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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Higgins
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geheim … nicht sein Problem …
    Ihre Augen trafen sich und sie lächelte wieder. Moon riss sich zusammen. Er wusste nicht, wie oder warum, aber ein Teil von ihm hatte schon eine Entscheidung getroffen: Ein heimliches Entkommen kam nun nicht mehr in Frage. Aber er musste wenigstens das Ausmaß seiner Fertigkeiten verbergen,
soweit es eben ging. Auf keinen Fall durfte er nach seinem Schwert greifen. Er senkte den Kopf, grunzte, dann rannte er hart und schnell auf den berittenen Speerwerfer zu, der jetzt das Mädchen erreicht hatte.
    Als er auf das Pferd des Banditen zuraste, zog Moon einen Shuriken aus dem Beutel in seiner Tasche und verbarg ihn in seiner Hand, sodass nur die dunklen, scharfen Spitzen zwischen seinen Fingern hervorragten. Er spannte seinen Körper an, sein Arm schnellte in einem horizontalen Bogen nach vorn. Einen Sekundenbruchteil später, als der Reiter ihn entdeckt hatte und den Speer hob, schlug er ein Rad und war so außer Reichweite.
    Der Brigant ließ jetzt von dem Mädchen ab und blickte voller Zorn auf Moonshadow. Er zog fest an den Zügeln seines Pferdes und wendete, um auf das neue Ziel loszustürmen. Sein Pferd machte ein oder zwei Sätze, dann löste sich plötzlich sein Sattelriemen. Mit ei nem ge raden Schnitt war der Le derriemen über die ganze Länge durchtrennt. Der Sattel kam ins Rutschen, glitt nach rechts, dann nach vorn und löste sich schließlich ganz vom Pferd. Der Brigant stürzte, ließ den Speer fal len und drehte sich mit einem Angstschrei in der Luft. Er landete auf dem Rücken, neben dem Knäuel von verängstigten Bauern. Die stärksten Männer öffneten rasch den Kreis und umzingelten ihn.
    Moon rannte schon auf sein nächstes Ziel zu, als der Bandit sich verwirrt aufsetzte und sich von den Leuten umringt sah, die er hatte angreifen wollen.
Die Bauern blickten sich gegenseitig an, nickten, dann stürzten sie sich auf den gefallenen Speerwerfer. Er griff nach seinem Schwert, aber zwei Männer packten ihn am Arm, bevor er es ziehen konnte. Hinter dem Durcheinander hob einer der berittenen Banditen seinen Bogen. Er zielte auf einen der Bauern, die den Arm des bezwungenen Banditen niederhielten.
    Unbemerkt von al len außer dem Mädchen sprang Moon dem Bogenschützen in den Weg. Mit seinem Arm schlug er durch die Luft wie eine Katze, die nach einem Faden angelt, dann ließ er sich zu Boden fallen und landete in einer tiefen Hocke. Mit einem lauten Schnalzen rutschte der Langbogen des Reiters ans Ende sei nes Armes. Das gekrümmte Bogenholz streckte sich und fiel he rab, als gleichzeitig der Pfeil davonschnellte und die Bogensehne riss.
    Der berittene Bogenschütze heulte vor Schmerz auf und griff nach dem Pfeil, der gerade seinen Fuß durchstoßen hatte. Moon krabbelte hinter dem Pferd außer Sichtweite. Mit knirschenden Zähnen und wütendem Schluchzen rutschte der Schütze vom Pferd. Er schlug hart am Boden auf und versuchte unter Schmerzgeheul, den Pfeil zu lockern, der seinen Fuß an die Sandale genagelt hatte.
    Moon stand auf. Die beiden übrigen Briganten ritten genau auf ihn zu, jeder von einer Seite. Der erste schwenkte einen Bogen, der andere einen Speer.
    Verzweifelt winkte er dem Mädchen und versuchte, ihren Blick auf sich zu zie hen. »Sorge dafür, dass sie wegrennen können«, schrie er. »Wenn ich dir ein Zeichen gebe, lauft los, und seht nicht zurück!«

    »Wer bist du?«, rief sie mit weit aufgerissenen Augen. »Was bist du?«
    »Ein …«, sein Mund blieb einen Moment offen stehen, »ein … Kriegsmönch!«
    Moon schlug dem Pferd des verwundeten Banditen auf den Rumpf, und es begann daraufhin, panisch im Kreis herumzulaufen. Dann warf er sich, nahe am Boden, in Richtung des lauernden berittenen Speerwerfers.
    Der Reiter wechselte seinen Griff und stach unbesonnen nach Moon.
    Moon wich dem Stoß aus, dann packte er den Speerschaft mit seiner freien Hand, lehnte sich zurück, den Speer in ei nem eisernen Griff. Mit einer Drehung und einem Grunzen entwand er ihn der Hand des Man nes. Er wirbelte herum und warf den Speer mit der Spitze nach oben einem der kräftigeren Bauern zu.
    Der entwaffnete Brigant heulte auf und tastete ungeschickt nach dem Schwert, das in einer Scheide unter dem Sattel hing. Moon sprang auf das Pferd zu, schnitt geschickt mit dem Shuriken in seiner Hand den Sattelgurt durch, tauchte mit einer schnellen Rolle unter dem Pferd durch und kam rennend auf der anderen Seite wieder hervor. Als er schon außer Reichweite war, gab der Sattel

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