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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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Und du kannst froh und dankbar sein, dass Dr. Stern diese Episode ausnahmsweise nicht mitbekommen hat!«

KAPITEL 14
    Koalitionsverhandlungen
    G edankenverloren starrte Antonella ins Kaminfeuer. Sie und Georgia hatten es sich gerade nach dem Abendessen in der Bibliothek gemütlich gemacht, als das Telefon geklingelt hatte und Georgia wie ein Blitz in den Flur gesaust war. Klar, es war Tim, der pflichtbewusst aus London anrief, wo er mit seiner Band weitere Demos aufnahm. Seit er weg war, meldete er sich voller Sehnsucht jeden Abend und erzählte Georgia von seinen Abenteuern. Auf so eine Idee müsste Seth mal kommen, dachte Antonella trübsinnig. Der war zwar nur geschätzte zwei Kilometer Luftlinie von ihr entfernt in seinem Apartment in Sachsenhausen oder in der Eissporthalle, aber offenbar litt er keineswegs so an Sehnsucht wie sein Freund. Sie hatte jedenfalls seit Neujahr nichts mehr von ihm gehört. Silvester hatten sie zusammen mit Tim und Georgia im Cocoon-Club verbracht. Einer von Seths Teamkollegen hatte den Edelclub gemietet und eine rauschende Party veranstaltet. Georgia hatte natürlich wieder eine Menge auszusetzen gehabt, angefangen bei den Gästen, endend bei der Lautstärke – eine Zumutung für sensible Mopsohren -, und war mit Tim und Hugo kurz nach Mitternacht nach Hause verschwunden. Sie selbst war mit Seth noch bis zum Morgengrauen geblieben. Viel von ihm gehabt hatte sie jedoch nicht, weil er die meiste Zeit mit seinem Agenten konspirativ getuschelt hatte. Wahnsinnig romantisch also, ihr erstes Silvester in Frankfurt!
    »Hach«, seufzte Georgia, als sie wieder ins Wohnzimmer kam. »Tim ist so süß. Er hofft, dass sie in London schnell fertig werden und den Rest wieder in Köln machen.«
    »Ich dachte, die anderen Jungs von der Band wollen alle nach London ziehen, weil es dort cooler ist, und die Aufnahmen komplett dort machen?« Antonella sah ihrer Freundin zu, wie sie weitere Holzscheite in den Kamin warf.
    »Schon, aber Tim ist der Chef, und der vermisst mich und will lieber hier weiterarbeiten.« Georgia lächelte glücklich und machte es sich wieder in ihrem Sessel bequem.
    »Das ist echt süß von ihm«, sagte Antonella und fügte düster hinzu: »Davon könnte sich sein Kumpel Seth ruhig mal eine Scheibe abschneiden.«
    Georgia sah sie ernst an. »Antonella, du solltest diesen Neandertaler so schnell wie möglich vergessen. Du hast wirklich etwas Besseres verdient!«
    »Fang bitte nicht schon wieder damit an.«
    »Aber es stimmt doch«, beharrte Georgia, »bei der Party hat er dich auch nur präsentiert wie eine Trophäe – unterhalten hat er sich mit seinem Agenten und anderen ›wichtigen‹ Leuten. Und wann genau hat er sich das letzte Mal bei dir gemeldet?«
    »Hör jetzt auf damit! Es kann halt nicht jeder so ein Mr. Perfect sein wie Tim. Außerdem ist er doch der beste Freund von deinem Wunderknaben. So schlimm kann er also gar nicht sein.«
    »Ich sage ja gar nicht, dass er ein schlechter Mensch ist, er hat bestimmt auch seine guten Seiten. Tim hat mir erzählt, dass er und Seth sich schon seit dem Kindergarten kennen. Da waren sie Nachbarn und unzertrennlich. Und als dann Tims Mutter starb, haben sich Seth und seine Familie um ihn und seinen Vater gekümmert. Seth würde mit Sicherheit alles für seinen besten Freund tun, aber noch mal: Als Mann ist er eine absolute Katastrophe! Ich verstehe einfach nicht, was du dir davon versprichst. Und erzähle mir nicht, dass du glücklich bist!«
    Antonella aber legte – wie so oft – keinen gesteigerten Wert auf ein echtes Gespräch und stand mit den Worten »Ich weiß nur, dass ich jetzt müde bin. Gute Nacht!« vom Sofa auf und verschwand im Bad.
    »Gut, dann eben nicht«, murmelte Georgia seufzend.
     
    Kanadische Eishockeyspieler und ihre Beziehungsqualitäten waren in den kommenden Tagen kein Thema mehr zwischen den beiden. Antonella war mit den nächsten Aufträgen beschäftigt, und Georgia arbeitete daran, Hugo’s Affairs weiter zu professionalisieren. Die Auftragslage war so gut, dass sie ihrer Meinung nach dringend Verstärkung brauchten. Sie wollte eine Assistentin für den administrativen Bereich einstellen und eine Art Bauleiter, der Antonella bei der Projektabwicklung unterstützen sollte.
    »Was ist das denn?« Antonella war gerade von einer Baustelle ins Loft zurückgekommen und fand Georgia vor, die konzentriert Bewerbungsmappen las.
    »Das sind Bewerbungen«, erklärte Georgia das Offensichtliche. »Wir hatten am

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