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Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Bauer , Bastian Zach
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Blankpolierte Instrumente reihten sich nebeneinander, jedes mit unterschiedlichen Haken und Klingen endend. Eine Sammlung des Schmerzes.
    „Du verstehst es wirklich, dir überall Freunde zu machen, List. Aber ich geb mich nicht der Illusion hin, dass du mir erzählst, wo ich das Weib finde. Was jetzt kommt, ist nur zum Vergnügen.“ Von Pranckh riss Johann das Hemd herunter. Der vernarbte Oberkörper schien ihn nicht zu überraschen. „Respekt. Da hat Gamelin nicht übertrieben.“
    „Wundert mich nicht, dass Ihr sogar mit dem Feind paktiert.“
    Von Pranckh schüttelte den Kopf. „Spar dir deine Kräfte, du wirst sie brauchen.“ Er nahm eines der Instrumente, an dessen Ende ein dünnes Eisenstück ähnlich einer Spirale hervorstand, und drückte es mit einer Drehbewegung in Johanns Seite.
    Johann schrie auf, der Schmerz war überwältigend, ließ ihn nach Luft schnappen. Von Pranckh hielt kurz inne, um die Ebbe nach der Flut aus Schmerz abzuwarten, dann drehte er die Eisenspirale ein Stück weiter ins Fleisch.
    Glühende Wogen durchfluteten Johanns Körper, er begann unkontrolliert zu zucken. Alles drehte sich vor seinen Augen, die erlösende Bewusstlosigkeit war zum Greifen nah.
    Aber Johann wusste, dass von Pranckh nicht so weit gehen würde. Die Tortur sollte Stunden dauern, von Pranckh war ein Meister darin, jemanden am Rand der Ohnmacht und des Todes entlangtaumeln zu lassen, bis er sein Ziel erreicht hatte.
    Johann wusste, dass er diesmal nicht mehr entkommen würde.
    Verzeih mir, Elisabeth.
    Als hätte er die stumme Bitte gehört, drehte von Pranckh das Eisen weiter und weiter …
    LVII
    Der Morgen war da. Das Licht, das durch die Ritzen der Decke fiel, wurde stärker.
    Josefa wusch sich das Gesicht im Eimer und aß ein paar Bissen Wurst. Elisabeth kauerte sich müde in die Ecke. Die Nacht in dem unbequemen Raum stand beiden ins Gesicht geschrieben.
    „Bleib hier, ich schau, was ich erreichen kann“, wies Josefa Elisabeth an.
    „Ich komm mit“, antwortete diese und stand auf.
    „Nichts da. Die suchen zwei Frauen, also geh ich allein. Ruh dich aus und iss was.“
    Elisabeth nickte widerwillig. Josefa drückte ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange, dann öffnete sie vorsichtig die kleine Holztüre an der Wand. Die Scharniere knarrten, dahinter lag ein schmaler Gang, dessen grobsteinige Wände mit Wassertropfen übersät waren.
    Wohl die Verbindung zwischen zwei Kellern, mutmaßte Elisabeth.
    Josefa glitt in die Dunkelheit. „Mach hinter mir zu!“, sagte sie zu Elisabeth, dann war sie verschwunden.
    Elisabeth kaute lustlos an der Wuststange. Natürlich hatte Josefa recht damit, nichts zu überstürzen. Allerdings fühlte sie sich dadurch so hilflos, als stünde sie an einem See und wollte ein Boot erreichen, das unaufhaltsam von ihr wegtrieb, und je mehr sie sich bemühte es zu fassen, desto mehr entglitt es ihr.
    Ich werde dich finden .
    Das hatte sie damals zu ihm bei dem Kontrollposten in Tirol gesagt, als alles aus zu sein schien, und sie hatte es bei ihrem Leben so gemeint. Sie erinnerte sich, was er alles für sie getan hatte.
    Und wie sie ihn geliebt hatte, von dem Moment an, als sie ihn mit ihrem Großvater halb erfroren aus dem Schnee gezogen hatte.
    Tränen stiegen in ihr hoch, gleichzeitig aber auch Zorn gegen die Widrigkeiten, gegen die sie und Johann dauernd ankämpfen mussten. Das hatten sie nicht verdient.
    Herrgottnochmal.
    Den Teufel würde sie tun und nur abwarten. Johann hatte bisher so viel für sie riskiert, nun war es an der Zeit, etwas für ihn zu tun. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, wusch sich schnell und kniff sich in die Wangen, damit sie wenigstens ein bisschen lebendiger aussah.
    Sie schloss die Augen, stellte sich eine kleine Hütte vor, ein Kind, wie es durch das hohe grüne Gras tollte, und Johann, wie sie mit ihm glücklich auf einer Bank davor saß. Das hätten sie sich verdient.
    Herrgottnochmal!
    Dann huschte sie durch die Luke in die Dunkelheit.
    Der finstere Gang führte sie in den Keller des Nachbarhauses, der ebenso feucht und muffig war. Am Fuß der Treppe hielt sie inne und lauschte.
    Nichts.
    Sie stieg nach oben in den Innenhof. Die plötzliche Helligkeit des Tageslichtes schmerzte in den Augen. Sie atmete tief ein, die Luft war zwar mit den üblichen Gerüchen der Stadt durchtränkt, aber allemal besser als in der Unterwelt, wo sie die Nacht verbracht hatte.
    Elisabeth prägte sich den Hof gut ein, dann suchte sie einen Ausgang. Am Ende

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