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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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zurechtgelegt.« »Ja, sicher, Fulvia.«
    »Bist du mit einem Auftrag hier, oder bleibst du zu Hause?«
    »Ich habe dem Senat einen Brief Caesars zu überbringen. Er soll heute bei der Antrittssitzung der neuen Konsuln verlesen werden.«
    »Wer wird ihn verlesen?«
    »Antonius. Mir würden sie nicht zuhören, ich bin zur Zeit privatus.«
    »Kannst du wenigstens ein paar Tage hierbleiben?«
    »Ich hoffe, daß ich nie mehr weg muß, Fulvia!«
    Kurz darauf machte sich Curio auf den Weg zum Tempel des Jupiter Optimus Maximus auf dem Kapitol, wo wie immer die Sitzung des Senats zum Neuen Jahr stattfand. Ein paar Stunden später kehrte er zusammen mit Marcus Antonius zurück.
    Die Vorbereitungen für das Abendessen nahmen einige Zeit in Anspruch; Gebete mußten gesprochen, den Laren und den Penaten ein Opfer dargebracht werden, die Togen mußten abgelegt und gefaltet, die Schuhe ausgezogen und die Füße gewaschen und abgetrocknet werden. Fulvia schwieg während dieser Vorbereitungen und nahm dann auf dem rechten Sofa Platz — sie war eine jener schrecklich emanzipierten Frauen, die unbedingt im Liegen essen wollten.
    »Aber jetzt erzählt!« sagte sie, nachdem der erste Gang aufgetragen war und die Diener sich zurückgezogen hatten. »Ich will alles wissen.«
    Antonius aß gierig, während Curio berichtete.
    »Unser hungriger Freund hier hat Caesars Brief mit so lauter Stimme verlesen, daß nichts ihn übertönen konnte«, sagte er schmunzelnd.
    »Und was stand in dem Brief?«
    »Caesar schlägt vor, daß er entweder seine Provinzen und sein Heer behalten darf oder alle anderen Träger eines Imperiums genau zur gleichen Zeit ihr Amt niederlegen wie er.«
    »Aha!« rief Fulvia. »Er wird also nach Rom marschieren.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Weil er eine inakzeptable Forderung gestellt hat.« »Schon, aber... «
    »Sie hat recht«, sagte Antonius kauend, ein Ei im Mund, ein anderes in der Hand. »Er wird marschieren.«
    »Was passierte dann?«
    »Lentulus Crus führte den Vorsitz. Er verhinderte eine Debatte und eine Abstimmung über Caesars Forderung, indem er sich endlos über die allgemeine Lage der Republik erging.«
    »Aber Erster Konsul ist doch Marcellus Minor, er führt im Januar die fasces. Warum hat nicht er die Versammlung geleitet?«
    »Er ging nach den religiösen Zeremonien nach Hause«, sagte Antonius mit vollem Mund. »Kopfschmerzen oder so.«
    »Marcus Antonius! Mit vollem Mund redet man nicht!« sagte Fulvia streng.
    Antonius schluckte vor Schreck und setzte ein reuiges Lächeln auf. »Entschuldigung!«
    »Sie ist eine strenge Mutter«, erklärte Curio und sah seine Frau anbetend an.
    »Und was passierte dann?« fragte die gestrenge Mutter.
    »Dann hat Metellus Scipio eine Rede vom Stapel gelassen«, seufzte Curio. »Bei den Göttern, ist der langweilig! Zum Glück wollte er unbedingt einen Antrag stellen, so daß uns sein sonstiges endloses Geschwafel erspart blieb. Das Gesetz über die Volkstribunen sei nichtig, sagte er, in anderen Worten, Caesar habe keinerlei Recht auf seine Provinzen und sein Heer. Wenn er für die nächsten Konsulatswahlen kandidieren wolle, müsse er als privatus nach Rom kommen. Scipio beantragte, von Caesar die Entlassung seines Heeres zu einem noch festzusetzenden Zeitpunkt zu verlangen oder ihn zum Feind Roms zu erklären.«
    »Das ist frech!« sagte Fulvia empört.
    »Allerdings«, bestätigte Curio. »Aber der Senat war auf Scipios Seite. Kaum einer hat gegen den Antrag gestimmt.«
    »Trotzdem ist er sicher nicht angenommen worden.«
    Antonius schluckte schnell und sagte mit lobenswerter Deutlichkeit: »Quintus Cassius und ich haben dagegen gestimmt.«
    »Recht so!«
    Pompeius war über dieses Veto anderer Meinung. Als die Debatte am zweiten Januar im Senat wiederaufgenommen wurde und mit einem weiteren Veto der beiden Tribunen endete, geriet er völlig außer sich. Die Spannung setzte ihm mehr zu als den anderen Menschen in der verschreckten und verängstigten Stadt. Er hatte schließlich am meisten zu verlieren.
    »So kommen wir nicht weiter!« herrschte er Metellus Scipio an. »Ich will endlich eine Entscheidung! Das kann tagelang, ja monatelang so weitergehen — wenn wir nicht aufpassen, sitzen wir noch an den Kalenden des März hier, und Caesar tanzt uns immer noch auf der Nase herum! Ich habe das Gefühl, Caesar will mich fertigmachen, und dieses Gefühl gefällt mir ganz und gar nicht! Mit diesem Theater muß jetzt Schluß sein! Der Senat muß endlich

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