzten verscharrt worden waren, das ist schon richtig. Aber was alle Leute viel mehr interessiert hat, war: wieso er das konnte! Das hat den Aufruhr verursacht, Aimee.«
    »Er hat es ihnen gesagt. Er hat es erklärt.«
    »Er hat gesagt, er sei Zeuge der Tötungen gewesen. Nicht physisch, er sei nicht wirklich dort gewesen, wo die Verbrechen begangen wurden, aber er habe alles gesehen. Kannst du da der Polizei, der Öffentlichkeit verübeln, daß sie sich wundern?«
    »Er hat... hatte... hatte eine Art Zweites Gesicht. Das ist nicht ungewöhnlich, Daddy, das hatten auch schon andere Menschen. Wie oft hat die Polizei ein Medium eingesetzt, um gewisse Verbrechen aufklären zu können!«
    »Sooft eine besonders grauenhafte Mordserie in den Schlagzeilen ist, melden sich Dutzende von Verrückten bei der Polizei und behaupten, die Geister hätten ihnen erzählt, wie der Mörder aussieht oder wo er als nächstes zuschlagen werde. Eine weit verbreitete und traurige Unsitte, außerdem für die Polizei pure Zeitverschwendung.«
    »Nicht immer, das ist es nicht immer. Solche Leute haben in der Vergangenheit schon oft Verbrechen aufgeklärt... «
    »Und du willst mir weismachen, Childes sei einer von diesen begabten Leuten?« In dem Wort >begabt< schwang Hohn mit. »Das haben die Zeitungen damals nämlich berichtet.«
    »Genau das ist der springende Punkt: er ist es nicht. Er ist kein Hellseher, er ist nicht medial begabt... jedenfalls nicht im üblichen Sinn. Jon hatte nie zuvor Visionen, nicht auf diese Art und Weise. Er war genauso verwirrt und durcheinander wie alle anderen. Und... er hatte Angst.«
    »Die Polizei hatte ihn unter Verdacht.«
    »Sie waren erschüttert von dem, was er wußte. Natürlich haben sie ihn anfangs verdächtigt, aber er konnte ihnen zu viele Zeugen nennen... Zeugen, die bestätigten, daß er zur Tatzeit woanders war... ganz woanders.«
    »Trotzdem; das Gefühl blieb, daß er doch auf die eine oder andere Art damit zu tun hatte. Seine Informationen waren zu exakt.«
    »Sie haben den Mörder schließlich aufgespürt und bewiesen, daß Jon keinen Kontakt zu ihm hatte.«
    »Tut mir leid, aber das stand nicht in den Akten. Die Morde wurden nie aufgeklärt.«
    »Überprüf deine Quellen, Daddy, und du wirst herausfinden, daß sie aufgeklärt sind - inoffiziell. Der Irre hat sich selbst die Kehle durchgeschnitten. Man hat den Fall nie abgeschlossen, weil er kein Geständnis hinterlassen hat, nicht den kleinsten Hinweis darauf, daß er die Kinder getötet hat. Alles, was die Behörden hatten, waren Indizien - nein, schlüssige Beweise gegen ihn. Das wurde damals angedeutet, und zwar von den Behörden und von den Zeitungen, aber die eigentliche Tatsache konnte offiziell niemand verkünden; das Gesetz selbst verhinderte das. Trotzdem... der Mörder hat sich umgebracht, weil er wußte, daß sie ihm ganz nahe waren... Jon hatte ihnen genügend Informationen geliefert; sie hätten den Mann festnageln können... Seine Neigung zu Kindern war bekannt, er hatte schon öfter

Weitere Kostenlose Bücher