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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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gedacht, wir hätten dich verloren.«
    »Mir geht es bestens«, erwiderte Morag. »Aber was ist passiert?« Sie sah sich um und erblickte den leblos am Boden liegenden Devlish.
    »Oh! Habe ich …? Habe ich ihn getötet?«, wisperte sie mit Tränen in den Augen. Bertie nickte. »Und wo ist Kyle?«, fragte sie mit vor Angst gepresster Stimme.
    »Ich bin hier!«, sagte Kyle, während er auf den Strand kroch. Tropfnass und zitternd stand er auf.
    »Wie hast du überlebt?«, fragte Morag glücklich und erstaunt.
    »Ich bin Fischer!« Er lachte. »Das Meer wird mich nicht holen. Nicht diesmal.«
    »Gott sei Dank«, erwiderte Morag, die bei dem Gedanken daran, ihr Freund hätte sterben können, den Tränen nah war. »Als ich dich untergehen sehen habe, dachte ich …«
    »Um mich loszuwerden, braucht es erheblich mehr als ein kleines bisschen Wasser und ein paar Blitze«, versicherte er ihr. »Im Gegensatz zu deinem Mann dort drüben«, fügte er hinzu und deutete auf Devlish. Morag brach in Tränen aus. Kyle kam herbei und zog sie in eine feuchte Umarmung.
    »Vertrau mir, Mädchen. Er hat verdient, was er bekommen hat«, sagte er und drückte sie an sich. »Zerbrich dir seinetwegen nicht den Kopf.«
    Shona und Aldiss, die, wie gelähmt vor Angst, auf dem Boot geblieben waren, kamen nun ebenfalls zu ihnen auf die Pier. Nacheinander umarmten sie Morag und küssten sie. Unsicher, was sie nun tun sollten, beschlossen die Freunde, den toten Devlish dort liegen zu lassen, wo er gestürzt war. Obwohl niemand es aussprach, waren sie alle sehr erleichtert fortzukommen. Aber sie brannten darauf, Morag dieselbe Frage zu stellen, und es war Aldiss, der schließlich den Mut dazu aufbrachte.
    »Morag?«, sagte er leise. »Wie hast du das gemacht? Woher kanntest du die Worte?«
    »Ich erinnere mich eigentlich an gar nichts«, antwortete sie langsam. »Ich habe den Kristall hochgehalten und danach weiß ich nichts mehr. Ich erinnere mich irgendwie daran, Dinge gesagt zu haben, aber ich könnte sie nicht wiederholen. Es war der Kristall, der durch mich gesprochen hat. Ergibt das einen Sinn?«
    »Absolut«, erklärte Bertie. »Er ist ein Kanal und sehr mächtig. Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich für den Moment darauf aufpassen würde?« Er streckte einen Flügel aus. »Bitte, gib ihn mir, damit ich ihn sicher aufbewahren kann.« Morag übergab ihm den Stein mit sichtlicher Erleichterung. Als Bertie ihn entgegennahm, erscholl aus der Burg ein mächtiger Schrei, gefolgt von einem in die Länge gezogenen Wehklagen. Morag schauderte. Kyle und die anderen blickten besorgt drein.
    »Ich denke«, sagte Kyle, »Lady Mephista hat soeben begriffen, dass wir ihren Vater getötet haben. Sie muss vom Turm aus zugeschaut haben. Schnell, lasst uns ablegen, bevor sie kommt, um Rache zu üben.«
    Die Freunde rannten los. Shona an der Spitze, gefolgt von Aldiss und Bertie, während Morag und Kyle das Schlusslicht bildeten. Sie alle sprangen in das kleine Fischerboot, das ins Schaukeln geriet und wild gegen das Holz der Pier schlug. Kyle machte das Boot eilig los, erklomm die Brücke und ließ den Motor an. Unterdessen beobachteten die anderen ängstlich die Burg. Jedes einzelne Fenster war von innen durch ein wildes, vulkanisches Leuchten erhellt. In der Dunkelheit konnten sie nicht viel erkennen, aber sie waren sich sicher, dass Mephista auf dem Weg war.
    »Schnell, Kyle! Schnell!«, zischte Shona vom Heck aus. Das Schreien von der Burg wurde lauter und lauter und immer gequälter, bis die Freunde es kaum noch ertragen konnten. Morag hielt sich die Ohren zu. Das Geräusch war schrecklich, wie von einer schwarzen Fee, die einen unmittelbar bevorstehenden Tod ankündigte. Dann brach es plötzlich ab.
    Sie spürten noch, wie die Pier unter den Stiefeln gewaltiger Schritte erbebte, dann löste sich das Boot von seinem Liegeplatz. Im fahlen Licht des Mondes konnten sie Hunderte von Riesenwachen sehen, die aus der Burg eilten und sich am Strand versammelten. Eine Fackel loderte auf und wurde hochgehalten. Das flammende Licht fiel auf das Gesicht des Fackelträgers, und die Freunde, die sich auf dem Boot zusammenkauerten, sahen, dass es Mephista war. Sie schien nach etwas zu suchen. Dann entdeckte sie es am Ufer. Den Leichnam ihres Vaters. Das Kreischen setzte von Neuem ein, diesmal noch schrecklicher als zuvor.
    »Sie haben ihn getötet!«, schrie Mephista gellend. »Sie haben meinen Vater getötet! Dafür werdet ihr bezahlen! Ich werde euch finden! Hört

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