Mopsküsse: Roman (German Edition)
Bilder, die Harry schießt, da musst du dich nicht mal mit Fremden rumschlagen. Ich dachte mir, dass dir bei deiner Hochzeit ein wenig Privatsphäre wichtig sein wird. Außerdem habe ich das doch schon alles mit Tim besprochen. Der ist total begeistert. Hat er dir denn gar nichts gesagt?«
Georgia schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich habe ja sehr schmerzlich gelernt, dass man dich keine zwei Wochen alleine lassen kann, aber selbst in zwei Tagen bringst du es fertig, nichts als Chaos zu produzieren. Und dass du jetzt auch noch Tim in deine Spinnereien verwickelst, geht eindeutig zu weit!«
»Ich habe heute glücklicherweise super Laune«, sagte Antonella warnend, »sonst würde ich mich jetzt wirklich aufregen. Denk mal darüber nach, was das alles für Vorteile hat. Und deine einzige Aufgabe ist es, in deinen üblichen Edelfummeln in die Kamera zu lächeln. Das wirst du ja wohl noch hinbekommen.« Und weg war sie.
Arbeit, Tims Termine und jetzt auch noch diese unselige Geschichte – das hatte sich Georgia irgendwie ganz anders vorgestellt. Obwohl sich alles in ihr sträubte, hatte sie letztlich doch der Homestory zugestimmt. Tim hatte ihr gestanden, dass ihm der Bericht für seine Karriere schon ziemlich wichtig wäre, dass er sich in Stockholm aber nicht getraut hätte, das Thema anzuschneiden. Es blieb eine ärgerliche Sache, aber es gab wirklich genug andere Dinge, um die sie sich kümmern musste – an erster Stelle ihre Hochzeit.
Und so brütete sie Mitte Februar über dem bedrohlich angewachsenen Papierstapel – Gästelisten, Menüvorschläge und tausend Kleinigkeiten -, als Tim abends nach Hause kam: »Gut, dass du da bist!« Georgia blickte vom Tisch auf. »Wir haben eine ganze Menge zu besprechen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel wir noch zu erledigen haben. Glücklicherweise habe ich wenigstens die ganze Party-Orga an Antonella und Sophie delegiert.«
»Süße, es tut mir total leid, aber es gibt ein Problem.« Tim klang kleinlaut und sah sie ein wenig ängstlich an. »Ich glaube, wir müssen die Hochzeit verschieben.«
»Verschieben? Wie stellst du dir das denn vor? Die Einladungen sind doch schon mit der Weihnachtspost rausgegangen.« Georgia war fassungslos. »Wir können doch nicht dreihundert Leute anrufen und ihnen sagen: Sorry, aber wir haben es uns anders überlegt. Wir heiraten an einem anderen Tag.«
»Ich weiß, das ist alles ein bisschen schwierig … Aber ich muss an dem Tag, an dem wir zum Standesamt wollten, in London sein – MTV, das ist echt wichtig, das verstehst du doch, oder?«
Was könnte wichtiger sein als unsere Hochzeit, dachte Georgia seufzend und überlegte dann laut: »Am Tag der standesamtlichen Trauung? Das heißt, du bist am nächsten Tag für das große Fest da?«
»Ja schon, natürlich!« Tim war erleichtert, er hatte mit einer schlimmeren Reaktion gerechnet, und so wagte er einen weiteren Vorstoß: »Ins Standesamt wollten wir doch ohnehin nur mit ein paar Leuten. Können wir das nicht einfach vorverlegen?«
»Also gut, ich kümmere mich darum – wenn du mir versprichst, dass du mir heute und morgen mit diesen ganzen Sachen hier hilfst.« Georgia sah es wie meistens pragmatisch: Probleme werden nicht bejammert, sondern gelöst!
»Du bist ein Schatz! Und weißt du was: Wenn wir das Standesamt sowieso verschieben müssen, dann lass es uns doch alleine machen, nur wir zwei. Und die anderen überraschen wir!«
Am 7. März tauchten die beiden glücklich strahlend mittags mit einem großen Korb im Loft auf und sorgten für sehr erstaunte Blicke von Antonella und Jenny, die Georgia auf einem Kundentermin wähnten.
»Wie seht ihr denn aus?«, fragte Antonella mit großen Augen. »Ist was los?«
Georgia trug ein weißes Chanel-Kostüm mit schwarzen Paspeln, Tim einen schwarzen Anzug mit weißem T-Shirt.
»Allerdings«, sagte Georgia. »Wir kommen gerade vom Standesamt. Lasst alles stehen und liegen. Jetzt wird gefeiert!«
Tim öffnete den Korb und entkorkte die erste Flasche Champagner. Georgia packte währenddessen verschiedene Delikatessen aus. Mit Adrian und Giovanni war die improvisierte Party bald komplett und dauerte bis in den späten Nachmittag. Alle freuten sich schon auf das große Fest im Mai, nur Antonella verzog bei dem Gedanken an die Hochzeitsvorbereitungen die Schnute: »Also deine Freundin Sophie geht mir schon wieder tierisch auf den Geist – diese bizarren seitenlangen E-Mails, die sie mir ständig schickt. Hat die nichts
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