Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Higgins
Vom Netzwerk:
Schwertgerassel.
    Moons Hände ballten sich zu Fäusten. Er konnte nicht zulassen, dass sie sie bekamen. Mit einem Mal waren die Pläne, die sie bei sich trug, nur noch nebensächlich. Er wusste nicht genau, warum, aber alles, was er jetzt wollte, war, dieses Mädchen, das sich selbst Yuki nannte, zu retten. Er zog seinen Rucksack auf eine Seite und suchte da rin nach einer Rauchbombe, die durch Aufprall ausgelöst wurde. Dann zog er sein Schwert aus dem Versteck und sprang von der Wand auf die schlam mige Straße hinunter.

    Der Todlose hielt sein Schwert vor sich ausgestreckt. Lautlos durch die Reben schleichend, bewegte er sich von der Wand weg. Er stand auf recht, gestreckt, und stieß ein enttäuschtes Seufzen aus.
    »So knapp, Kümmerling, so knapp«, murmelte er.
    Der Mörder steckte sein Schwert wieder in die Scheide und lauschte den Geräuschen, die von der
anderen Seite der Mau er kamen. Schreie, Hufgetrappel, das Sirren der Ketten.
    Die grausame Hand des Schicksals, die er gerade erlebt hatte, ließ ihn den Kopf schütteln. Er war nur einige Sekunden zu spät gekommen, um die Falle über dem jun gen Spion zuschnappen zu lassen. Allein und unerwartet, genau wie es ihm am liebsten war.
    Bei seiner Ankunft hatte sein Op fer, aus welchem Grund auch im mer, nicht gespürt, dass er in nerhalb der dicken Reben des Gartens ausruhte. Oder vielleicht hatte er ihn gespürt, aber fälschlicherweise gedacht, die Energie gehörte zu dem Mädchen? Der Todlose hatte abgewartet und beobachtet, wie der Junge sich in den Reben nur ein paar Schritte links von ihm versteckte.
    Er hatte sich selbst zu dem besten Timing und der glücklichsten Pause aller Zeiten gratuliert. Dann, gerade als er sich bereit machte zuzuschlagen, war dieses nervtötende Mädchen vorbeigekommen, und das hatte sein Opfer gespürt. Jetzt brach die Hölle los und die Gelegenheit war vorüber.
    Eine tiefe Stimme drang über die Wand: »Wen interessiert das? Kreise beide ein!« Es war Akira, der seine kleine Falle aufbaute. Der Todlose ging zur Au ßenmauer, dann drehte er sich um, setzte sich hin, seinen Rücken angelehnt.
    »Macht doch, was ihr wollt, ihr Narren«, sagte er zu sich selbst. »Überwältigt das Mädchen und versucht es noch mal bei dem Jungen. Jeder von euch braucht die Hilfe der anderen. Ich arbeite allein.« Er
neigte den Kopf auf eine Seite und lauschte. »Aber ihr könnt ihn gern erst für mich festbinden.« Der Todlose rieb sich die Schwertschulter. »Bald, junger Mann, werden wir tanzen«, grinste er, »und dann muss einer von uns fallen.«

ACHTZ EHN
    SCHLAMM UND RAUCH
    »Was machst du da, Nanashi?« Das Mädchen starrte ihn an.
    Er presste seinen Rücken an ihren. »Moonshadow«, murmelte er schnell, hob sein Schwert und richtete seine Spitze auf die wirbelnde Kette des nächsten Samurai. »Unsere Angelegenheiten erledigen wir später!« Moon drehte sich um und blickte sie entschlossen an. Ihre Blicke trafen sich für ei nen Augenblick. »Ich lasse nicht zu, dass sie dich kriegen, Yuki.«
    Ihr Gesicht glühte in einer Mischung aus Überraschung und Freude. »Nachtfalke«, nickte sie, dann drehte sie ihm den Rücken zu, ihr Ausdruck wieder kämpferisch.
    »Ich habe gesagt, umzingelt sie«, knurrte Akira. »Verteilt euch gleichmäßig!«
    Der größte Samurai ritt näher heran, die Zügel seines Pferdes in einer Hand. Er brachte das Tier zu einem schlitternden Halt auf der verschlammten Stra ße, dann zielte er mit dem herumwirbelnden Ende seiner Kette auf Moonshadow. Das achtseitige Gewicht zischte an Nachtfalke vorbei, die grauen Kettenglieder folgten ihm rasselnd. Moon ging in die
Hocke, und das Ge wicht peitschte ge nau über seinen Kopf, als die Kette gespannt wurde. Er stieß die stumpfe Seite seines Schwerts hoch und versuchte, die Kette darumzuwickeln, aber sie wurde schnell außer Reichweite gezogen. Der Samurai rollte sie ein, dann begann das Gewicht wieder zu rotieren.
    Mit einer schnellen Bewegung seines Pferdes wendete der kleine Samurai hinter Nachtfalke und umkreiste sie mit der grauen vertikalen Scheibe seiner wirbelnden Kette. Er rutschte auf seinem Sattel nach vorn und ließ das Ende mit dem Gewicht los. Es flog auf sie zu.
    »Runter!«, schrie Moon. Nachtfalke machte eine schnelle Vorwärtsrolle. Das Gewicht streifte gerade noch ihre Haarspitzen, als sie sich wegduckte.
    Akira rannte los, um eine Lücke im Kreis der Angreifer zu schließen. Er hob sein Schwert und ging in Kampfstellung. Die Schwertspitze war auf

Weitere Kostenlose Bücher