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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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Schlafzimmer zu gehen und ein paar Sachen zusammenzupacken und rief das nächste Taxi. Es fühlte sich an wie ein Déjà vu – zurück ins Hotel, zurück in das Zimmer vom Vortag, zurück ans Telefon mit Sophie.
     
    Georgia starrte, nachdem sie aufgelegt hatte, eine Weile unglücklich aus dem Fenster. Eigentlich war es ein wunderschöner, sonniger Frühlingstag, und vielleicht würde ein wenig Bewegung an der frischen Luft ihr guttun. Zu schade, dass sie keinen Hund hatte! Es wäre schön, wenn sie jetzt nicht ganz allein sein müsste. Aber Konstantin hatte sich immer geweigert, einen Hund anzuschaffen. Ein Hund würde sie jetzt nach draußen begleiten, und vor allem würde er mit ihr ein neues Leben anfangen. Denn dass sie ein neues Leben anfangen musste, stand nun ganz außer Frage. Georgia lief und lief. Was für ein Glück, dass sie ausgerechnet gestern flache Schuhe gekauft hatte! Normalerweise trug sie nur Pumps, denn klein wie sie war, hatte sie nicht viel Verwendung für Schuhe ohne Absatz. Vorhin hatte sie in ihrer Eile und Verwirrung ganz vergessen, andere Schuhe in den Koffer zu packen. Sie würde also schon sehr bald wieder in die Wohnung müssen. Die Vorstellung, allein dorthin zurückzukehren, irgendwie ihre Sachen zusammenzupacken und alle Spuren ihrer Existenz aus der Wohnung zu tilgen, damit Yvonne einfach ihren Platz übernehmen konnte, war unerträglich. Allerdings, wenn sie ehrlich war, hatte sie nie allzu viele Spuren ihrer Existenz in ihrer Wohnung – in Konstantins Wohnung – hinterlassen. Fast drei gemeinsame Jahre, und sie würde in der Lage sein, alle ihre Sachen in einem Taxi abzuholen.
     
    Sie kannte Konstantin von Teuffel, seit sie zehn Jahre alt war. Damals hatte sie die Sommerferien zum ersten Mal bei Sophie auf Gut Dunkersen, dem Landgut der von Teuffels in der Nähe von Hamburg, verbracht. Danach war sie fast jedes Jahr im Sommer dort gewesen. Im Gegenzug nahmen ihre Eltern Sophie in den Osterferien mit in den Urlaub. Sie reisten jedes Jahr an einen anderen exotischen Ort, meist an einen, an dem ihr Vater gerade neue Geschäftskontakte aufbaute. Georgia hatten die Ferien auf dem Gut immer viel besser gefallen. Sie gingen reiten, schwimmen und – wenn Konstantin, der sechs Jahre älter war als Sophie und sie selbst, die Kleinen mitnahm – auch segeln. Meist kam er jedoch nur für eine oder zwei Wochen vorbei. Wie die Mädchen war auch er in England im Internat. Sie hatte Konstantin nur wenige Male gesehen, denn nachdem er zu studieren begonnen hatte, war er nur noch sporadisch nach Dunkersen gekommen.
    Als sie sich wieder begegneten, war Georgia gerade aus New York zurück, um zukünftig für das Frankfurter Büro ihrer Firma zu arbeiten. Aber zuerst wollte sie zu Sophies und Maxims Hochzeit nach Gut Dunkersen fahren und dort ein wenig Urlaub machen. Danach würde sie sich eine Wohnung suchen. Doch dann war alles anders gekommen. Sophie hatte angerufen und ihr vorgeschlagen, nicht nach Hamburg zu fliegen, sondern mit Konstantin von Frankfurt aus zu fahren.
    »Wäre das nicht lustig? Ihr habt euch so lange nicht gesehen. Und jetzt, wo ihr beide in Frankfurt wohnt, wäre es doch schade, wenn ihr euch nicht anfreunden würdet! Ich bin mir sicher, Konstantin wird begeistert sein, wenn du die Hanseaten-Fraktion verstärkst!«
    Selbstverständlich hatte sie ja gesagt, und sie freute sich über die Aussicht, einen alten Bekannten wiederzusehen. Georgia hatte vor dem Apartmenthotel, in dem sie vorerst untergekommen war, auf ihn gewartet, und als er aus dem Jaguar stieg, hatte sie ihn sofort erkannt. Unglaublich, wie ähnlich er Sophie doch sah! Die gleichen hellblonden Haare, die gleichen stahlgrauen Augen und der gleiche sonnengebräunte Teint. Aber was sie damals wie später am meisten an ihm faszinierte, waren die Selbstsicherheit und Nonchalance, mit denen er sich bewegte. Er hinterließ einen großen Eindruck bei allen Menschen, die er traf, und dieses Talent hatte nicht nur seine Bankkarriere, sondern auch seinen politischen Aufstieg beschleunigt. Er saß seit gut einem Jahr als Abgeordneter im Landtag, und sein Ziel, eines Tages Finanzminister zu werden, schien schon jetzt greifbar nah.
    An diesem Tag vor drei Jahren hatte er sie angesehen und mit dem leicht ironischen Tonfall, an den sie sich gleich wieder erinnerte, gesagt: »Bist du sicher, dass du das magere Gör mit den Zöpfen bist, das meine Schwester immer aus der Schule mit nach Hause gebracht hat?«
    Dann hatte er sie

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