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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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sprang von der Brücke und eilte zum Bug. Er spähte in dieselbe Richtung, in die auch Shona schaute. Dann setzte er sich mit offenem Schnabel ein wenig zu schnell auf seine verbundenen Schwanzfedern. Es war, als hätten die Beine unter ihm nachgegeben. Morag lief zu ihm und kniete sich neben ihn hin.
    »Bertie? Bertie? Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie besorgt.
    Bertie bedeckte mit einem Flügel die Augen und deutete mit dem anderen auf den Mann am Ufer. »Das ist … das ist …«, begann er. Aldiss führte seinen Satz zu Ende.
    »Ähm, das ist Montgomery«, sagte er schwach und brachte sich hinter dem Vogel in Sicherheit, sodass man ihn vom Ufer aus nicht sehen konnte. »Und er wirkt nicht besonders glücklich. Vielleicht wäre es besser, nach Murst zurückzukehren. Glaubt mir, es wäre leichter, Mephista gegenüberzutreten!«
    »Wir können nicht zurückfahren«, sagte Morag. Sie stand auf und blickte zu dem reglosen Mann auf dem Dock hinüber. »Wenn es hilft, werde ich alles erklären. Ich war diejenige, die vorgeschlagen hat, nach Murst zu fahren und den Kristall zu holen. Was passiert ist, war meine Schuld. Das werde ich ihm sagen.«
    Kyle legte an und schaltete den Motor aus. Dann kam er von der Brücke und sprang auf den steinernen Kai. Er machte sein Boot hastig fest und blickte auf seine Mannschaft. All das Gerede über Montgomery war ihm entgangen, und er verstand nicht, warum keiner der vier sich bewegte. Kyle wirkte verwirrt.
    »Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass ihr fischen gehen wollt?«, scherzte er. »Ich dachte, ihr wäret froh, wieder festes Land unter den Füßen zu haben.«
    Sie blickten schweigend zu ihm auf.
    »Was soll das? Erzählt mir nicht, dass ihr jetzt alle unter einem Sprachlosigkeitszauber steht?«
    »Ich glaube nicht, dass es das ist, was sie stumm macht«, erklang eine leise Stimme hinter ihm. Kyle zuckte zusammen. Als er sich umdrehte, sah er hinter sich einen Mann stehen, von dem er später erfahren sollte, dass er ein großer und guter Zauberer war.
    Der Mann nahm seinen Stab in die linke Hand und streckte die Rechte aus, um sie Kyle zu reichen. »Montgomery – erfreut, Sie kennenzulernen«, sagte er leutselig.
    »Kyle«, antwortete der Fischer und streckte seinerseits die Hand aus. Es folgte ein festes Händeschütteln. Montgomery ließ als Erster los, und Kyle rieb sich die Finger, die von dem kräftigen Griff des anderen Mannes schmerzten.
    »Ah, der Fischer?«, sagte Montgomery. »Ja, ich weiß alles über Sie.«
    Er blickte auf die mit offenem Mund dastehenden Bootspassagiere unter ihm hinab. »Nun?«, fragte er herrisch. »Ich denke, ihr alle habt eine Menge zu erklären, vor allem du, Mr Fluke.«
    Bertie blickte einfältig drein. »Hallo, Euer Lordschaft«, sagte er leise. »Gut schaut Ihr aus.«
    Montgomery beachtete ihn nicht weiter, sondern wandte seine Aufmerksamkeit Aldiss zu, der versuchte, sich still und heimlich davonzustehlen, bevor er entdeckt wurde.
    »Und du, Aldiss Trinkwasser«, fuhr der Zauberer streng fort. Die kleine Ratte erstarrte. »Ich weiß, dass du mich gehört hast.« Die Ratte drehte sich um und lächelte, wie nur Ratten lächeln können – das Maul zu einem irren Lächeln verzogen, zeigte er seine großen Vorderzähne. Dann verneigte er sich.
    »Oh … ähm … hallo, Euer Lordschaft«, sagte er nervös. »Ich habe Euch gar nicht bemerkt. Ich wollte mir nur etwas … ähm … etwas Käse holen oder so.«
    »Du gehst nirgendwohin«, erklärte Montgomery langsam. »Nicht bevor du und deine Spießgesellen an Land gekommen seid und mir die sehr gute Erklärung gegeben habt, die ihr gewiss für dieses ungeheuerliche Debakel haben müsst. Oh, übrigens, habe ich dich, Shona, schon willkommen geheißen?«
    Aldiss sah Bertie an und Bertie sah Aldiss an und beide sahen Shona an. Sie waren alle zu demselben Schluss gekommen: Sie würden tun müssen, was man ihnen befohlen hatte. Immerhin war Montgomery der mächtigste Zauberer der Welt. Aldiss half Bertie auf die Füße und sie kletterten über die Bootsreling auf den steinernen Kai. Mit einem Finger bedeutete Montgomery Morag, Shona und Kyle, ihnen ebenfalls zu folgen.
    In einem kleinen Hafencafé, in dem magische Wesen willkommen waren, gestattete Montgomery allen, einen Becher Honigwabentee zu trinken und geröstetes Kirschblütenbrot zu essen, bevor er eine wütende Tirade vom Stapel ließ.
    »Ich lade euch herzlich ein, dieses Frühstück zu genießen. Denn sobald ihr damit fertig

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