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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Higgins
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fast voll ständig. Ein Teil von ihr wollte nicht weitermachen, aber sie feuerte einen dritten lautlosen Blitz ab.
    Drei waren bisher immer genug gewesen. Die Hitze in ihrem Magen ließ nach. Ihr Herz beruhigte sich wieder.
    Jetzt waren seine Augen ausdruckslos. Mit einem leisen Plumpsen fiel er zurück ins Heu, die Augen
rollten nach hinten, bevor sich sei ne Lider endgültig schlossen. Sie nickte. Es war vollbracht.
    Er war jetzt in den Fängen einer Shinobi-Hypnose, mit der sie ihm be fehlen oder ihn töten konnte. Sie lächelte einmal schwach, schuldbewusst. Oder ihn verschonen.
    Nachtfalke sprang vor und beugte sich über ihn. Sie klopfte ihm auf die Brust, bis sie die Bambusröhre spürte. Sie nahm ihm den Lederriemen ab und zog die Röhre aus seiner Jacke. Sie hielt sie hoch, öffnete das eine Ende und nahm die Pläne heraus. Ein kurzer prüfender Blick überzeugte sie, dass sie echt wa ren. Nacht falke packte sie wieder weg und streif te den Lederriemen über ihren eigenen Hals. Sie betrachtete den Jungen. Er begann zu schnarchen.
    »Dies, Nanashi, ist kein Schlaf, den du so ein fach abschütteln kannst«, befahl sie ihrem Opfer. »Du wirst jetzt den ganzen Tag schlafen und die ganze Nacht. Wenn sie dich nicht zuerst finden, solltest du ziemlich erholt aufwachen.«
    Sie stand auf, sah zu ihm hinunter und schüttelte den Kopf.
    »Was für eine Verschwendung«, murmelte Nachtfalke. »Jetzt wirst du wegen Misserfolgs umgebracht.«

SIEBZ EHN
    WIE MAN EINEN DIEB BERAUBT
    Am nächsten Tag begann es gleich nach Sonnenaufgang zu regnen. Der Schauer weckte Moonshadow.
    Er setzte sich auf und sah sich um. Das Pferd starrte ihn an, seine Ohren zuckten. Er stand auf, fühlte sich erstaunlich erfrischt und suchte nach seinem Rucksack. Moon verwandelte sich schnell in ei nen jungen Handelsgehilfen, komplett mit einem Rechenschieber, der an seinem Gürtel hing.
    Er verstaute seine Spionagegeräte im Rucksack und schwang ihn sich neben einen brandneuen Gegenstand, den er auch gestohlen hatte, auf den Rücken: eine aufgerollte Schilfschlafmatte, in der sein Schwert verborgen war. Er spähte durch das Fensterloch des Pferdes nach draußen. Der Regen hatte die meisten Leute in die Häuser getrieben, aber er konnte sich nicht leisten, auch nur einigerma ßen trocken zu bleiben. Moon blickte finster drein. Er musste sie finden und die Pläne zurückbekommen - und zwar schnell. Er schloss die Augen, ließ seinen Instinkt arbeiten und versuchte, Shinobi Energie auszumachen. Er fühlte etwas, aber andere Spione durch sinnliche Wahrnehmung zu entdecken,
war schwierig und nie eine seiner Stärken gewesen. Den noch fühlte er höchstwahrschein lich sie, und zwar ganz in der Nähe. Er drückte die Stalltür auf. Keine Zeit zu verlieren: Sie würde nicht mehr in Fushimi herumtrödeln, jetzt, wo sie ihm die Pläne gestohlen hatte.
    Moon ging im gleichmäßigen Regen durch die Straßen, aufmerksam, aber leise grummelnd. Er war nicht nur un glück lich. Er war verwirrt. Moon war verärgert über sie und über sich selbst. Er war einfach dumm gewesen. Ihre schlauen Tricks hatten den Sieg aus seinen Händen gefegt, oder vielmehr von seinem Hals. Diese, seine erste Mission bedeutete alles, und er war entschlossen, nicht zu scheitern. Aber jetzt, ihretwegen …
    Dann stellte er sich ihr Gesicht vor. Yuki. Wahrscheinlich sowieso nicht ihr richtiger Name. Aber wer war sie? Wie war die echte Yuki? Moon bemerkte, dass er dümmlich grinste, und stieß einen Fluch aus. Er war heute eigentlich zwei Personen: ein kaltblütiger Profi und ein Idiot, der sich nicht auf seine Aufgabe konzentrieren konnte! Das war alles so merkwürdig. Er war verärgert genug, um das Mädchen zu hassen, aber auf der anderen Seite …
    Moon blieb stehen, nass und frustriert. Keine Spur von ihr. Sei ne Wege durch die verschlammten Stra ßen hatten ihn weit räumig im Kreis herumgeführt, und jetzt war er wieder dort, wo er losgegangen war. Die elende Straße und der Stall lagen hinter ihm.
    Neben ihm stand der rote Schrein am Ortsrand. Dort verbreiterte sich die Hauptstraße, wo sie ih ren
gewundenen Weg aus Fushimi nahm. Genau über der nächsten Hügelket te teilte sich die Stra ße, ein Weg führte nach links zur Tokaido-Landstraße, der andere weiter Richtung Westen nach Kyoto.
    Er hatte eine Idee. Er eilte zu dem Schrein. Seine Füße hinterließen schlammige Löcher in der Straße. Moons Blick fiel auf ein Anwesen nahebei, das Haus eines reichen Kaufmanns.
    Zwischen

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