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Moon

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Titel: Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Schülerin herkamen - wie hieß sie noch? Jeanette, ja, Jeanette... wollte ich Ihnen ein leichtes Beruhigungsmittel verpassen, aber Sie haben abgelehnt. Nun, dieses Mal schlage ich Ihnen etwas Stärkeres vor, etwas, das Sie einnehmen können, wenn Sie nach Hause kommen... Sie brauchen Schlaf.«
    »Ich denke, daß das auch ohne Hilfsmittel klappt.«
    »Seien Sie da nicht zu sicher.«
    »Wie lange wird Amy hierbleiben müssen?«
    »Das hängt ganz davon ab, wie ihr Auge morgen aussieht. Wir werden sie ein paar Tage lang zur Beobachtung hierbehalten - selbst wenn in dieser Hinsicht alles in Ordnung ist.«
    »Sie sagten... «
    »Und das habe ich auch so gemeint. Ich bin weitgehend davon überzeugt, daß ihr Auge nicht ernsthaft verletzt ist, aber natürlich müssen wir
    Vorsichtsmaßnahmen treffen. Nebenbei bemerkt - Sie haben mir noch immer nicht erklärt, wie es zu dem Unfall gekommen ist.« Er prallte zurück, als er bemerkte, wie sehr die Angst das Gesicht des anderen Mannes veränderte.
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen«, preßte Childes langsam heraus und mied den Blick des Arztes. »Alles ging so schnell. Ich muß einen Moment lang abgelenkt gewesen sein - vor dieser Kurve...« Was hätte er Poulain schon erzählen können? Daß er im Innenspiegel Augen gesehen hatte, Augen, die ihn anstarrten, die pervers bösartig waren und ihn gierig betrachteten? Daß er Jemanden hinter sich im Wagen gesehen hatte, jemand, der in Wirklichkeit überhaupt nicht dagewesen war?
    »Abgelenkt - wodurch?«
    Childes blickte den Arzt fragend an.
    »Was hat Sie abgelenkt?« beharrte Dr. Poulain.
    »Ich... ich weiß es nicht mehr. Vielleicht haben Sie recht... meine Nerven... Ich meine, gut möglich, daß ich mir zuviel zugetraut habe.«
    »Das ist jetzt bestimmt nicht anders. Heute mittag waren Sie ganz bestimmt erschüttert, aber nicht so schlimm. Nehmen Sie mir meine Neugier nicht übel. Mr. Childes, aber ich kenne die Familie Sebire schon seit Jahren, und Amy kenne ich, seit sie ein Kind war, deshalb geht die ganze Sache über bloßes berufliches Interesse hinaus. - Haben Sie sich gestritten?«
    Childes konnte nicht antworten.
    Dr. Poulain fuhr fort: »Davon abgesehen... Ich denke, Sie werden der Polizei diese anderen Male erklären müssen, die sich an Ihrem Hals abzeichnen. Ziemlich übel verfärbt. Sieht ganz danach aus, als seien Sie von einer Hand verursacht worden - die Druckpunkte sind
    deutlich zu sehen.«
    Panik überschwemmte Childes. Konnte es eine solche Kraft geben? War das überhaupt möglich? Er hatte die Hand gespürt, die sich zusammenziehenden Finger; aber außer Amy war niemand mit ihm im Wagen gewesen. Er verdrängte die Panik: niemand - nichts - konnte einen anderen Menschen allein durch die Kraft seiner Gedanken körperlich zeichnen. Es sei denn, das Opfer war unwissentlich Mittäter und hatte sich die Verletzung selbst zugefügt.
    Es blieb keine Zeit für weitere Spekulationen oder für zusätzliche Fragen seitens des Arztes, denn in diesem Augenblick schwangen die Doppeltüren am Ende des Korridors wieder auf, und Paul Sebire und seine Frau traten ein. Childes hatte sie gleich nach seiner Ankunft im Krankenhaus benachrichtigt; er hatte mit Vivienne Sebire gesprochen und ihr von dem Unfall erzählt. Paul Sebires Sorge verwandelte sich augenblicklich in Zorn, als er Childes sah, der sich mit dem Arzt von der Bank erhoben hatte.
    »Wo ist meine Tochter?« fragte der Finanzier Sebire, ohne Childes auch nur eines Blickes zu würdigen.
    »Sie ruht sich aus«, antwortete der Arzt und informierte ihn dann knapp über Amys Gesundheitszustand.
    Sebires Gesichtsausdruck war grimmig, als Poulain endete. »Wir wollen sie sehen.«
    »Ich denke, das wäre im Moment nicht sehr klug, Paul«, entgegnete der Arzt. »Sie wird mittlerweile eingeschlafen sein, und Sie sind bestimmt viel aufgeregter als nötig. Bei dieser Art von Unfall sehen die Verletzungen oft schlimmer aus, als sie sind. Ich habe Mr. Childes gerade ebenfalls den guten Rat gegeben, daß es besser ist, sie nicht zu stören.«
    Purer Haß glühte in Sebires Augen, als er sich dem jüngeren Mann zuwandte. Vivienne griff rasch nach Childes' Arm. »Sind Sie wohlauf, Jonathan? Sie haben am Telefon nicht viel gesagt.«
    »Mir geht es gut. Aber ich mache mir um Amy Sorgen.«
    »Das wäre alles nicht passiert, wenn sie nicht so vernarrt in Sie wäre!« fauchte Sebire. »Ich habe Sie gewarnt - Sie bringen ihr nichts als Ärger.«
    Seine Frau griff noch einmal ein. »Nicht

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