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Mops und Möhren

Mops und Möhren

Titel: Mops und Möhren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Porath
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vor. Mein Tierretter hilft gern, allen und immer.
    »Ja, wieso ausgerechnet wir?« Das würde mich nun auch interessieren.
    »Weil ihr das Pech hattet, mich einzuladen«, grinst Bernd. »Ich kenne sonst niemanden aus der Kolonie.«
    »Da siehst du mal, was du mit deinen Kochkünsten wieder angerichtet hast«, schäkert Chris in Richtung Rolf.
    »Was kann denn ich dafür, wenn der Herr Othmer ein so engagierter Rechtsverdreher ist?«, witzelt unser Koch zurück. Bernd lacht, wird dann aber wieder ernst.
    »Ich habe zwar noch nicht alles gesehen, aber die Unterlagen der Kolonie sind auch nicht gerade erfreulich. Durch die Mitgliedsbeiträge sind knappe 8.000 € auf einem Sparkonto zusammengekommen. Bleiben also noch immer 34.000 fürs Finanzamt. Das ist Punkt eins. Punkt zwei: die Räumung des Geländes. Die ›Wonne‹ hat einen Erbpachtvertrag. Nun könnte ich mit Gewohnheitsrecht argumentieren, aber wenn die Stadt Bauland braucht, verschafft uns das nur einen kleinen zeitlichen Vorsprung. Wirklich etwas ausrichten kann ich damit auch nicht, und wenn Investoren hinter der Sache stecken, ist das ganz große Geld im Spiel.«
    »Alles in allem ist das also eine richtig beschissene Situation«, fasst Arne zusammen. Bernd nickt.
    »Rechtlich kann ich ehrlich gesagt nicht sehr viel ausrichten. Wie gesagt, eine Klage kann das ganze hinauszögern. Vom Tisch ist es damit aber noch nicht.«
    Wir schweigen betroffen. Chris und Rolf halten sich an den Händen. Chris’ Lippen zittern verdächtig.
    »Ich will meinen Garten nicht verlieren«, sagt er leise.
    »Vielleicht musst du das ja auch gar nicht«, versuche ich ihn zu trösten. »Wir brauchen nur eine gute Idee.«
    »Nur ist gut«, mischt sich Sandra ein. Blöde Kuh! Es geht hier darum, die Jungs aufzumuntern.
    »Die werden wir auch haben«, zische ich in ihre Richtung.
    »Lasst uns doch mal überlegen«, schlägt Arne vor. »Ich hole ein Blatt Papier und wir schreiben alles auf, was uns einfällt.«
    »Klassisches Brainstorming«, erklärt Sandra im Klugscheißermodus. Aber die Jungs und Bernd nicken zustimmend. Mit einer von Bernds mitgebrachten Weinflaschen als Denkhilfe machen wir uns ans Werk. Erst sehen wir schweigend abwechselnd zur Decke und auf die Tischplatte, dann aber beginnen die Einfälle zu sprudeln. Nach einer knappen halben Stunde hat Arne das Blatt mit seiner kaum zu entziffernden Arzthandschrift gefüllt.
    Bernds zweite Flasche hilft uns dabei, die Ideen zu sortieren. Am Ende bleiben zwei übrig: ›Spendenaktion‹ und ›die Kolonie unkündbar machen‹.
    »Na, das ist doch schon mal was«, sagt Arne zufrieden. Chris sieht auch wieder besser aus. »Darauf können wir aufbauen.«
    »Aber heute nicht mehr«, sagt Bernd mit einem Blick auf seinen riesengroßen Chronografen, der so aussieht, als ob er fünf Kilo wiegt. »Ich habe morgen um acht einen Termin bei Gericht.« Der Anwalt steht auf und verabschiedet sich mit einem Nicken in die Runde.
    »Ich bin auch müde«, haucht Sandra und steht ebenfalls auf.
    »Warte«, meint Arne und wirft ihr den Schlüssel über den Tisch hinweg zu. Sandra guckt irritiert, und der Schlüsselbund knallt rasselnd vor ihr auf den Boden. Mudel springt auf und kläfft.
    »Hoppala«, kichert sie und bückt sich. Gleichzeitig mit Bernd. Auf halber Höhe scheppern ihre Köpfe zusammen.
    »Autsch!«, ruft Bernd.
    »Hupps«, quietscht Sandra. Beide greifen gleichzeitig mit der einen Hand an ihren Kopf und mit der anderen nach dem Schlüssel. Bernd ist schneller und reicht Sandra, als er wieder in der Vertikalen ist, mit großer Geste den Schlüsselbund.
    »Dankeschön«, lächelt sie den Anwalt an. Der reibt sich noch immer den Kopf, grinst aber dabei wie ein Honigkuchenpferd.
    »Na, dann gute Nacht«, meint er schließlich und wendet sich zum Gehen.
    »Kommst du nicht?«, will Sandra von Arne wissen.
    »Nein«, antworte ich an seiner Stelle. Sandra zuckt mit den Schultern und folgt Bernd aus der Wohnung.
    »Ich räume das morgen auf«, sagt Rolf und zieht Chris hoch. »Gehen wir zu dir oder zu mir?«
    »Egal«, sagt Chris matt. »Hauptsache schlafen … « Die beiden verabschieden sich.
    »Und wir?«
    »Hauptsache schlafen«, flüstert Arne. »Aber nicht gleich … «
     
    Als ich zum nächsten Mal die Augen aufmache, liegt Earl neben mir, den Knautschkopf auf dem Kopfkissen. Arne ist wohl schon duschen. Ich will den Hund verscheuchen – aber aus meinem Hals kommt nur ein Krächzen wie von einer alten, rostigen Stahltür. Und es

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