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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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„Hat es etwas mit Bertram Oswald zu tun? Ist er der mächtige Mann?“
    „Ben!“, bellte Value. „Begleiten Sie den kleinen Lord hinaus. Er scheint nicht zu verstehen, wann er entlassen ist!“
    Pimm erhob sich und hob beschwichtigend die Hände, ehe Ben ihn holen kam. „Ich gehe schon. Aber Mr. Value, lassen Sie mich wissen, wenn ich Ihnen helfen kann.“
    „Sie haben schon genug geholfen.“
    Als Pimm das Wirtshaus verließ und an den traurigen Mittagstrinkern vorbeiging, sehnte er sich mehr denn je nach einem Drink. Er hatte begonnen, Trost im Alkohol zu suchen, nachdem Adelaide gestorben war, um den Schmerz zu betäuben. Seitdem hatte er nicht mehr aufgehört. Whiskey war für ihn das beste Mittel gegen jede seelische Unruhe geworden und machte ihn stets angenehm ausgeglichen. Doch das hier war eine Unruhe, die ihm neu war. Selten oder nie hatte er erlebt, dass er nach der Aufklärung eines Verbrechens noch verwirrter war als zuvor. Diese Erfahrung missfiel ihm. Wovor hatte Value Angst? Welches Geheimnis kannte Worth, das Values Leben in Gefahr bringen konnte? Pimm war nicht gut im Rätseln. Zum Glück kannte er Menschen, die er fragen konnte.
    Die Frage war nur, ob sie ihm antworten würden.
    Während er lief, fiel ihm ein ungepflegter, schwarzhaariger Mann aus dem Wirtshaus auf, der ihm in unauffälligem Abstand folgte. Pimm bog wie zufällig einige Male in verschiedene Straßen ein und machte sogar kehrt und ging denselben Weg zurück, doch der Mann folgte ihm weiter. Hatte Value ihn geschickt? Oder einer von Values „mächtigen Männern“?
    Pimm tauchte in einer Gasse unter und kauerte sich hinter eine kaputte Holzkiste. Wenige Augenblicke später schlich sich sein Verfolger ebenfalls herein. Als er an ihm vorbeiging, rammte Pimm dem Mann seinen Gehstock zwischen die Knöchel, schwenkte ihn nach vorn und riss den Kerl von den Beinen. Mit einem lauten Aufprall ging er zu Boden und stöhnte. Pimm stand vor dem jungen Mann und drückte ihm den metallenen Griff seines Stocks gegen den hervorstehenden Adamsapfel. „Dieser Stock ist elektrisch“, sagte Pimm beinahe im Plauderton. „Ich kann die Batterie an deiner Kehle entladen, aber ich möchte dich ungern töten, ehe du mir ein paar Fragen beantwortet hast. Warum folgst du mir?“
    „Ein Mann hat mich dafür bezahlt“, sagte der Bursche und hielt die Hände hoch. „Er hat mir nicht gesagt warum. Meinte nur, ich sollte rausfinden, wo Sie hingehen, und es ihm dann berichten.“
    „Welcher Mann?“
    „Weiß nich’, wer er ist. Jung, jünger als Sie. Hatte ’nen schönen Anzug an.“
    „Mmm“, sagte Pimm. Das klang nicht nach Value oder Oswald, aber es hätte auch einer ihrer Angestellten sein können. Was sinnvoll war, denn keiner von beiden würde persönlich einen Schläger anheuern. „Wo sollst du Bericht erstatten?“
    Der Mann nannte ihm ein Wirtshaus, aber es war nicht das Black Dog. Pimm ging im Kopf seine Möglichkeiten durch. Er konnte mit dem Mann zu dem Wirtshaus gehen und die Person, die ihn angeheuert hatte, zur Rede stellen. Doch diese Person war höchstwahrscheinlich nur ein weiterer Schläger, der Befehle ausführte. Selbst wenn dieser Mann ihn zu Oswald führte, was würde das bringen? Er wusste überhaupt nichts über den Mann. Jedenfalls nicht mehr als jeder andere, der gelegentlich die Zeitung las. Ganz gewiss wusste er nichts, das Oswald mit Value in Verbindung brachte. Er brauchte mehr Informationen. Pimm traf eine Entscheidung.
    „Es wäre mir sehr recht, wenn du mir nicht weiter folgen würdest“, sagte er. „Wie wäre es mit, sagen wir, zehn Pfund? Wäre das genug? Dann kannst du wieder zurück zu deinem Zahlmeister gehen und ihm sagen, dass ich leider so schlau war, dir durch die Lappen zu gehen. Was hältst du davon?“
    „Ich … ich denke, das wäre in Ordnung“, sagte der Mann. Er hörte sich an wie jemand, der einen Tritt erwartet hat und stattdessen entgegen aller Logik einen Kuss bekommt.
    „Guter Mann“, sagte Pimm. „Dein Unternehmergeist gefällt mir.“

Ein unrechtes Ende

    E ine der Glocken, die Adam mit den Türen, die zu seinem Laboratorium führten, verknüpft hatte, läutete. Hastig flüsterte er: „Wir reden später weiter.“ Er drehte ein Ventil auf und schnitt so die künstliche Luftzufuhr ab. Dann warf er ein schmutziges weißes Tuch über das Glas, in dem sich Margarets Gehirn befand, und bedeckte damit auch die Sprachanlage.
    Adam gab sich Mühe, vertieft in die Arbeit an einer

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