MoR 04 - Caesars Frauen
Cisalpina und Illyrien für fünf Jahre zu bestätigen! Ferner, dem Senat zu untersagen, Anordnungen zu ändern, die wir in dieser Versammlung beschlossen haben. Denn der Senat hat sich das eigene Recht abgesprochen, die konsularischen Provinzen zu verteilen; er sieht sich augenscheinlich außerstande, für einen Mann wie Gaius Caesar eine sinnvollere Aufgabe zu finden, als Italiens Viehpfade zu vermessen! Laßt doch den Sternengucker die Misthaufen inspizieren, Gaius Caesar aber sei ein besserer Ausblick vergönnt!«
Vatinius’ Gesetz war vor die Plebejische Versammlung gebracht worden, und dort blieb es vorerst und erlebte eine contio nach der anderen; Pompeius trat für das Gesetz ein, dann folgten Crassus, Lucius Cotta — und Lucius Piso.
»Es will mir einfach nicht gelingen, unsere feigen Tribunen dazu zu bewegen, das Veto einzulegen«, sagte Cato zitternd vor Wut zu Bibulus. »Nicht einmal Metellus Scipio, kannst du das glauben? Alles, was sie dazu zu sagen haben, ist, daß sie gern am Leben bleiben möchten! Oh, wäre ich noch Volkstribun, ich würde es ihnen zeigen!« »Und wärst ein toter Mann, Marcus. Das Volk will das Gesetz, frage mich nicht, warum. Es setzt nun mal auf Außenseiter. Pompeius war eine bewährte Größe, Caesar ist ein Risiko. Die Ritter, dieses abergläubische Gesindel, glauben, daß er ihnen Glück bringt.«
»Das Schlimmste ist, daß du die Viehpfade am Hals hast. Vatinius lag sehr daran, zu betonen, daß einer von euch beiden dieses Amt zu übernehmen habe.«
»Das werde ich auch tun«, sagte Bibulus erhobenen Hauptes.
»Wir müssen ihn auf irgendeine Weise aufhalten. Macht Vettius denn Fortschritte?«
Bibulus seufzte. »Nicht so, wie ich gehofft hatte. Ich wünschte, du hättest mehr Talent im Ränkeschmieden, Cato, doch leider ist das nicht der Fall. Die Idee war zwar nicht schlecht, doch Vettius ist nicht gerade der ideale Mann für unsere Ziele.«
»Gleich morgen suche ich ihn auf.«
»Nein, überlaß das mir!« rief Bibulus besorgt.
»Angeblich wird Pompeius im Senat sprechen. Er will sich dafür stark machen, daß der Senat Caesars Forderungen erfüllt. Pah!«
»Die zusätzliche Legion, die er beansprucht, wird er nicht erhalten, soviel ist sicher.«
»Wie komme ich dazu, zu denken, daß man sie ihm gewähren wird?«
Bibulus lächelte säuerlich. »Weil er vom Glück begünstigt ist?« fragte er.
»Ja, obgleich mir diese Haltung nicht behagt. Sie läßt ihn so begnadet erscheinen.«
Und wie nicht anders zu erwarten, trat Pompeius für Vatinius’ Gesetzentwurf ein.
»Es ist mir nicht entgangen«, wandte Pompeius Magnus sich an die Senatoren, »daß man der Provinz Gallia Transalpina seit dem Tode unseres geschätzten Konsularen Quintus Metellus Celer noch keinen neuen Statthalter zugeteilt hat. Gaius Pomptinus bekleidet nach wie vor das Amt im Namen dieses Hauses, und wie es scheint, seid ihr mit ihm zufrieden; doch meinen Beifall und den Gaius Caesars oder irgendeines anderen bewährten Befehlshabers hat er nicht. Entgegen unseren Protesten habt ihr sein Wirken gebilligt, doch glaubt mir, Pomptinus ist nicht fähig dazu, Gallia Transalpina zu regieren. Gaius Caesar hingegen ist ein Mann von großer Energie und Tüchtigkeit, wie seine Zeit als Statthalter in Hispania Ulterior bewiesen hat. Eine Aufgabe, die die meisten Männer gar nicht bewältigen könnten, fordert ihn, wie übrigens auch mich, erst recht heraus. Und so stelle ich den Antrag, daß man Gaius Caesar das Amt des Statthalters in den Provinzen Gallia Cisalpina und Gallia Transalpina — einschließlich der dazugehörigen Legionen — gewähren möge. Das hätte eine Menge Vorteile. Als Statthalter beider Provinzen wird er in der Lage sein, seine Truppen dort einzusetzen, wo man sie gerade braucht, egal, um welche der Provinzen es sich handeln mag. Seit drei Jahren schon befindet sich Gallia Transalpina im Unruhezustand. Seine rebellischen Stämme mit einer einzigen Legion in Schach halten zu wollen, wäre nachgerade lächerlich. Doch die Provinzen unter einem Statthalter zu vereinen, bedeutet, daß sich Rom die Kosten für weitere Legionen ersparen kann.«
Catos Hand wedelte in der Luft, und Caesar erteilte ihm mit breitem Lächeln das Wort: »Marcus Porcius Cato, du kannst reden.«
»Dein Selbstvertrauen muß beachtlich sein«, donnerte Cato, »daß du dir einbildest, du könntest mir ungestraft das Wort erteilen, Caesar. Nun, mag ja sein, daß dem so ist, doch wird zumindest mein Protest gegen
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