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Moorehawke 01 - Schattenpfade

Moorehawke 01 - Schattenpfade

Titel: Moorehawke 01 - Schattenpfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiernan Celine
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von Piken und Lanzen aufgespießt, geschlagen und verstümmelt und schreiend liegen gelassen, um von den Hufen der Pferde zertrampelt
zu werden. Wenn ihr Vater etwas geschaffen hatte, eine Waffe, die all das zu einem schnellen Abschluss bringen konnte – umso besser! Lass Jonathon sie zu Hunderten bauen und die Grenzen des Königreichs damit säumen! Ginge es nach Wynter – genau das täte sie.
    Doch ein Blick in das Gesicht ihres Vaters zeigte ihr, dass er von dieser Vorstellung gebrochen, ausgehöhlt war. Das verstörte sie. Zwar war er nie ein Freund des Kriegs gewesen, doch er hatte auch nie vor der brutalen Notwendigkeit körperlicher Auseinandersetzungen zurückgescheut. In seinen jungen Jahren war er selbst in den Krieg gezogen und für seine wilde Unerschrockenheit im Kampf berühmt gewesen. Damals, in den Anfangstagen des Aufstands – bevor er in den Norden entsandt wurde -, hatte Lorcan gemeinsam mit Jonathon über die Landkarten gebeugt gestanden und Schlachtpläne geschmiedet, die gewiss Hunderte Männer in den Tod schicken würden. Warum also bekümmerte ihn die Aussicht, seine Maschine könnte zur Verteidigung des von ihm so geliebten Königreichs eingesetzt werden?
    Was Jonathon betraf – ihn verstand Wynter besser. Er befürchtete, die Maschine könnte gegen ihn gerichtet werden – vielleicht hatte er sie für sich allein haben wollen und deshalb alles Wissen über sie zurückzuhalten versucht. Doch warum hatte er dann überhaupt je eingewilligt, sie zu zerstören? Ein so mächtiges Instrument! Nichts von alldem wollte ihr einleuchten … Und nun war sie erst recht entschlossen, Alberon zu suchen, um Antworten auf diese Fragen zu erhalten.
    Lorcan zischte, und Wynter riss sich erschrocken aus ihren Gedanken. Er verzog das Gesicht und entwand sich sanft ihrem Griff. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie seine Finger in ihrem inneren Aufruhr geknetet hatte wie Kuchenteig.
    »Oh, Vater, entschuldige!«

    Er war immer noch verstört und aufgewühlt. »Morgen früh wird er das bereuen«, murmelte er. »Wenn der Wein seine Wirkung verloren hat.«
    »Aber jetzt kann er es nicht mehr zurücknehmen! Sie gehört dir!«
    Ratlos blickte Lorcan sie an, dann begriff er, dass sie von der Konzession sprach. »Nein, mein Schatz. Er wird bereuen, vor dir so gesprochen zu haben. Es wird an ihm nagen … er wird sich nicht sicher fühlen. Zu wissen, dass er sich vor dir so offenbart hat.« Er sah durch sie hindurch. »Du musst fort – mehr denn je. Sobald Razi aufgebrochen ist, musst du ihm folgen. Du darfst keine Zeit vergeuden, sonst verlierst du ihn noch …« Jetzt blickte er ihr fest in die Augen und schüttelte sie leicht, um die Bedeutung seiner Worte zu unterstreichen. »Du … darfst … nicht … zögern !«
    »Aber was wird aus dir, Vater?«
    »Aus mir? Aus mir wird nichts mehr, ich bin am Ende. Aber ich werde nicht zulassen, dass du in den Flammen verbrennst, die ich selbst schürte. Geh! Folge Razi nach Padua! Unterstell dich seinem Schutz, denn er wird dich niemals hierher zurückschicken, das verspreche ich dir. Du sollst ein gutes Leben haben, mein kleines Mädchen …« Er zog die Augenbrauen hoch und lächelte schief. »Und das wirst du gewiss – hat nicht der König persönlich dir soeben die beste Handwerkskonzession ausgehändigt, die je in der Geschichte dieses Königreichs einem Mann oder einer Frau gewährt wurde?« Erneut strich er ihr über das Haar und neigte liebevoll den Kopf. »Bei deiner Begabung, meine Kleine, kannst du gar nicht scheitern.«
    »Oh, Vater, bitte.« Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen – konnte nicht die unerschütterliche Hoffnung darin lesen und gleichzeitig wissen, dass sie ihn hintergehen würde.
Sie wandte den Kopf ab und erstarrte, als sie die Katze auf der Fensterbank fand. Das Tier fletschte ungeduldig die Zähne und funkelte sie an. Wynter riss sich von dem Anblick los. Herr im Himmel .
    »Wynter?« Lorcan klopfte ihr auf die Hand. »Liebling?«
    Nun sah sie ihn an und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er nahm ihr Kinn in seine große Hand und wischte sie mit dem Daumen ab. »Mein Schätzchen«, flüsterte er. »Könnten wir … könnten wir uns nicht etwas vormachen?«
    Noch mehr Tränen flossen, Wynter senkte den Kopf. Sie gehörten nicht zu den Menschen, die sich oder anderen etwas vormachten, die Moorehawkes, ganz und gar nicht. Als sie ihm das Gesicht wieder zuwandte, nahm sie seine Hand. »Ja, Vater. Was wollen wir uns vormachen?«
    Er

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