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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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heute Morgen zu Abel Value gehe, um mit ihm zu sprechen, wird er mir jemanden vorbeischicken, und ich möchte seine Leute auf keinen Fall noch einmal in meinem Haus haben. Ich muss ihm einen sorgsam aufbereiteten Bericht darüber geben, was letzte Nacht passiert ist. Er wird ungehalten sein, dass ich den Mörder nicht persönlich zu ihm gebracht habe.“
    „Verflucht. Nun, dann werde ich die Verabredung mit Ellie trotzdem einhalten. Ich könnte noch eine Freundin gebrauchen.“
    Pimm sah Freddy erschrocken an. „Sag bloß, du hast ein Auge auf sie geworfen?“
    „Aber, aber, beruhige dich. Du weißt doch, dass ich ungemein diskret bin, wenn ich derartige Verabredungen treffe. Ich glaube auch nicht, dass Ellie daran überhaupt Interesse hätte. Zwar kann man es bei so kurzer Bekanntschaft nicht immer sagen, doch ich habe nicht das Gefühl, dass sie an diesen rein weiblichen Beschäftigungen interessiert ist. Ohne Zweifel würde der bloße Vorschlag sie jedoch aufs Reizendste erröten lassen. Nein, nein, ich werde mich schon benehmen. Du und ich sollten uns niemals um eine Frau streiten, das wäre unschicklich. Ich fühle ohnehin eher eine brüderliche Zuneigung zu ihr. Vielleicht auch eine schwesterliche, ich kann es wirklich nicht mehr genau sagen. Kannst du zu unserem Picknick stoßen, nachdem du mit Value gesprochen hast? Falls er dich nicht umbringt?“
    Der Gedanke, Miss Skye wiederzusehen, verlieh der Aussicht auf einen ansonsten miserablen Tag eine angenehmere Färbung. Ellie hatte auch versprochen, ihm eine Geschichte über Bertram Oswald zu erzählen, die ihn fast ebenso sehr interessierte. „Ich werde mein Bestes tun.“
    „Möchtest du zu deinem Treffen eine Pistole mitnehmen? Vielleicht eine der Luftpistolen, die ich umgebaut habe, oder sogar den Revolver?“
    Pimm überlegte. Er mochte Schusswaffen nicht besonders, und er hatte seinen elektrifizierten Gehstock. „Ja“, sagte er dann. „Das wäre wohl am besten.“

Äußerst unbefriedigende Dienste

    D ieses Mal fand das Treffen im Hinterzimmer der Black Dog Tavern in der Nähe der Blackfriars Bridge statt. Es schien eine Art Hauptquartier für Value zu sein, der über einen kleinen Schreibtisch voller Papiere gebeugt saß. Hinter ihm ragte Big Ben in die Höhe, sein Kopf berührte beinahe die Decke. „Guten Morgen, Mr. Value.“ Pimm setzte sich auf einen der klapprigen Holzstühle vor dem Schreibtisch. Er nickte dem Riesen zu. „Ben.“
    „Morgen, wirklich?“ Value sah nicht von dem Haufen Papiere auf, die er gerade überflog. „Wohl eher Nachmittag.“
    „Ich hatte schon immer ein sehr schlechtes Zeitgefühl“, meinte Pimm freundlich. „Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass Ihr Mörder enttarnt wurde.“
    Value sah auf und nahm seinen Zwicker ab. „Ben hat mir von Ihren Abenteuern erzählt“, sagte er. „Zumindest den Teil, den er miterlebt hat. Adams konnte also einen Hinweis auf die Iden tität des Mörders finden, als er das neue Opfer untersuchte?“
    „Das konnte er allerdings. Die Hinweise führten mich direkt zum Mörder.“
    „Sind Sie sicher, dass Sie den richtigen Mann gefunden haben?“
    „Absolut sicher. Er hat mir die Morde persönlich gestanden. Wie ich vorausgesagt hatte, war es tatsächlich jemand, der an Ihrem Geschäft beteiligt war.“
    „Ich brauche seinen Namen.“
    „Gewiss doch. Thaddeus Worth.“
    Value war sehr geübt darin, seine Gefühle zu verbergen und zeigte im Allgemeinen nicht mehr Ausdruck als eine Eidechse auf einem Stein. Doch nun zuckte er sichtlich zusammen und erblasste. „Das muss ein Irrtum sein“, murmelte er. „Thad … Thad würde niemals …“
    Pimm wischte etwas Staub von seinem Hosenbein und ordnete seine Gedanken. Jetzt noch ein wenig Wahrheit unter die Lüge mischen, um sie glaubwürdiger erscheinen zu lassen. „Anscheinend erkrankte seine Frau an Morbus Konstantin und verließ ihn daraufhin. Ich nehme an, dass er das den Prostituierten anlastete, da er sich die Krankheit bei einer von ihnen zugezogen haben muss. Vermutlich war es eine von Ihren Frauen, oder er wusste einfach, wo er Ihre Frauen finden konnte, weil er in diesem Zweig Ihres Geschäfts bereits tätig gewesen war. Ich habe gehört, er sei Zuhälter gewesen. Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, warum er die toten Frauen vor Ihren Türen hinterließ. Jedoch nehme ich an, es ist nichts Neues für Sie, dass ein Angestellter einen Groll gegen Sie hegt.“
    Value drehte sich auf seinem Stuhl um. „Ben. Ich will, dass

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