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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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willst?«, korrigierte Liam sich und schaute mich mit glänzenden
Augen an. Manchmal war er echt komisch. Natürlich wollte ich
das! Ich war schließlich nicht diejenige, die Schluss machen
wollte. Ich nickte heftig und drückte ihn fest an mich, um ihm zu
zeigen, wie sehr ich ihn wollte. Er erwiderte meine Umarmung
und legte sanft sein Kinn auf meinen Kopf. Wie konnte Liam nur
denken, dass ich ihn nicht wollte, wo doch seine warme
Umarmung der schönste Platz war, den ich kannte.
»Eine Frage hab ich allerdings noch …«, sagte ich und Liam
horchte auf. Ich weiß nicht wieso, doch irgendwie musste ich
gerade wieder an Tyler denken. Und daran, dass die Bissspuren
denen eines Hundes ähnlich waren. »Weißt du, was mit Tyler
passiert ist?« Liams Blick wurde traurig und er senkte den Blick.
»Du hast doch nicht …«, flüsterte ich entsetzt, und ich spürte, wie
sich eine unangenehme Hitze in mir ausbreitete. »Natürlich
nicht!«, fuhr Liam mich an. Sein Blick war jetzt mindestens
ebenso so erschrocken wie meiner. Selbstverständlich hatte er
nicht… Ich schämte mich sofort, weil ich Liam überhaupt so
etwas zugetraut hatte. Aufmerksam sah ich ihn an. »Tyler wurde
von einem Werwolf getötet, das stimmt«, gab Liam zu. Ich
schluckte laut. »Faith hat doch nicht …«, begann ich, brachte es
aber nicht über mich, zu Ende zu sprechen. Liam schüttelte den
Kopf. »Emma …« Liam sah mir tief in die Augen. »Theoretisch
hätte es jeder von uns gewesen sein können.« Ich merkte, wie mir
ein Schauer über den Rücken lief. Diesmal allerdings nicht, weil
Liam mir so tief in die Augen blickte, sondern aus Angst. Erst
jetzt realisierte ich die Gefahr, in die ich mich in der
Vollmondnacht begeben hatte, als ich Liam gegen seinen Willen
gefolgt war. Dieser Gedanke verursachte mir nachträglich eine
Gänsehaut. »Erinnerst du dich noch, als ich sagte, wir müssten auf
den Geburtstag meiner Tante? An diesem Tag bist du das erste
Mal bei mir zu Hause gewesen.« Ich nickte. Wie süß, dass er sich
daran erinnerte. Scheinbar war es für ihn ebenso etwas
Besonderes gewesen, wie für mich. »Meine Mutter war
stinksauer. Sie dachte, ich würde dich nicht rechtzeitig loswerden,
und nachdem du mich so auf der Couch überfallen hast …« Liam
lächelte und ich wurde rot, »hätte das auch leicht passieren
können. Ich wusste aber, dass meine Mutter im Notfall schon
aufpassen würde. Nicht umsonst stehen überall Kalender, die uns
an das erinnern, was wir sind – als würden wir das jemals
vergessen.« Liam stöhnte unglücklich. »Jedenfalls war das mit
dem Geburtstag gelogen. An Vollmondtagen geht unsere Familie
nachts in die Wälder, damit wir keinem Schaden zufügen können.
Tyler liebte Faith. Er muss ihr gefolgt sein.« Ich spürte, wie sich
Tränen in meinen Augen sammelten. Wie traurig! Der
ahnungslose Tyler hatte sein Leben riskiert, weil er Faith liebte.
Genau wie ich Liam. Nur, dass er nicht so viel Glück gehabt hatte.
»Wir waren schon weit in den Wald hineingelaufen – du musst
wissen, selbst in Menschengestalt sind wir hundertmal schneller
und stärker als Menschen – als wir plötzlich das Aufheulen eines
Werwolfs hörten. Es war das Heulen eines Werwolfs, der zur Jagd
rief. Wir dachten, wenn wir Tyler schnell genug davonliefen und
er Faith nicht finden würde, würde er umkehren. Doch
offensichtlich hat er das nicht getan. Meine Mutter rannte los. Sie
ist neben meinem Vater die einzige von unserer Familie, die ihren
Geist im verwandelten Zustand beherrscht. Mein Vater hielt Faith
und mich zurück, damit wir dem Jagdruf nicht folgen konnten.
Leider kam meine Mutter zu spät. Tyler war bereits tot. Als meine
Mutter die traurige Nachricht überbrachte, erlangte Faith
schlagartig ihr Bewusstsein wieder. Das war das erste und einzige
Mal… Faith lief zu Tyler, setzte sich neben ihn und heulte die
ganze Nacht neben seiner Leiche.« Die Tränen, die sich vorhin so
schön in meinen Augen gesammelt hatten, rannten mir
mittlerweile sturzbachartig über die Wangen. Was für eine
herzzerreißende, tragische Geschichte. Kein Wunder, dass Liams
Schwester so verbittert war. Und ich Depp hatte mich noch
geärgert, welche Töle die ganze Nacht jaulte. Ich hätte ihr sogar
einen Schuh gegen den Kopf geworfen, wenn ich gewusst hätte,
in welche Richtung ich hätte werfen müssen. »Faith beschützte
seine Leiche sogar vor den anderen Werwölfen, sonst wären

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