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Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Bauer , Bastian Zach
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Herr.“
    Bernardus machte eine kurze Pause, als würde er überlegen, und fuhr dann fort. „Wie erklärt er dann das Stigma auf seinem Rücken?“, fuhr er Nickhorn an.
    Der Alte blickte irritiert in die Runde.
    „Das unübersehbar große Mal, das ihm wohl der Teufel als Zeichen seiner Aufnahme als Gefolgsperson aufgedrückt hat?“
    Nickhorn versuchte panisch auf seinem Rücken etwas zu erkennen, aber es gelang ihm nicht.
    „Antworte er!“, rief Bernardus wütend.
    Der Angeklagte wandte sich dem Dominikaner zu und holte tief Luft. „Ich weiß nicht, was Ihr meint, Herr, Ihr müsst mich für jemand anderen halten! Ich bin ein redlicher Bürger Wiens und ein gehorsamer Diener unseres Herrn Jesu Christus. Mit welchem Recht werft Ihr mir hier solch Ungeheuerlichkeiten vor?“
    „Mit dem Recht, das mir durch die Stadtverwaltung übertragen und von Gottes Gnaden gesegnet wurde. Ich frage ihn erneut: Woher kommt das Teufelszeichen auf seinem Rücken?“
    Der alte Mann spürte, wie ihm der Angstschweiß auf die Stirn trat und sich seine Kehle zuschnürte, als würde er mit aller Kraft gewürgt. Und er wusste mit einem Male, dass sie alle hier lebend nicht mehr herauskommen würden.
    LXXIV
    Das Fass rollte die schmale Rampe herunter und brach mit lautem Krachen das Tor zum Weinkeller auf. Johann und der Preuße eilten hinterher, vergewisserten sich, dass ihnen niemand folgte, und schlossen das Tor wieder.
    Der Preuße hielt die Öllampe höher. Der Keller war leer, das ziegelrote Tonnengewölbe war nass und stellenweise mit Moos bewachsen, was erklärte, warum hier kein Wein mehr gelagert wurde.
    „So weit, so gut“, sagte Johann außer Atem, „und wo geht’s jetzt zu den Katakomben?“
    Der Preuße lief als Antwort der Dunkelheit im Keller entgegen, Johann folgte ihm.
    Breite Treppen führten sie mehrere Kellerstockwerke tief unter die Erde, aber auch hier lagerte nichts mehr, bis auf ein paar alte Fässer, die vor sich hinmoderten.
    „Hier muss es sein“, rief der Preuße und blieb abrupt stehen.
    Ein schmiedeeisernes Gitter versperrte ihnen den Weg. Es war von Rost befallen, aber immer noch sehr massiv. Der Preuße wischte über die großen, verzierten Kreuze, die in das Gitter eingearbeitet und durch Wassertropfen wie mit Tau benetzt waren. „Diese verfluchten Pfaffen!“, knurrte er und sah Johann zornig an. „Warum mussten sie diesen Zugang versperren? Haben wohl Angst, dass die Toten auferstehen und sich an ihnen rächen, was?“
    Johann nahm ihm die Öllampe aus den Händen und betrachtete die eingemauerten Haken in der Wand, die das Gitter hielten. Er rüttelte erfolglos am Gitter, dann drückte er mit den Fingern in die Mörtelfugen und kratzte ein wenig heraus.
    „Die Feuchtigkeit hat nicht nur dem Wein geschadet. Mit etwas Glück und dem richtigen Hebel könnten wir vielleicht zwei Haken herausbrechen.“
    „Und wo sollen wir einen Hebel hernehmen?“
    Die beiden Männer sahen sich um, sahen die Fassreifen. Sie liefen zum erstbesten Fass, traten mehrmals gegen das marode Holz und eilten mit zwei eisernen Fassreifen wieder zum Gitter zurück. Johann stellte die Öllampe ab, während der Preuße einen Fassreifen zwischen Mauerwerk und Gitter klemmte, um mit dem so entstandenen Hebel die Verankerung zu lösen.
    Dann zogen beide so fest sie konnten daran. Aber das Gitter bewegte sich keinen Zoll, sie ließen atemlos ab.
    „Das klappt nicht“, keuchte der Preuße.
    „Probieren wir’s anders, versuchen wir den Schweinehund mit ruckartigen Bewegungen zu lockern.“
    Der Preuße wischte sich den Schweiß von der Stirn, dann packten sie wieder zu.
    „Auf mein Kommando“, sagte Johann, „zieh an!“
    Beide rissen am Fassreifen, ließen wieder locker und rissen erneut an. Nach dem ersten Dutzend rief der Preuße: „Es bewegt sich!“
    Nach weiteren sechs Mal brachen die Verankerungen schließlich aus dem Mauerwerk, die Männer wurden zu Boden geschleudert, und das Gitter schwang mit ohrenbetäubendem Quietschen langsam auf.
    Johann rieb sich den Kopf. „Warum nicht gleich?“
    Der Preuße schnappte sich die Lampe, half Johann auf, und sie liefen in die Katakomben.
    Pater Bernardus zupfte sich seine schwarze Robe zurecht. „Er weigert sich also standhaft zuzugeben, mit dem Teufel im Bunde zu stehen und für den Ausbruch der Seuche verantwortlich zu sein?“
    Martin Nickhorn sah Bernardus in die Augen. „So wahr mir Gott helfe, ja, damit habe ich nichts zu tun.“ Er versuchte seiner Stimme so viel

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