Mopsküsse: Roman (German Edition)
wortlos Oliven und Ciabatta in sich hinein. Nach dieser Ochsentour brauchte sie sofort Kohlenhydrate. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten sie den entsetzlichen Babyausstatter nach fünf Minuten wieder verlassen, aber Adrian war eisern geblieben. Und letztendlich auch erfolgreich. Der zukünftige Papa hatte sich auf das Projekt Nachwuchs gründlich vorbereitet. Anhand aktuellster Stiftung-Warentest-Erkenntnisse wählte er die Babyschale fürs Auto und den Kinderwagen aus. Beides würde zusammen mit schier unendlichen Massen an Kleinkram in den nächsten Wochen geliefert werden. Gott sei Dank mussten sie sich wenigstens nicht um Möbel kümmern. Mit Gitterbettchen, Wickelkommode und Schrank war Onkel Giovanni seit einiger Zeit beschäftigt.
Antonella war fix und fertig. Ihr taten der Rücken und die Füße weh, und nachdem sie ihren ersten Hunger notdürftig gestillt hatte, kündigte sie an: »Eines sag ich dir, zu diesem Geburtsvorbereitungskurs am Wochenende bringen mich keine zehn Pferde!«
Ehe Adrian antworten konnte, kam der Kellner und nahm ihre Bestellung auf.
»Natürlich gehen wir da hin.« Adrian meinte es wirklich ernst mit dem Kinderkriegen. »Das ist doch sowieso nur der Crash-Kurs, und Georgia ist auch der Meinung, dass es unbedingt notwendig ist.«
»Dann geh halt mit Georgia hin!« Antonella war angriffslustig. »Aber nein, geht ja nicht, Madame macht sich in Stockholm einen schönen Lenz. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie ja auch die Kapazität zum Thema Schwangerschaft und Geburt ist.«
»Ach, Liebling«, Adrian streichelte ihre Hand und sah sie mit seinen unwiderstehlichen blauen Augen an. »Was schadet es schon, wenn wir da hingehen? Tu es doch einfach für unsere kleine Prinzessin.«
»Unsere kleine Prinzessin ist ohne Probleme in mich hineingekommen, da wird sie es auch wieder raus schaffen! Wie sieht’s eigentlich mit dem Nachmieter für deine Wohnung aus?« Das Thema Baby war beendet. Seit sie sich Weihnachten gründlich ausgesprochen hatten, waren sie unzertrennlich. Beide waren froh, dass die schlimmen Monate der Missverständnisse vorbei waren, freuten sich auf ihr gemeinsames Kind und waren auch sonst geradezu unerträglich ineinander verliebt. In Adrians Wohnung standen praktisch nur noch die Möbel – von denen allerdings nur das schicke Ecksofa und zwei alte Kommoden umsiedeln würden. Sein bewegliches Hab und Gut war nach und nach schon bei Antonella gelandet.
»Das hat geklappt. Die wollen zum 1. März einziehen und übernehmen sogar die Küche und die Waschmaschine. Kein Stress also von dieser Seite.« Er lächelte und fuhr fort: »Aber wir waren mit dem anderen Thema noch nicht fertig.«
»Doch, waren wir!«
Am Montagmorgen erschien Georgia ausgesprochen cool und lässig gestylt im Loft. Hosenanzüge und Business-Kostüme waren ausnahmsweise im Schrank geblieben. Stattdessen trug sie eine nagelneue Acne-Jeans, derbe Bikerboots, ein Ramones-T-Shirt und darüber ihren hellen Nerz. Ihren kurzen Bob hatte sie völlig glatt gezogen, und auch das Make-up war deutlich auffälliger als sonst. Antonella und Jenny starrten sie stumm an – wobei Antonellas Sprachlosigkeit nur von kurzer Dauer war: »Was ist denn mit dir passiert?«
»Ich war in Stockholm ausgiebig shoppen. Dachte mir, wenn ich schon einen Musiker heirate, kann ich wenigstens ab und zu wie eine Rockerbraut aussehen. Gefällt’s dir nicht?« Georgia grinste. Sie hatte offensichtlich ein tolles Wochenende hinter sich und blendende Laune.
»Doch, doch, sehr cool, aber denkst du nicht, dass du damit ein völlig falsches Bild von dir transportierst? Was sollen denn die Kunden denken, wenn sie dich so sehen?«
»Antonella, ich bitte dich, ich habe heute natürlich keine Termine! Und außerdem wird man seinen Look doch mal ein bisschen verändern dürfen.«
»Aber nicht ausgerechnet jetzt!«, rief Antonella mit einem Anflug von Panik.
»Und warum nicht jetzt?« Georgia war irritiert.
»Tu doch nicht so, als wüsstest du von meinem Super-Deal noch nichts.«
Georgia seufzte tief. Aus Antonellas Mund klang Super-Deal verdächtig nach Super-GAU. Dann deutete sie auf ihre Bürotür und sagte: »Komm mit.«
»Du hast was zugesagt?« Georgia wurde ganz schlecht, als sie von Antonellas Homestory-Vereinbarung mit der Bunten hörte.
»Jetzt stell dich nicht so an. Das ist eine Hammergeschichte! Kostenlose Werbung und PR für Stardust und Hugo’s Affairs. Und von der Hochzeit übernehmen sie die
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