Mopsküsse: Roman (German Edition)
du so freundlich warst, Jennifer einzuladen, habe ich ja die ganze Zeit schwachsinniges Hintergrundgeplapper, das mich wach hält.« Georgia saß gähnend bei Antonella am Küchentisch, während diese einige Snacks vorbereitete. In einer guten halben Stunde, um elf Uhr, sollte TV Total beginnen, mit dem ersten Fernsehauftritt von Tim und Stardust. Antonella schmiss deshalb zur Feier des Tages eine kleine Fernsehparty.
»Ach komm, jetzt sei doch nicht immer so streng mit Jenny. Als ob wir mit Mitte zwanzig anders gewesen wären!« Ein Blick auf ihre Freundin zeigte ihr jedoch, dass Georgia keinerlei Gemeinsamkeit zwischen ihrem jüngeren Selbst und ihrer Sekretärin erkennen konnte. »Und außerdem ist es doch supercool, dass Tim so erfolgreich ist. Da ist ein bisschen Frühaufstehen doch das Wenigste. Ich hab da kein Mitleid – bei mir ist’s in ein paar Wochen mit der Nachtruhe ja auch vorbei.«
Die beiden trugen die Leckereien ins Kaminzimmer, wo Adrian, Giovanni und Harry eifrig dabei waren, Adrians großen Flatscreen-TV zum Laufen zu bringen. Antonella besaß nur einen winzigen Fernseher, der natürlich für das große Event vollkommen indiskutabel war. Die Stimmung bei Adrian und Giovanni ließ zu wünschen übrig, weil die Technik einfach nicht so funktionierte, wie sie sich das vorgestellt hatten.
»Das ist ja wieder typisch: Einen scheißteuren Plasmafernseher und keine Ahnung, wie man ihn anschließt«, ätzte Giovanni.
»Du könntest ja auch mal in die Gebrauchsanweisung schauen«, konterte Adrian.
»Bin ich Schreiner oder Fernsehtechniker?«
»Ich glaube, ihr habt einfach das falsche Kabel«, schlaumeierte auch noch Harry dazwischen.
Antonella wurde ganz hektisch: »Was, der Fernseher läuft noch nicht? Es geht doch gleich los! Das kann doch nicht so schwer sein. Wenn ich auch nur eine Minute versäume, lernt ihr mich mal kennen!«
»Dein lieber Bruder hat ja außer dummen Sprüchen keinen konstruktiven Beitrag zu bieten«, sagte Adrian leicht verärgert. »Nicht dass mich das wundert, die Taktik ›erst quatschen, dann denken‹ kenne ich ja schon von ihm.«
»Immerhin achte ich drauf, dass ich nicht fahrlässig meine Gene verteile!«, plusterte sich Giovanni auf.
»Stopp, stopp, stopp«, unterbrach Georgia die infantile Stichelei. »Ich dachte, das Thema wäre vom Tisch. Also vertragt euch jetzt endlich, Papa und Onkel!«
Glücklicherweise übernahm nun Harry das Kommando und bekam das Technikdilemma schnell in den Griff, und rechtzeitig zum Start der Sendung lief der Fernseher. Jeder schnappte sich ein paar Häppchen und machte es sich gemütlich. Nach der ersten Werbepause war es soweit. Locker plauderten Stardust mit Stefan Raab über ihre Platte und vor allem über die erste Singleauskopplung Heroes and Aliens , einen Star-Trek-Song.
»Wie kamt ihr denn auf die abgedrehte Idee?«, wollte der Moderator wissen.
»Wir wollten Kirk und Picard, den Helden unserer Kindheit, ein musikalisches Denkmal setzen«, antwortete Tim schlicht.
»Ja, klar …« Adrian lachte amüsiert, und Georgia hielt sich die Hände vors Gesicht.
Dann wechselte Stefan Raab das Thema, schnappte sich seine Ukulele und begann, Georgia on my Mind zu singen. »Wieso habt ihr denn diesen Klassiker auf euer Album genommen?«, wollte er wissen.
»Because Georgia is always on my mind«, antwortete Tim lächelnd. Dann zwinkerte er und schickte ein Küsschen in die Kamera.
»Ach, wie romantisch …«, seufzte Jenny.
Georgia warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Obwohl sie gerührt war, fand sie die Situation doch auch ein wenig peinlich. Inzwischen standen Stardust auf der Bühne und präsentierten Heroes and Aliens .
»Das ist ja noch gar nichts! Du hättest Tim mal hören sollen, als er Georgia on my Mind letzten Winter bei unserer Lofteinweihungsparty gesungen hat, um sie rumzukriegen. Das war romantisch!«
»Antonella, bitte!«, empörte sich Georgia.
»Du könntest ruhig ein bisschen stolzer sein. Die Platte ist seit zwei Wochen im Handel und schon auf Platz 23 der Albumcharts. Das ist sensationell für Newcomer!«
»Bist du jetzt die neue PR-Managerin von Stardust?«
»Nein, Quatsch, Pressearbeit ist nicht mein Ding«, gab Antonella vollkommen ernst zurück. »Aber ich habe Tim vorgeschlagen, dass ich bei der nächsten Tour das Stage-Design entwerfen könnte. Ich finde überhaupt, dass Stage-Design super in unser Programm passen würde.«
»Au ja, dann lernen wir lauter Stars kennen!« Jenny war begeistert,
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