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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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mit einer Toten gesprochen, Miss Skye. Sie nannte mir den Namen des Mörders. Ich weiß nicht, ob Ihr Chefredakteur eine solche Geschichte drucken würde. Ebenso wenig weiß ich, ob Sie selbst sie mir überhaupt abnehmen.“
    „Ich bin schon Menschen begegnet, die behaupteten, mit Geistern sprechen zu können“, sagte Ellie vorsichtig. „Ich fand sie nicht unbedingt glaubwürdig.“
    Lord Pembroke schüttelte den Kopf. „Das war kein Geist. An dem Ort, zu dem Sie mir gefolgt sind, befindet sich das Labor von Abel Values Haus- und Hofwissenschaftler. Der Bursche ist ein wenig seltsam, und das ist noch untertrieben, aber er ist zweifellos brillant. Er erklärte mir, da die Frau gerade erst gestorben war, könnten aus dem Körper Informationen gewonnen werden.“
    „So wie dieser alte Volksglaube, nach dem man das Letzte, das ein Mordopfer gesehen hat, als Spiegelbild in seinen Augen erkennen kann?“
    „So ähnlich, ja, so ähnlich. Aber wissenschaftlicher. Es gab merkwürdige Apparaturen und ein Glas mit Flüssigkeit. Dünne Drähte, die an ein Organ angeschlossen wurden, das noch warm war. Schließlich erklang eine Stimme aus einem Horn und verriet mir den Namen des Mörders.“
    Ellie runzelte die Stirn. „Das war doch sicherlich ein Schwindel? So wie der mechanische Türke? Vielleicht hegt dieser Wissenschaftler einen Groll gegen die Person, die genannt wurde, und hat deshalb einen aufwändigen Trick vorbereitet, um Sie zu täuschen?“
    „Diese Möglichkeit ist mir auch schon in den Sinn gekommen, Miss Skye. Doch die Einzelheiten, die die Stimme mir erzählte, waren persönlich und in sich stimmig. In diesem Zeitalter der Wunderwerke, da Männer in Frauen verwandelt werden, Feuer ewig brennen können, seltsame Lichter am Himmel flackern und groteske Geschöpfe in den Wassern der Themse gesichtet werden – wer kann da schon sagen, was sonst noch alles möglich ist?“
    „Tss“, machte Ellie. „Nur weil eine unwahrscheinliche Sache existiert, lässt sich daraus noch lange nicht schließen, dass man alle unwahrscheinlichen Sachen glauben sollte. Dennoch ist es wahrscheinlich am besten, unvoreingenommen an die Dinge heranzugehen. Ich habe schon Geschichten von Menschen gehört, die man für tot hielt und die später wieder zum Leben erwachten. Deren Körper aus eisigen Gewässern gezogen und auf einen Leichentisch gelegt wurden, nur um sich mit einem tiefen Atemzug aufzurichten, nachdem sie wieder aufgewärmt waren. Vielleicht kann man eine frische Leiche zum Sprechen bringen. Ich kann es nicht sagen.“
    „Mit Sicherheit lohnt es sich, die Aussage der Stimme zu überprüfen. Was ich auch zu tun gedenke, und zwar schleunigst. Ich habe Mr. Values Wissenschaftler gebeten, seinem Dienstherrn den Namen des Beschuldigten nicht preiszugeben, ehe ich die Sache untersucht habe. Natürlich habe ich dem Wissenschaftler keine betrügerische Absicht unterstellt, sondern äußerte lediglich, mit Bedacht vorgehen zu wollen. Selbst wenn es wirklich die Stimme dieser armen Frau war, könnte sie den Mörder schließlich auch falsch identifiziert haben. Der Wissenschaftler stimmte mir zu, aber ich weiß nicht, ob ich darauf vertrauen kann, dass er schweigt. Es kann sein, dass er Value längst benachrichtigt hat. Falls dem so ist, wird der Beschuldigte vielleicht die Nacht nicht überleben.“
    Ellie schauderte. „Value ist wirklich so brutal?“
    „Er würde sein Handeln nicht als Brutalität bezeichnen, sondern als Pragmatismus, was jedoch auf dasselbe hinausläuft. Ich werde mich bemühen, den Mörder vor ein ordentliches Gericht zu bringen, falls er schuldig ist, und ihn nicht Abel Values Gerechtigkeit überlassen. Der Grund, warum ich hier sitze und trinke, anstatt dort draußen nach dem Mann zu suchen, ist folgender: Ich weiß nicht, wie ich ihn finden soll. Normalerweise würde ich versuchen, meine Kontakte bei der Polizei zu erreichen, damit sie mir helfen, ihn aufzuspüren, aber in diesem Fall kann ich das nicht. Selbst mein engster Freund von der Polizei, Inspektor Whistler, würde zu viele Fragen stellen. Einer der Vorteile dabei, mit einem Verbrecher wie Value zusammenzuarbeiten, ist der Zugang zu einem Netzwerk von verbrechensbezogenen Informationen. Ich kann ihn aber nicht fragen, ohne den Tod meines Verdächtigen zu riskieren, ehe ich mich von seiner Schuld oder Unschuld überzeugen konnte. Ich bin gerade ein wenig ratlos, wie ich weiter vorgehen soll. Erfahrungsgemäß helfen ein paar Drinks und etwas

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