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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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Abwässer in der Nähe brachte auch ein Bild von wirbelndem graugrünem Nebel mit sich, den er schön fand und der faszinierende Muster bildete. Zwar pfiff er nicht im Gehen vor sich hin, doch ihm war danach, denn fast noch nie zuvor war er so glücklich gewesen.
    Margarets Gehirn wieder zum Leben zu erwecken, war ein großer Triumph für ihn gewesen. Adams eigener Schöpfer hatte totes Fleisch wiederbeleben können, ja, doch er war nicht in der Lage gewesen, den Verstand, das Gedächtnis und die Persönlichkeit fortbestehen zu lassen. Alle Gedanken, die Adams Gehirn in seinem früheren Leben besessen hatte, waren für immer verloren und vollständig mit seiner neuen Persönlichkeit überschrieben worden. Sein Schöpfer hatte totes Fleisch wiederbelebt, doch Adam hatte es geschafft, einen Menschen zurückzuholen.
    Natürlich war dabei ihr Körper zerstört worden, was er Margaret nicht erzählt hatte. Aber er hatte einige Ideen, wie er das wieder in Ordnung bringen konnte. Da er ihre Leiche mit dem zerstörten Schädel nicht allzu dringend brauchte, tat er Lord Pembroke gern den Gefallen, um den dieser ihn ersucht hatte. Der Detektiv hatte ihm eine frisch getötete Frau gebracht, daher schuldete Adam ihm eine Gegenleistung. Zwar verstand er Hallidays Pläne nicht, doch sie interessierten ihn auch nicht besonders. Margaret hatte ihnen den Namen ihres Mörders verraten können, es war ihr früherer Zuhälter Thaddeus Worth. Halliday hatte Adam daraufhin um ein Messer und eine Strähne von Margarets blutgetränktem Haar gebeten, sowie um Schmuck oder persönliche Gegenstände, die er noch von den anderen Frauen hatte. Adam bewahrte die wenigen Dinge, die Values Schläger nicht für sich selbst erbeutet hatten, in einer Kiste im Regal auf. Hauptsächlich, weil er nie irgendetwas wegwarf, das er vielleicht noch einmal brauchen konnte. Die billigen Ringe und Halsketten hatte er Halliday kommentarlos übergeben.
    Als Letztes hatte Halliday ihn gebeten, Margarets Leiche an einem bestimmten Ort in der Nähe des Flusses abzulegen. Halliday hatte sich sehr viele Gedanken darüber gemacht, wie Adam dies am besten bewerkstelligen könnte, ohne die Wachen zu alarmieren, und eine Reihe von komplizierten Tricks vorgeschlagen. Schließlich war Adam so gelangweilt gewesen, dass er gesagt hatte: „Keine Sorge, Herr Detektiv. Ich habe meine eigenen Wege, um ungesehen die Stadt zu durchqueren. Es gibt hier Tunnel.“ Halliday hatte sich umgesehen und forschend in die dunkelsten Ecken des Laboratoriums geblickt. Der Gedanke, dass er von geheimen Gängen umgeben war, hatte ihn offensichtlich verunsichert, und warum auch nicht? Es gab unter der Erde so viele Rätsel und Geheimnisse. Adam selbst war noch eines der geringsten.
    Er erreichte das Ende des Tunnels und spähte zu einer Luke hinauf, die hinter einer Höhle am Kai unter einem Abfallhaufen verborgen war. Adam legte Margarets Körper mit dem zerstörten Kopf sacht auf dem Boden ab, dann kletterte er die Wand hoch. Dabei setzte er seine Füße in Hohlräume, die jemand in den Stein gemeißelt hatte, lange bevor Adam erschaffen worden war. Oben angekommen stieß er die Luke auf und kroch hinaus, um sich umzusehen und sicherzugehen, dass niemand ihn beobachtete. Er stieg zurück hinab, nahm Margaret, und kletterte wieder hinauf. Es gab vieles, das Adam seinem Schöpfer vorwerfen konnte, doch zumindest hatte dieser ihm gewaltige Körperkraft geschenkt.
    Er schloss die Luke, schob mit dem Fuß verrottetes Gemüse und zerbrochene Planken darüber, und humpelte in Richtung Flussufer. Die Böschung war an dieser Stelle befestigt und mit bröckelnden Steinen verstärkt. Er musste über eine kleine Mauer steigen und sich dann vorsichtig einen steilen Abhang hinunter bewegen, um das schlammige, schmutzige Ufer zu erreichen. Als er gerade die Leiche der armen Margaret im Schlamm ablegte, hörte er jemanden nach Luft schnappen.
    Als er sich umdrehte, erblickte er hinter sich eines der Geschöpfe, die man Themseweiber nannte. Das waren Frauen in schmutzigen Lumpen, die den Fluss entlang im Abfall nach Dingen suchten, die sie verkaufen konnten, seien es Drähte, leere Flaschen oder Holzstücke. Sie starrte ihn an, und Adam starrte zurück, dann schrie sie auf und rannte davon.
    Oder versuchte zu rennen. Adam ignorierte den Schmerz in seinem Bein, preschte nach vorn, so schnell er konnte, und packte sie von hinten. In seinen Händen war sie so zerbrechlich wie ein Zweig, und er drückte ihr die

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