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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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nicht?“
    „Es geht nicht um Glauben. Ich benötige Indizien. Es sind keine Leichen gefunden worden. Gestern hatten wir drüben in Scotland Yard einen Mann sitzen, der behauptete, er habe den Mond getötet, ihn geradewegs aus dem Himmel geschlagen. Er glaubte, dass er die Wahrheit erzählte. Aber dadurch wurde es nicht wahr. Meine Leute durchsuchen gerade das Haus nach Indizien, aber außer einer große Menge Äther haben sie noch nichts gefunden. Ich gebe zu, dass der Äther ein Hinweis sein könnte, aber er stellt keinen Mordbeweis dar. Ich …“
    Einer der Beamten erschien in der Tür und hielt eine geschnitzte Holzkiste von etwa einem Fuß Länge in der Hand. „Mr. Whistler, Sir, Sie sollten kommen und sich das ansehen. Mr. Worth sagte, wir sollten in ein Geheimfach in seinem Schreibtisch schauen, falls wir ihm nicht glaubten.“ Er reichte Whistler die Kiste. Whistler öffnete den Deckel und sah lange hinein.
    „Was ist das?“, fragte Pimm, obwohl er es genau wusste. Er hatte Mr. Worth schließlich geraten, auf die Kiste und ihren Inhalt hinzuweisen. Er hatte sie ihm sogar selbst gegeben. Nachdem Ellie gegangen war, hatte er Worth noch ausführlich eingebläut, wie er am besten sein Geständnis ablegen sollte. Pimm hatte Ellie nicht verraten wollen, inwieweit er alles geplant hatte, damit sie nicht schlecht von ihm dachte. Doch seit er mit Margarets Gehirn gesprochen hatte, war ihm klar gewesen, dass er Indizien herstellen musste, um den Mörder verdächtig zu machen. Er hatte Schritte unternommen, um einen schlüssigen Beweis für ein Verbrechen zu liefern. Falsche Indizien für einen echten Mord. Nun ja, es war ethisch nicht vollkommen korrekt, aber es würde seinen Zweck erfüllen.
    „Hauptsächlich billiger Schmuck“, sagte Whistler. „Ringe, die nach Silber aussehen sollen, Halsketten, die nach Gold aussehen sollen. Ein blutiges Messer, das man in ein Taschentuch gewickelt hat, und eine rotblonde Haarsträhne, die mit einer Schleife zusammengebunden ist. Es scheint auch Blut im Haar zu sein.“
    „Ich würde sagen, das ist mehr als ein Hinweis“, sagte Pimm.
    „Sobald ich eine Leiche finde, die dieselbe Haarfarbe hat, werde ich ebenfalls der Meinung sein, dass wir möglicherweise einen Mörder gefangen haben. Bis dahin ...“ Er zuckte die Achseln.
    „Vielleicht wäre Worth bereit, Sie …“
    „Mich an den Ort zu führen, wo sich die Überreste seines letzten Opfers befinden. Ja, Pimm, ich kenne meine Aufgabe. Der Mann hat bereits angeboten, das zu tun. Natürlich werde ich nachforschen müssen, und ich hoffe, dass der Ausflug keine Zeitverschwendung sein wird. Aber irgendetwas an dieser ganzen Geschichte kommt mir merkwürdig vor. Ich spüre, dass Sie mir einiges verheimlichen.“
    „Ich fühle mich verpflichtet, meine Informanten zu schützen, aber ich kann Ihnen versichern, dass keiner von ihnen sich ein so schreckliches Verbrechen wie diese Mordserie hat zuschulden kommen lassen.“ Das stimmte nicht ganz. Value hatte sicherlich Schlimmeres getan, aber er war ein Ziel, das Pimm sich für später aufhob.
    „Wir müssen dann wohl einen kleinen Ausflug an den Fluss machen. Möchten Sie uns begleiten?“
    Pimm überlegte, dann nickte er. Es war am besten, diese Sache zu Ende zu bringen. Wenn Mr. Adams das, worum er ihn gebeten hatte, nicht ausgeführt hatte, würde Pimm improvisieren müssen. Er hasste es, wenn seine Pläne davon abhingen, dass eine unzuverlässige Person ihm einen Gefallen tat. Worth zumindest hatte sich vortrefflich benommen, indem er sein wahrheitsgemäßes Geständnis mit den Erfindungen gewürzt hatte, die Pimm für ihn vorbereitet hatte. Aber Adams war ein rätselhafter Bursche. Wer wusste schon, ob er Pimms Bitte erfüllen würde? Der Wissenschaftler hatte abgelehnt, als Pimm ihm Geld angeboten hatte. Er hätte sich besser gefühlt, wenn er hätte glauben können, dass der Mann käuflich war.
    „Dann mal los“, sagte Whistler. „Es gibt nichts, das ich lieber tue, als durch die Slums am Flussufer zu stapfen und Leichen zu suchen.“
    „Kommen Sie, Jonathan. Sie lieben doch ein gutes Verbrechen.“
    „Nein, ich liebe ein gutes Rätsel, und hier gibt es kein Rätsel mehr. Alles liegt ordentlich ausgebreitet vor meiner Nase. Jetzt ist es nur noch reine Polizeiarbeit. Trotzdem muss es wohl getan werden.“
    * * *
    Mit Margarets Leiche über der Schulter trottete Adam durch die stinkenden Tunnel unterhalb von Alsatia. Der Gestank störte ihn nicht, denn der Duft der

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